Außensitz der Allianz

Reges Treiben herrschte in den Gängen des Außensitzes während dutzende Menschen durch den Raum hasteten, auf ihren Datapads tippten
Von einer erhöhten Position aus bellte einer der Generäle und hielt Wache während er alle zu durchbohren schien
"Ich will den Verantwortlichen für diese Katastrophe vor mir sehen und ihn anschreien! Wie kann es sein, das die Nachrichen vor dem citadel Sitz der Allianz von dieser Sache erfährt?" schrie er und kratzte sich an der rasierten Wange.
"Ich will das sie alle Hebel in Bewegung setzen! Ich will alle Daten haben und das vor der Presse wenns Genehm ist! Verflucht nochmal! Wer ist dafür verantwortlich? Das sind hochsensible Daten! Jenson - sie kümmern sich darum irgendwas von dem Schiff zu finden!
Neilson, sie werden ab sofort die Pressearbeit übernehmen! Beschwichtigen sie diese Typen, die sind wie die Aasgeier!"

Mit steinerner Miene hielt Natalee auf den General zu, der sich soeben durch seine laute Stimme und die harschen Worte ausgezeichnet hatte, mit denen er die Soldaten bombadierte, die verzweifelt versuchten seinen Aufgaben gerecht zu werden. Schon vor der Tür hatte sich die junge Frau durch zahlreiche Reporter quetschen müssen, hatte ein Interview nach dem anderen abgewimmelt um schneller zur Basis zu gelangen, die sie vor nicht allzu langer Zeit erst verlassen hatte. Vor einem Jahr noch hatten Paige und sie sich darüber gefreut, die Aufmerksamkeit von irgendeinem Reporter auf sich zu ziehen, inzwischen jedoch war auch das abgeflacht und die Fragen erzeugten in ihr lediglich noch ein brennendes Gefühl der Übelkeit.
"Sir", begann sie und straffte die Haltung, vor dem General salutierend, dessen Aufmerksamkeit sich nun auf sie richtete und für eine kurze Sekunde hatte Natalee die Befürchtung all sein Zorn würde sich im nächsten Moment an ihr entladen während sie darüber nachdachte, wie sie ihre Befürchtung am besten in Worte verpacken sollte, die sich nicht nach den Alpträumen eines Kindes anhörten.
"Bitte um Erlaubnis an dem Einsatz zur Suche der SSV London teilnehmen zu dürfen", begann sie mit fester, ruhiger Stimme - einer Stimme, die ihr selbst einen Schauer über den Rücken jagte, klang sie doch nach allem anderen als nach der Furcht und der Sorge um ihren Vater, die in ihrem Inneren herrschte. "Vielleicht hängt das Verschwinden des Kreuzers mit den Ereignissen vor einem Jahr auf der Grissom-Akademie zusammen. Dr. Richter wurde bisher noch nicht gefunden und ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass er damit zu tun hat."

"Was?" fragte der General und sah sie nur unverständlich an, zwar mochten die Ereignisse in Natalees Hirn festgebrannt sein, aber für die meisten anderen war der Vorfall schon längst vergessen.
Er sah langsam auf Natalees Schultern auf welchen ihr Dienstrang abzulesen war und nickte, langsam und bedächtig.
"Ich habe zwar keine Ahnung wovon sie sprechen, aber wenn sie glauben sie könnten uns helfen - wir haben hier alle Hände voll zu tun und können jeden Soldaten gebrauchen! Nicht auszumalen was geschehen würde, wenn Daten aus dem Schiff in die falschen Hände geraten! Melden sie sich bei Major Stinson! Er wird sie in alles weitere einweisen! Wir haben ein Spezial-Team für diese Aufgabe ins Leben gerufen um die Geschehnisse rasch und so schnell wie irgends möglich aufzuklären!" er reckte kurz den Hals.
"Verdammt Neilson! Sie sollen keine Kaffepause machen sondern raus gehen und uns die Repotert vom Hals halten oder muss ich sie erst mit ihrem Arsch über die Kameras stülpen? LOS LOS LOS!" mit hochrotem Gesich sah er wieder zu Natalee
"Nach links und dann den Gang runter Mädchen!"

Natalee konzentrierte sich ganz auf ihre Technik während sie auf dem Laufband lief, den Blick starr auf die Anzeige des Gerätes gerichtet, welches ihr die Geschwindigkeit, die bisher hier verbrachten Minuten und die aktuellen Vitalwerte ihrer selbst anzeigte. Es hatte lange gedauert bis man sie dazu gebracht hatte, ihren Platz an Logans Seite zu verlassen und sich selbst ein wenig Ruhe zu gönnen und missmutig war die junge Frau dem Rat des behandelnden Arztes gefolgt, nachdem sie sich versichert hatte, dass genug Allianzsoldaten dort waren, um für die Sicherheit des Partners zu sorgen. Entgegen ihres eigentlichen Vorhaben jedoch, nach Hause zu gehen und sich dort wirklich ein paar Stunden zu entspannen, vielleicht ruhigen Schlaf zu finden, in dem sie ihre Reserven wieder auffüllen konnte, war sie nur duschen gegangen und hatte nach einem Glas Wasser festgestellt, dass ihr hier die Decke auf den Kopf fiel, solange sie den Attentäter noch nicht hatten.
Geduld war noch nie ihre Stärke gewesen. Sie war daran gewöhnt, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen und stetig einem gewissen Stresspegel ausgesetzt zu sein, der sie aufmerksam bleiben ließ und ihre Gedanken daran hinderte, sich allzu weit in die eine oder andere Richtung zu entwickeln. Immer, wenn ihr langweilig oder sie rastlos gewesen war, hatte sie sich in Arbeit gestürzt, um ihren Geist mit schwierigen und komplexen Problemen oder Dingen zu beschäftigten. Ganz in diesem Stil auch hatte sie versucht, die Daten von Cerberus noch einmal zu überprüfen, doch dafür gab es letztendlich kaum Grund. Das Team der Hawking hatte kaum Befugnis sich um den Anschlag und dessen Hintergründe zu kümmern, wenngleich es Natalee auch geärgert hatte, dass sie einfach vollkommen aus der ganzen Sache herausgehalten wurden – für nicht mehr als schlichte Ergebnisse und Feststellungen herangezogen wurden und sonst nichts tun konnten.
Schließlich war sie auf eine krude, aber effektive Methode verfallen, um ihren Frust loszuwerden: Sport. Sie hielt eine optimale Schrittlänge ein, atmete gleichmäßig und konzentrierte sich darauf, bei jedem Schritt mit den Armen ihre Vorwärtsbewegung zu unterstützen. Ihr Tempo änderte sich nie, und die Kilometer - und Minuten - verrannen. Bei dem Tempo begann ihr Geist, sich genau mit den Dingen zu beschäftigen, die sie eigentlich hatte verdrängen wollen. Konnte Shield überhaupt den Attentäter erwischen? War es wirklich möglich, dass sie ihn überführen konnten? Was war, wenn der Mörder zurück ins Krankenhaus kehren würde, um seinen Job endgültig zu erledigen? Die Fragen nagten an ihr und zwangen sie, das Tempo noch einmal zu erhöhen. Doch jetzt, nachdem diese Ideen sich in ihre Gedanken eingegraben hatten, konnte auch das Laufen sie nicht in ihr Unterbewusstsein zurückdrängen.
Noch einmal ging sie durch, was sie bisher über den Attentäter hatten und welche Querverweise sie zu James Young ziehen konnte. Es war leicht gewesen, an seine Akte zu gelangen, nicht zuletzt aufgrund dessen, dass er der Hawking zugeteilt worden war. Ein eigentlich unauffälliger Mossad-Agent, der nach dieser Karriere zu Shield versetzt worden war und schließlich mit denen gebrochen hatte. Seine Partnerin war von einem Terroristen erschossen worden, James hingegen hatte nur eine einzige Schusswunde an der Schulter davon getragen. Im Grunde war er vollkommen unauffällig und ein wenig beschriebenes Blatt in den Akten der Allianz. Logan hatte ihm ebenso wie auch das Team der Hawking vertraut, doch immer wieder drang in Natalees Kopf die leise, eindringliche Stimme des Misstrauens ein, die ihr sagte, dass sie vorsichtig sein sollte. Dass etwas mit dem Agenten nicht stimmte und sie war gewillt, dieser Stimme mehr zu glauben als allen anderen.
Die Dinge, die Leon ihr übermittelt hatte, nach der Analyse der Black Widow, die zuerst auf Logan geschossen hatte, hatte sie in ihren Befürchtungen bestätigt. Es passte alles nicht und genau das war es schon gewesen, was sie den ermittelnden Militärpolizisten gesagt hatte, doch nach und nach begann alles sich zu verdichten - immer mehr Hinweise deuteten auf James hin. Das Gewehr, das sich verzogen hatte, nachdem James dazwischen gesprungen war und Logan zu Boden gerissen hatte. Die Aussage des einstigen Mossad-Agenten, er wäre von hinten angegriffen worden, warf ebenfalls fragen auf. Wenn er wirklich von hinten angegriffen worden war, wieso hatte Logan sich dann nicht umgedreht? Wieso war aus Youngs eigener Waffe geschossen worden, wenn der Angreifer doch vermutlich seine eigene dabei hatte? Ein Dritter hätte nicht die Zeit dazu gehabt, sich die Waffe seines Kontrahenten zu beschaffen und damit zu schießen? Desweiteren hatte James keinerlei Spuren von einem Kampf mit dem Angreifer aufgewiesen, wie sie dank Joannas Hilfe erfahren hatte - nur eine einzige Schusswunde, ein glatter Durchschuss an derselben Schulter, an der er vor Jahren bereits einmal verletzt worden war. Damals als er seine Partnerin verloren hatte. Eine Wunde, die Schmauchspuren vom Mündungsfeuer der Waffe aufgewiesen hatte - der Lauf musste unmittelbar an seiner Haut aufgelegen haben.
Zwischen all den Gedanken mischte sich wieder der Zorn darauf, was geschehen war - auf denjenigen, der all das zu verantworten hatte und brachte sie noch einmal dazu, das Tempo zu erhöhen. Irgendetwas mussten sie finden - irgendetwas, was nicht aus Indizienbeweisen bestand und von Shield nachträglich manipuliert werden konnte, weil Young sich so gut mit deren Mitarbeitern verstand. Leon, Harley und Silveira überprüften die Kameras und befragten diejenigen, die glaubten, irgendetwas Wichtiges gesehen zu haben und ein anderes Team von Ermittlern hatte sich daran gemacht, herauszufinden, woher die Widow beschafft worden war, die in dem leeren Gebäude aufgestellt worden war. Die Daten mit der Analyse des Gewehres befanden sich als gesandte Kopie sowohl auf den Rechnern von Shield, als auch auf Leons und ihrem Universalgerät - die Aktivierung des Timers musste zurück zu verfolgen sein, sie würden mit Sicherheit irgendeinen stichhaltigen Beweis gegen James finden - das einzige Problem, was sie hatten, war die Zeit, die erbarmungslos gegen sie spielte. Wenn sie erst wieder zurück auf der Hawking waren, fehlten ihnen die Möglichkeiten.
Sie bemerkte den leisen Schmerz in ihrem linken Knie und reduzierte die Geschwindigkeit des Laufbands auf Schritttempo bis sie es nach wenigen Minuten schließlich ganz ausschaltete und nach einem Handtuch griff, um sich damit über Stirn und Hals zu wischen. Sie mussten jetzt etwas unternehmen. Mit entschlossener Miene baute sie eine Verbindung zu Leon auf und festigte ihre Stimme, versuchte in jener nicht deutlich zu machen, dass sie um Atem rang. "Leon, halte dich bereit. Wir haben 24 Stunden, in denen wir Young festhalten können - das, was wir haben reicht vermutlich erst einmal dafür. Wir treffen uns in einer Stunde - Ortsangabe ist unterwegs. Bring Harley mit, sie kann uns vermutlich helfen, was unsere Befugnis angeht."

tbc: James verhaften

Noch vor Tagesanbruch hatte Natalee das Team aus dem Bett geholt, hatte ihnen allen eine kurze Nachricht über die Universalgeräte zukommen lassen, in denen sie sich nicht weiter geäußert hatte - nur eine knappe halbe Stunde später hatten die ersten müden Gesichter im Außensitz der Allianz vor ihr gestanden und mit den ersten Rekruten der Allianz war auch der Rest ihres kleinen Teams hier aufgeschlagen, hatten sie völlig müde angesehen und die ersten Fragen, weshalb man sie so früh aus dem Bett geholt hatte, wo sie doch eigentlich Urlaub hatten, waren an ihre Ohren gedrungen. Fragen, die sie zuerst vollkommen ignoriert hatte, nichts darauf geantwortet hatte und einem nach dem anderen die Ausrüstung in die Finger gedrückt hatte, um mit dem Training zu beginnen und mosernd und motzend hatten sich die anderen dem Willen ihres Commanders gebeugt.
Inzwischen waren lange Stunden vergangen und mit einem milden Lächeln auf den Lippen erwartete sie ihr Team wieder, die sie vor einer knappen Stunde zum Essen in die Kantine des Allianz-Außensitzes geschickt hatte während sie sich den Vorbereitungen für das nächste Training gewidmet und diejenigen eingesammelt, die sie dafür brauchte. Noch einmal glitt ihr Blick von der Brücke hinab in ein künstlich angelegtes Gelände, das sie für die nächsten Stunden brauchen würden. Ein Gelände, in dem leere Häuser, Schuttreste und zerstörte Ruinen wichtiger Denkmäler in einer alten Stadt standen und ein Nachkriegsszenario simulierten - ein Gelände, in dem die Feinde bereits auf das Team warteten.
Als sie Schritte hinter sich hörte, wandte sich die junge Frau um und verschränkte die Arme vor der Brust, ließ ihren Blick noch einmal über das Team gleiten, das langsam die gewohnte Position einnahm. In allen Mienen erkannte sie Müdigkeit und Erschöpfung, Missgunst darüber jetzt plötzlich trainieren zu müssen, nachdem sie alle sich über die vergangenen Monate bei den Landgängen ausruhen hatten können.
"Okay LeuteI. ch weiß, dass ihr mich alle jetzt schon verflucht und dass ihr mich heute Abend, wenn wir hier fertig sind, allesamt verprügeln wollt. Ich steh euch gern für den Versuch bereit, wenn jemand das dringende Verlangen danach haben sollte.", setzte sie an und straffte die Haltung während ihre Miene wieder strenger und ernster wurde. "Aber noch haben wir hier einiges auf dem Plan stehen. Da drüben steht eure Ausrüstung. An die Bleibänder um eure Handgelenke werdet ihr euch ja bereits gewöhnt haben", fuhr sie fort und wies mit der Hand auf die Waffenschränke, die einige Meter entfernt an beiden Brückenseiten standen. "Sobald ihr euch gerüstet habt, werdet ihr da runtergehen. Situation ist folgende - 17 Terroristen haben sich da unten mit 9 Zivilisten verschanzt. Euer Job ist es die Zivilisten da rauszuholen und sicher in eine Zone zu bringen. Koordinaten findet ihr auf eurem Universalgerät. Ihr habt einen engen Zeitplan - also noch genau 3 Stunden, 42 Minuten und 36 Sekunden. Los!"

Sam war bisher eher ruhig geblieben, hatte sich nicht getraut etwas zu sagen. Es war schließlich seine erste Woche und in dieser machte man meist den prägenden Eindruck den man die gesamte zeit über im Team über behielt. ebenso ruhig legte er seine Ausrüstung an. Die normale Rüstung, drüber noch den Waffengurt und die Halterung am Rücken für das Sturmgewehr. Sam hatte vor bei diesem Training ein wenig zu glänzen. Nun um genau zu sein wollte er hervor stechen. Wie er aus einigen Gesprächen der anderen Crew Mitglieder erfahren hatte war diese Zusammenstellung des Teams noch relativ neu, sodass er sich wohl ohne Probleme eingliedern konnte und kein altbewährtes Muster zerstören musste. Am ersten Tag war es ihm noch ein wenig komisch vor gekommen das eine Frau das Kommando über die Atlanta hatte. Doch spätestens nach dem zweiten Tag, an dem er mitbekommen hatte wie Herr Phenix zusammengestaucht wurde, hatte er alle Zweifel über Bord geworfen und sich fortan vorgenommen nie auch nur ein Sterbenswörtchen über seine einstigen Gedanken zu machen.
"Ähm? Ich stör nur ungern aber bevor wir loslegen wird ich noch gern fragen wer wie mit wem zusammenarbeitet und wer das Kommando übernimmt. Ich meine, wir bräuchten ja zumindest einen groben Plan."
Fragte er schließlich, wenn auch ein wenig lauter als beabsichtigt.

"Ich würde vorschlagen, dass Leon den Posten des Anführers übernimmt" meinte Logan, nachdem er auf die Uhr gesehen hatte und deutete auf die zerstörte Stadt.
"Am besten er geht mit zwei bis drei Leuten dort in das Gebäude! Das ist das mit Abstand höchste und liegt nah am Eingang! Von dort aus kann er dann die Gegend im Auge behalten, perfekt um uns Instruktionen und Anweisungen zu geben! Jeder der Biotiker sollte zumindest noch einen Soldaten im Gespann haben, so kann Leon zweier Teams koordinieren. Wir dürfen die Geiseln nicht in Gefahr bringen und auch dafür ist Leons Position ebenso perfekt! Sollte eine Mission ausufern, so kann er den Terroristen mit einem Kopfschuss ausschalten!" er deutete auf einige kleinere Schluchten und Engpässe zwischen dem Häuser.
"Dort, dort und dort können wir uns zurückziehen wenn es zu Schießereien kommt, die wir vermeiden sollten! Die Terroristen werden sich wohl in den Häusern verschanzen, wir sollten sehen, dass wir wenn sich die Möglichkeit ergibt aus zwei Eingängen ankommen!" er verschränkte die Arme
"Natürlich nur, wenn du die Aufgabe übernehmen willst Leon!"

"Na klar, ich meine damals im Chemie Unterricht hab ich auch immer das Projekt geleitet... okay meistens nur um mir eine der Cheeleder zu krallen die zu dumm waren um irgendwas zu begreifen aber... naja..."
Er hustete kurz. "Hat nicht ganz so gut geklappt, am ende gabs fast immer ne große Explosion... JEDENFALLS!" Er klatschte kurz in die Hände und rieb diese aneinander.
"Cutter, Logan ihr geht in ein Team. Lass dich nicht von ihm einschüchtern Jungchen, der ist fast genau so grün hinter den Ohren wie du." Er sah gerade wie Logan den Mund formte um etwas zu erwidern, doch ehe er dazu kam schnitt Leon ihm das Wort ab. "Bababaaa. Keine Disskusionen beim Anführer. Ihr beide werdet auch mit mir ins Gebäude kommen, dort könnt ihr euch auch kurz noch einmal alles ansehen und dann geht ihr runter. Lhia, Sarah, Andrew ihr geht dann logsicherweise ins zweite Team. Und jetzt noch die einfache Taktik, sollte jeden bekannt sein. Team zwei geht links nimmt die linke, Team eins die rechte Seite. Bewegt euch im Schatten und kriecht. Gebt euch Gegenseitig Deckung und nutzt wenn möglich Kletterhaken um in höhere Gebäude zu kommen. Bei Feindkontakt sofort Meldung machen und nach eigenem Ermessen ausschalten.
Alles fertig? Dann los!"

" Was, kein Gebäudeplan ? Keine Infos ? Was ist mit der Aufklärung ? Naja, beinahe realistische Bedingungen...auf die Aufklärung kann man sich nie verlassen. Dann lasst uns anfangen ", seufzte Sarah und lud ihre Waffe, eine Maschinenpistole mit geladener Farbmunition durch. " Lhia, Andrew, los gehts. " An ihrem Gürtel hingen mehrere Blendgranaten, die sicher nützlich sein würden, sobald es darum ging, einen Raum zu stürmen. Zumindest hatte Sarah die fähigen Leute in ihrem Team. Sowohl Lhia als auch Andrew traute sie zu, ihren Rücken zu decken, etwas, was sie von Leon oder Logan nicht behaupten konnte. " Kletterhaken und im Schatten kriechen...und ein Scharfschütze im Häuserkampf. " Geduckt, aber doch in einem relativ schnellen Tempo durchquerte die Agentin zusammen mit ihrem Team das offene Gelände, das vor den zerstörten Gebäuden der Stadt lag und wo sie noch gesehen werden konnten. Vor der linken Gasse angekommen ging Sarah neben dem Eingang in Deckung und warf einen kurzen Blick zurück, vergewisserte sich, dass der Rest des Team auch zu ihr aufgeschlossen hatte. Die gerüstete Agentin hob drei Finger, klappte dann einen davon hinunter und deutete in die Gasse hinein. Ohne lange zu zögern oder unnötigen Lärm zu machen, drangen sie weiter vor und hielten dabei Ausschau nach eventuellen Gegnern oder Gefahren. Im Vorbeigehen musste Sarah ihre erste Einschätzung korrigieren, die Quarianerin schien noch nicht allzu oft in solchen Situationen gewesen zu sein. Erschwerend hinzu kam, dass Sarah bisher mit noch keinem von beiden, weder Andrew noch Lhia, zusammengearbeitet hatte. Bei früheren Missionen hatte sie immer Teammitglieder dabei gehabt, zu denen sie volles Vertrauen hatte. Naja, das war der Grund, warum dies ein Training und kein Einsatz war. Es gefiel ihr trotzdem nicht.

"Gut" Logan zog die schweren Bleiarmbänder an welche er bereits von seinem eigenen Training gewöhnt war und überprüfte noch ein letztes Mal seine Ausrüstung.
Er spürte den verächtlichen Blick seiner Teammitglieder, sah in ihren Augen das keiner von ihnen ihm etwas zutraute. Damit war nun Schluss, er hatte es über die letzten Wochen hingenommen, war kurz davor gewesen aufzugeben und sich selbst einzugestehen das er einfach nur Schlecht war.
Doch mit dem Kampf gegen Andrew war sein Kampfeswille wieder erstarkt. Er war ein N7 Soldat, er hatte damals mit Auszeichnung abgeschlossen - keiner von den hier anwesenden, Natalee ausgenommen konnte auch nur erahnen was er drauf hatte.
Er folgte Cutter in die tiefen Häuserschluchten, ging geduckt durch die engen Straßen und blieb an einer Kreuzung stehen, hob die flache Hand und bedeutete dem jüngeren stehen zu bleiben, ehe er mit einer schnellen Drehung auf die Kreuzung kam - diese kontrollierte und dann mit zwei Fingern nach vorne deutete, Cutter damit befahl weiter vorzurücken
"Sektor 1 scheint sauber zu sein, Leon wie sieht es bei dir da oben aus? Kannst du Feinde in unserer nähe ausmachen?"

Leon hatte sich, zusammen mit seinem Dreibein vor einem kaputten Fenster in Stellung gebracht. Vor ihm gähnte ein tiefer Abgrund und kurzzeitig fragte sich der junge Scharfschütze wie Natalee es sich wohl erklären würde, wenn er jetzt einfach so aus dem Fenster fiel. "Wahrscheinlich würd' sie denken ich wär ausgerutscht... irgendwie traurig das man mir so was zutrauen würde... naja." Er zuckte kurz mit den Schultern und legte dann sein Auge ans Zielfernrohr. Die Straßen sahen Menschenleer aus, überall lagen Scherben oder kleinere Metallteile verstreut. Er schwenkte kurz nach links, dann nach rechts, dann wieder nach links, und erhaschte für einen kurzen Augenblick einen Blick auf einen Soldaten der gerade seine Runde um das zweite Haus auf der linken Seite drehte. "Das ist doch nicht..."
"An alle, Feindsichtung auf Elf Uhr beim zweiten Haus auf der linken Seite, scheint seine Runde um das Haus zu drehen, bleibt in jedem Fall Wachsam. Und noch etwas, der Kerl dort kam mir bekannt vor. Es könnte sein das ich mir das nur einbilde aber wenn meine Vermutung stimmt dann haben wir es hier mit N7 Soldaten zu tun. Also, haltet Augen und Ohren offen. Das ist ne verdammte Elite - Truppe.Wer weiß was Natalee uns da entgegen geschickt hat... Leon out." Er fluchte kurz und hob die linke Hand um das Gewicht zu begutachten das an seiner hand hing. Es war nicht sonderlich schwer doch auf Dauer störte es doch erstaunlich stark.

"Alles klar Leon, 11 Uhr - roger!" Logan schlich in die angegebene Richtung und bezog Stellung um einen der Schutthaufen. Es war nur ein Feind laut Leons Angabe und die Fabrpatronen waren nun wirklich nicht sonderlich laut...
Logan sah noch einmal die Straße auf und ab, aber allen Anschein nach war dies der einzige Weg den sie nehmen konnten um weiter in das Gebiet vorzudringen. Er winkte Cutter zu sich welcher sich neben ihn in den Dreck kauerte. Langsam spähte Logan über den Schutthaufen, zog den Kopf zurück als er sah wie Luca Miller mit erhobener Waffe wenige Meter an ihnen vorbei spazierte. Leons Funkspruch war ungefähr vierzig Sekunden früher eingegangen, also brauchte Miller für eine Runde fast eine Minute - genug Zeit für seinen Plan
Er bedeutete Cutter, das dieser in genau vierzig Sekunden drei Treffer abgeben sollte, kurz bevor Miller eigentlich hier vorbei kam.
Logan richtete sich halb auf und lief geduckt über die Straße - er kannte die Ausrüstung welche Miller trug und erinnerte sich an ein Spiel das junge Soldaten oft gespielt hatten um ihre Techniken zu trainieren. Er befand sich geduckt hinter einer Häuserfront, hörte das vertraute patt patt patt der Farbkugeln und wie erwartet kam Miller hervor, hob die Waffe und sah nach dem Störenfried. In dem Moment schlich Logan zu Miller, richtete sich auf und griff diesem direkt unter die Brust auf die beweglichen Kevlarplatten deren Verbindungsstücke spitz zusammen liefen. Mit aller Kraft drückte er auf den Solarplexus - ein kräftiger Ruck und Miller erschlaffte.
Logan hob seine eigne Waffe und gab Miller einen Kopfschuss. Der war ausgeschaltet
"Leon, weitere Anweisungen?"

Das vertraute Geräusch der Schritte, die zu dem Soldaten gehörten, welcher um das Gebäude patroullierte, blieben plötzlich aus und signalisierte den drei Männern, die sich im Inneren des Hauses befanden, dass sich offensichtlich Feinde außerhalb befanden, denn auch die Funksprüche waren ausgeblieben, mit denen sie sich zuvor verständigt hatten. Die Waffen waren entsichert und geladen und mit einer einzigen Handbewegung signalisierte einer von ihnen, dass sie Deckung suchen sollten bevor es ihnen ebenfalls so ging, wie Miller zuvor, dessen bewegungslosen Körper sie nach einem kurzen Blick außerhalb des Hauses entdeckt hatten - einen großen, roten Fleck auf dem Helm. Er war ausgeschaltet - wie es schien war das Team doch nicht so unfähig, wie sie es zuvor erwartet hatten.
Erneut tauschten die Männer einen kurzen Blick miteinander und nickten einander wenig später zu, dem stummen Befehl folgend, der ihnen gegeben worden war. Einer von ihnen richtete sich auf, die Waffe im Anschlag und noch bevor die nächste Sekunde verging wurde von eben jenem Soldaten das Feuer eröffnet, Farbpatronen schossen sowohl Cutter, als auch Logan um die Ohren, streiften sowohl Arme, als auch Beine der beiden Soldaten und zwangen sie sich wieder zurück in Deckung zurückzuziehen. Der letzte Schuss, den ein zweiter Soldat aus dem Inneren des Hauses abgefeuert hatte, traf Cutter unmittelbar auf der dicken Kevlarplatte. Nur die dicke Panzerung, die er trug, rettete ihn davor frühzeitig auszuscheiden.

Neben Nathalee auf der Erhöhung, von welcher aus sie das Vorgehen des Teams beobachtete, stand ein junger Mann. Sein Oberkörper war muskulös und über seine rechte Wange zog sich eine lange Narbe. Sein linkes Auge hatte eine merkwürdig rote Farbe und sah nicht aus wie sein rechtes, dessen Augapfel eine normale gründe Farbe hatte.
Die Arme hatte der Mann abweisend vor der Brust verschränkt, sein Gesicht in grimmiger Konzentration verzogen. " Scheint beinahe so, als sei der Lockenkopf kurz davor, auszuscheiden. ", meinte Drake in Richtung Natalee. Sein Unterkiefer mahlte nachdenklich. Der Soldat war sich nicht sicher, was er von dem Schiff und der Besatzung halten sollte, auf welcher er für die nächsten drei Jahre, sofern nichts anderes dazwischen kam, seinen Dienst versehen würde. Eine Quarianerin und einen Scharfschützin in den Häuserkampf gegen siebzehn Gegner zu schicken hielt der Söldner für reinen Selbstmord. Naja, wenn man davon absah, dass die Waffen nur mit Farbkugeln geladen waren, aber nichtsdestotrotz... Die Geiselnehmer schienen nicht allzu organisiert vorzugehen, einer von ihnen war schon ausgeschaltet worden, weil er alleine unterwegs gewesen war, etwas, was man niemals machen sollte... zumindest nicht als Mitglied einer Organisation, die etwas auf sich hielt.
" Die Chancen scheinen mir etwas ungleich verteilt worden zu sein. "

Sam hechtete in eine nahe liegende Deckung die aus ein wenig Geröll bestand und gab die ersten paar Schüsse ab. "Drei Feinde im Gebäude. Team 2, nehmt sie von hinten, wir halten sie hier beschäftigt und versuchen ein Stück weit vor zu kommen." Er feuerte noch drei Schüsse ab, dann musste er durch laden. Das Übungsgefecht erinnerte ihn unweigerlich an seine ersten Wochen in der Ausbildung, in denen die neuen Rekruten stets ins zwei Teams geteilt wurden und sich genau mit solcher Munition gegenseitig beschossen. Meist hatten sich diese Trainingseinheiten über Stunden, einmal sogar über einen ganzen Tag gezogen, da keine von beiden Seiten die Strafarbeit erledigen wollte die den Verlierern zustand. "Hoffentlich zieht sich das hier nicht so lang hin..." Doch das konnte er sich leider Gottes nicht aussuchen. Er und Logan mussten vorstürmen um den anderen noch ein wenig Zeit zu verschaffen, so viel war ihm klar, wenn auch nur ein Stück. Doch seinen Rücken würde er nicht unbeobachtet lassen, zumal dieser größtenteils zu engen Gassen gerichtet war in denen auch der Scharfschütze nichts sichern konnte. Daher kramte er aus einer seiner Taschen einen kleinen Bewegungssensor hervor der nicht größer war als eine Fingerkuppe. Diesen steckte er in den knorrigen Boden hinter ihm und stellte daraufhin eine Verbindung zu seinem Universalgerät her, sodass er sofort informiert wurde wenn sich etwas hinter ihm bewegte. "Ich würd sagen wir greifen an. Wenn auch nur zum Schein." Flüsterte er Logan zu, lächelte kurz und warf dann eine Rauchgranate um durch deren Schutz in die nächste Deckung zu hechten.

Logan nickte, rannte Sam hinterher während sich der Rauch verdichtete.
Logan tastete seinen Gürtel ab, auf der Suche nach irgendetwas was ihm helfen konnte - und er fand es.
Es sah schlecht aus, die Gegner stürmten aus dem Rauch in die enge Gasse in welche sich Logan und Sam zurückgezogen hatten. Der Jüngere hatte sie in eine Sackgasse geführt während die drei N7 Soldaten durch den Rauch stürmten.
Logan warf mit aller Kraft das Objekt welches er von seinem Gürtel genommen hatte und mit einem großen Knall gab es eine Farbexplosion welcher Logan sich durch einen Hechtsprung hinter einige Trümmer entrinnen konnte
"Ich hoffe das hat die Mistkerle getroffen..." fluchte Logan ehe er sich eine alte Feuerwehrleiter hochhangelte, versuchte Sam in dem dichten Rauch auszumachen und durch die erhöhte Position einen besseren Blick und eine bessere Kampfsituation zu erhalten.
"Sam bist du noch da? Leon? Wir haben hier unten ein paar Probleme..."

In Natalees Miene spiegelte sich keine einzige Regung wieder während sie sich zur Seite hin umwandte und den Soldaten musterte, der soeben den Mund aufgemacht hatte und ihr ungefragt seine Meinung mitgeteilt hatte. Bisher hatte sie schweigend dem Training zugesehen, hatte auf den Displays die Daten beobachtet, die Amy gesammelt und ausgewertet hatte. 1 Feind war ausgeschalt - 16 waren noch übrig und Cutter hatte es bei dem ersten Feuergefecht beinahe schon erwischt. Sie hatte gewusst, dass das hier alles schwierig für das Team werden würde, dass es ungleichmäßig verteilt war, doch es war die einzige Möglichkeit sich auf das vorzubereiten, was sie erwarten würde, wenn sie erst wieder mit der Atlanta aufbrachen.
"Cerberus wird sich keinen Deut darum scheren, ob die Chancen ausgeglichen sind, Soldat", antwortete sie ihm lediglich mit ruhiger Stimme und wandte sich wieder dem Schauplatz zu, in dem das kleine Team noch immer darum kämpfte, das Ziel zu erreichen. Sie war unbegeistert darüber, dass sich jemand eingemischt hatte, der, zumindest laut den Streifen auf seiner Uniform, die er trug, nicht einmal die Berechtigung dazu hatte - der sich noch nicht einmal vorgestellt hatte. Im selben Moment begann sie sich wieder zu fragen, weshalb sie sich überhaupt vor dem anderen rechtfertigte, weshalb sie ihm überhaupt auf die Worte geantwortet hatte, die er hatte verlauten lassen. Mit einem letzten Kopfschütteln kontrollierte sie noch einmal die Aufzeichnungen der KI und ließ ihren Blick über die zahlreichen Monitore wandern, die die Kameraaufzeichnungen bis zur Brücke übertrugen, auf der sie stand. Das hier würde nur eines von zahlreichen Trainings sein, in das sie ihr Team schicken würde, nichts desto trotz hoffte sie inständig darauf, dass sie sich hier nicht blamierten.

" Davon gehe ich aus, aber die Männer schon vor dem eigentlichen Kampf so zu demoralisieren, dass sie glauben, keine Chance zu haben, hilft wohl kaum dabei, den Kampf zu gewinnen. ", entgegnete Drake stirnrunzelnd. Dann zuckte er mit den Schultern. " Ihre Entscheidung, Commander. Der eigentliche Grund, warum ich hier bin: das private Militärunternehmen B.A Enterprise hat soeben einen Vertrag mit der Allianz geschlossen. Dieser beinhaltet, dass ich und mein Team der SSV Atlanta zugeteilt wurden, nachdem sie Verluste im Kampf erlitten hatte, die nicht unbeträchtlicher Natur waren. Die Allianzführung schien davon auszugehen, dass ein paar mehr erfahrene Soldaten auf dem Schiff nicht schaden würden. Unter Allianzführung selbstverständlich. " Der Soldat betätigte ein paar Knöpfe auf seinem Universalgerät und ein Hologramm leutete auf, erst der Vertrag und kurz darauf ein Hologramm des Teams.



Drake deutete auf den ersten von links " Jason Steel, Sanitäter " Er fuhr mit dem Finger die Reihe der Männer entlang. " John Woods, Scharfschütze ; Tony Bowman, MG-Schütze und schließlich Noah Drew, der Mann fürs Grobe. "
Der Soldat salutierte kurz. " Drake Reever, Teamleader, melde mich zum Dienst. "

Für einen kurzen Moment verengte Natalee die Augen über die Worte des anderen und war versucht, ihm ebenso finstere Worte entgegen zu setzen. Dachte er etwa wirklich, dass die Atlante nur aus Rekruten und Frischlingen bestand? Das Team, über welches sie inzwischen das Kommando führte, bestand aus einigen der Besten aus Shield und der Allianz, fähige Soldaten, in derer Hände sie ihr Leben legen würde - sie vertraute ihnen blind, traute jedem von ihnen einiges zu. Umso mehr ärgerte es sie nun, dass er nicht glaubte, dass sie irgendetwas zustande bringen konnten, doch von alledem ließ sie sich nichts anmerken, behielt ihre strenge Miene bei ehe auch sie kurz salutierte und dem Soldaten schließlich knapp zunickte. "Freut mich, Sie und ihr Team auf der Atlanta zu wissen", führte sie ruhig an, entschied sich, sich nicht weiter von eben diesen Worten belasten zu lassen, noch sich vor dem anderen zu rechtfertigen. "Ich bin mir sicher, dass diese Zusammenarbeit reiche Früchte tragen wird."
Sie demoralisierte die Männer nicht - es ging hier viel eher darum, dass das Team merkte, wo seine Schwächen lagen, dass sie lernten gemeinsam zu arbeiten und die Positionen so zu verteilen, wie sie es für richtig empfanden - den Stärken des jeweiligen Gruppenmitglieds entsprechend. Allein deswegen hatte sie sich dazu entschieden, diese Übermacht aufzubieten und ihnen kaum eine Chance zu gewinnen zu lassen. Noch einmal glitt ihr Blick über Reever und ein schwaches Lächeln erschien auf ihren Zügen. Wenn er glaubte, dass er besser war als ihre Männer dort unten, würde er gleich die Gelegenheit haben, sich zu beweisen. "Schnappen Sie sich ihre Ausrüstung, Reever und gehen Sie runter", wies sie an. "Damit die Chancen ausgeglichener werden."

" Einen guten Soldaten und Anführer zeichnet vor allem die Fähigkeit aus, zu erkennen, wann ein Sieg unmöglich ist. Ich wäre da gar nicht erst rein gegangen und hätte auf Verstärkung gewartet. Schon gar nicht, wenn das Gebiet völlig unaufgeklärt war. Wäre das hier ein echter Einsatz... "" würde ich den Verantwortlichen erschießen, falls ich das überlebe. Sie schickt die Männer und die Geiseln in den sicheren Tod. " Drake lächelte ironisch und wandte sich von Natalee ab, machte ein paar Schritte auf den Ausgang der Brücke zu. " Aber Befehl ist Befehl. " Reever drückte einen Knopf auf seinem Universalgerät. " Steel, Woods, Bowman, Drew, antreten, genug Tontauben geschossen. Der Commander hat eine Aufgabe für uns. " Damit beendete der Soldat den Funkkontakt und setzte seinen Weg zum Ausrüstungsraum fort.

" 2,3,4 Feuer einstellen, wachsam bleiben. Passt auf, da sind auch unsere Männer. Keilformation. " Das Sicherheitsteam rückte an den Häusern auf der rechten Seite vorbei vor, während ihnen Woods per Wärmebildfernglas die Positionen der Feinde vor ihnen durchgab.
" Drei Tangos in dem Gebäude links neben euch. Behalte das im Auge. Die Geiseln sind etwa fünfhundert Meter weiter geradeaus und dann einhundert Meter nach links. Mehrere Bewaffnete bewachen sie, die Gebäude um das Gebiet sind von Tangos verseucht. Ich versuche euch drumherum zu führen. " Das Gesicht in grimmiger Konzentration verzerrt und durch das Visier seines Sturmgewehr spähens drang Drake zusammen mit seinem Team weiter in Richtung der Geiseln vor, darauf bedacht keinen Kontakt mit dem Feind zu haben. " Team Bravo, wir sind die Kavallerie. Status ? " Der N7-Soldat und der Rekrut waren immer noch in ein Feuergefecht mit den Geiselnehmern verstrickt, aber zumindest das andere Team schien bisher noch keinen Feindkontakt gehabt zu haben und war weiter auf Kurs.

Sam hatte sich flach auf den Boden geworfen als er er bemerkte hatte das die drei Soldaten an ihm vorbei gingen. Das Adrenalin schoss förmlich durch seine Blutbahn und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er hatte den Geschmack von Dreck und Sand im Mund, ignorierte diesen jedoch und schulterte stattdessen seine Waffe. Seine Hand zitterte wegen der Hitze des Gefechts leicht. weswegen er einen Moment brauchte ehe er seinen Gegner im Visier hatte. Er holte tief Luft, presste die Lippen aufeinander und schoss dann. Die Farb - Patroneflog aus dem Lauf, dicht gefolgt von drei weiteren, welche den Rest des Salven Feuers ausmachten. Zwei davon tragen den N/ Soldaten, eine Am Kopf, die anderen in der Nähe des Halses. "Einer ist am Boden." Übermittelte er per Kommlink.
"Zwei." Donnerte nun Leons Stimme durch die Leitung und kurz darauf sackte ein weiterer Feind zusammen. Kurz hatte Sam sich nur überrascht umgesehen, dann aber legte er sich wieder in seine Deckung und feuerte auf den nächsten Feind. Er sah nicht genau ob er ihn getroffen hatte, doch bei der Menge an Kugeln die er abgefeuert hatte dürfte es zumindest ein Streifschuss gewesen sein.
"Zur Hölle... was macht Logan da oben? Diese Arschkrampe sitzt wie ein Huhn auf der Stange!" Dachte Sam während er seine durchlud.

Ryan stand oben in einem der Hochhäuser am Straßenende. Er hatte das Auge an das Zielfernrohr seines Scharfschützengewehres gelegt und zielte auf den Kopf des neuen Rekruten in Natalees Besatzung. Es war bisher annehmbar gelaufen. Sein Team hatte drei Männer verloren wusste jedoch auch schon wo die Feinde waren. Die Verluste würden also nicht mehr lange einseitg bleiben. Er hatte liebend gern die Aufgabe übernommen, die Männer seiner Schwester zu trainieren, besonders da die Allianz ihm inzwischen wieder öfter Außeneinsätze gab und er das Trainig ebenfalls gebrauchen konnte.
Er drückte ab und traf Sam, während sein letzter Mann auf der Straße Logan abknallte und sich in einem Türrahmen verschanzte. "Auf zwei Uhr-drei Mann Trupp". Ryan schwenkte nach rechts und hatte die Quarianerin im Visier. Er drückte ab und nach einem sichtbaren fluchen legte sie sich auf den Boden. Sahra und Andrew flüchteten in ein Gebäude. "Habt ihr einen Blick auf ihren Scharfschützen? Wenn ihr ihn fertig macht sind sie blind!", erklärte Ryan über Comlink. Die drei Männer die hinter Sam und Logan hinter her waren, haben einen Fehler gemacht. Doch nun würde soetwas nicht mehr passieren. Ein Mann war im gegenüberligenden Gebäude zu Leon. Zwei waren neben ihm und den Geiseln und im Erdgeschoss weitere Drei im Erdgeschoss. Auf dem Dach des höchsten Gebäudes hatte er einen Späher postiert. Jeweils zwei und drei Mann hatte er in die Gebäude ihm gegenüber geschickt. "Fünf weitere Männer nähern sich von neun Uhr. Sie scheinen zu wissen wo die Geiseln sind!", hörte Ryan seinen Späher über Comlink. "John, sobald du Leon siehst, schalte ihn aus. Smith, komm aus der Deckung und versuch Andrew und Sahrah aus der Deckung zu holen. Die fünf neuen schalten wir in einem Kreuzfeuer aus. Versteckt euch, bis sie zwischen den Gebaüden sind, dort ist keine Deckung und einen Hintereingang gibt es auch nicht.", Ryan hatte so gut wie gewonnen... hoffte er. Er wusste das ein Plan in den letzten Momenten noch immer kippen konnte.

" Achtung, mehrere Wärmesignaturen haben auf beiden Seiten der Straße Stellung bezogen. Ich schlage vor, ihr geht rechts durch die Häuserreihe weiter. " Ohne Zeit zu verlieren verschwand das Team in dem Gebäude rechts neben sich. Darin angekommen gingen sie durch die nächste Tür nach links weiter, die Waffen im Anschlag.
" Drei Ziele in dem Raum direkt vor euch. Ich markiere sie auf euren Universalgeräten. " Mit einem grimmigen Lächeln gab Drake stumm Befehle. Sein Ersatzauge hatte selbst einige Extras eingebaut, darunter auch eine Wärmebildkamera. Das Team ging neben der Tür in Stellung, während Drew einen Sprengsatz an dem Schloss der Tür anbrachte. " Team Bravo, bitte melden, Status. "
" Hier Bravo. Sind fast angekommen. Außer einem Scharfschützen bisher kein Feindkontakt."
" Verstanden. Wir greifen an. "
Ein kurzer Befehl, eine Explosion und die Tür flog nach innen auf. Die N7-Soldaten im Inneren wirbelten herum, doch statt hereinfliegenden Kugeln und Soldaten rollte nur ein kleiner Gegenstand in den Raum. Einer der Soldaten hatte gerade noch Zeit ein " Gran... " herauszubringen, ehe die Blendgranate explodierte und die drei Männer blendete. Als sie wieder sehen konnten, waren sie auch schon von Drake und dem Team umringt, einen Farbfleck auf ihrer Stern.
" Ihr seid tot. Ihr wisst was das heißt. Also schön ruhig sein und Mäuschen spielen. ", meinte der Teamleiter mit einem Grinsen.
"2,3,4 weiter. " Sie rückten weiter durch die Gebäudereihe vor, darauf bedacht von außen nicht zu sehen zu sein.

Ryan hörte die Explosion der Tür über den Comlink und richtete sein Visier sofort auf das gegenüberliegende Gebäude, sah gerade noch wie Jack, Will und Grace erschossen wurden. Dann schaltete er sofort. "Feindkontakt auf zwölf Uhr. Sofort ausschalten!", er und die beiden Soldaten neben ihm schosen durch die Fenster im gegenüberliegenden Gebäude. Eine Kugel verfehlte sein Ziel, die anderen zwei trafen. "Natalee, du schummelst! Du hast fünf weitere hier rein geschickt!", ließ Ryan über die Lautsprecher auf der Brücke verlauten und ging wieder in Deckung. "Cole, Dylan! Von rechts nähern sich zwei Männer! Setzt eine Sprengfalle und zieht euch die Etage unter eurer momentanen Position zurück. Bleibt bei der Treppe und wartet ob noch jemand zu euch runter kommt.", befahl Ryan. Natürlich hatte sein Plan nicht geklappt.
Ryans Gedanken rasten und er blickte sich um. Sein John hatten sie jetzt auch erwischt. Das fehlte noch das er verliert. Er sah auf die Straße und erblickte Smith der eine Farbgranate in Andrews und Sahras versteck warf. Beide wollten aus dem Gebäude, während Andrew erschossen wurde, traf Sarah die Frabe im Rücken. "Justin, Smith, schaltet den Kerl aus der auf dem Weg zu Cole und Dylan ist. Der Rest bleibt auf Position. SIe haben noch drei Scharfschützen, versucht sie aus zu machen, ohne erschossen zu werden, also bleibt in den Gebäuden!"

Mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen sah Natalee ihrem Team zu und nickte für sich selbst, zufrieden mit dem, was sie dort vor sich sah. Wenngleich es auch noch immer jede Menge Fehlerquellen gab, an denen sie gemeinsam mit ihren Männern arbeiten musste, so war das, was sie dort unten zeigten definitiv sehr ordentlich - ob nun mit Drake oder ohne und Ryans leises Fluchen, das über den kleinen Lautsprecher auf der Brücke zu ihr nach oben drang, war nur ein allzu deutliches Zeichen dafür. "Ich hab dich auch lieb, Brüderchen. Ich geb' dir nachher was zu essen dafür aus", gab sie belustigt zur Antwort, sich ein leises Lachen nur noch mit Mühe verbeißen könnend. Sie waren beide N7 - er hätte damit rechnen müssen, dass sie als sein Feind in diesem Fall nicht ganz fair spielen würde und der Kampf gegen ihren Bruder würde Drake allemal in die Schranken weisen, ihn davon überzeugen, dass es besser war, die Schnauze zu halten, wenn er nicht nach seiner Meinung gefragt wurde.
Sechs der vermeidlichen Terroristen lagen am Boden, von ihren Männern waren nur noch drei übrig und bisher waren sie noch nicht zu den Geiseln vorgedrungen während die Zeit erbarmungslos in ihrem Nacken gegen sie lief. Die junge Frau ließ ihren Blick über die Uhr wandern, die unheilvoll, einem Damoklesschwert gleich vor ihr in der Luft zu schweben schien undn ein leises Seufzen glitt über ihre Lippen. Noch knappe zwei Stunden - im Grunde genommen Zeit genug, wenn sie jetzt begannen als Team zu agieren und nicht mehr jeder für sich sein eigenes Süppchen kochte. Missmutig verschränkte sie die Arme vor der Brust und wünschte sich für einen Moment nichts mehr als da unten bei ihrem Team zu sein und wieder das Kommando zu übernehmen, doch sie kannte die Standorte der Feinde, wusste um deren Ausrüstung und die kleinen Eigenheiten, die sie eingebaut hatten. Es wäre unfair, wenn sie sich jetzt dem Kampf widmen würde. Als sich ihr Schritte näherten, wandte sich die junge Frau zur Seite hin um und hob die Augenbrauen ein Stück.