Speisesaal

Es war Nathan garnicht bewusst gewesen wie spät es eigentlich war, als er und Natalee in den von gedimmten Licht dominierten Speisesaal betraten.
"Ich glaube, unser Koch hat einige der Speisereste vom Mittag immer im großen Kühlschrank hier aufbewahrt" meinte Nathan und steuerte Zielgenau einen matten schwarzen Kühlschrank an, welcher in einer der Säulen integriert war und am Rande der Küche stand. Langsam öffnete er diesen und fischte noch einen Gurkensalat und einige Schnitzel heraus, ehe er die Tür schloss. Er brachte die Ausbeute zu einem der Tische und nahm auch direkt von der Theke einige Teller und Gabeln, welche er ebenso zu seinem Platz führte.
Langsam setzte er sich hin, tat sich etwas von dem Gurkensalat auf diesen und stocherte darin herum.
"Es ist Cerberus" sprach er schließlich das unvermeidliche aus und massierte sich die Schläfen. "Soviel Angst wie er hatte, wenn er selbst seinen freigewählten Tod in betracht zog...." er verstummte.
"Wie viele noch bevor es endlich genug ist?"

Natürlich war es Cerberus ... es war immer Cerberus gewesen, die ihnen das genommen hatten, was ihnen einmal alles bedeutet hatten. Es war immer Cerberus gewesen, wenn sie in dem Gesicht eines Unschuldigen so viel Angst und Schrecken gesehen hatten. Noch immer schien der Unbekannte seine Finger nach ihnen auszustrecken, noch immer schien er nicht genug von alledem zu haben und noch immer zwang er sie damit dazu, zu agieren, über sich selbst hinaus zu wachsen und erneut einen Kampf aufzunehmen, den sie nicht mehr hatte führen wollen. Nachdenklich ruhte ihr Blick auf dem Essen vor sich, doch sie verschwendete keinen Gedanken daran, auch nur einen Bissen zu sich zu nehmen - ihr war noch immer schlecht, wenn sie daran dachte, dass Glenn nicht der Einzige gewesen war, dem es so gegangen war. Sie hatte eine Seite an den Mitarbeitern von Cerberus entdeckt, die sie all die Jahre zuvor ignoriert hatte, verdrängt hatte - die, dass diese armen Menschen keine andere Chance hatten als den Befehlen zu folgen und dass vielleicht ein kleiner Bruchteil all das freiwillig tat. Glenn hatte ihr deutlich gemacht, dass sie nicht alle von ihnen über einen Kamm scheren durfte.
Der Unbekannte besaß seine ganz eigene Art jemanden zu indoktrinieren und ihm seinen Gehorsam aufzuzwingen und im Stillen beschloss Natalee einmal mehr dafür zu sorgen, dass nicht die gesamte Menschheit und jedes andere Volk auch unter seiner Macht fallen würde bis er sein eigenes Utopia gegründet hatte. Es war der zweite Kampf, den sie anstrebte - der zweite Kampf gegen einen Gegner, von dem sie noch nicht wusste, welche Macht er wirklich aufbrachte und der zweite Kampf, in dem jeder falsche Schritt den Tod des Teams und aller anderen Völker bedeuten konnte. Nathans Frage hallte noch einmal in ihrem Kopf und brachte sie dazu entschlossen zu lächeln als sie den Kopf hob, um den anderen anzusehen und seinen trüben Augen zu begegnen ehe sie die Stimme erhob und eine Entscheidung fällte, die den zukünftigen Weg des Teams änderte und ihn in eine andere Richtung trieb.
"Nicht einen mehr."

"Nicht einen mehr" echote Nathan und ließ die Gabel sinken, sah seine Freundin an, legte den Kopf schief während ihn bei diesen Worten eine Gänsehaut überzog.
Er lehnte sich etwas mehr zurück und betrachtete die andere lange.
"Du hast nie nach meinen Eltern gefragt" stellte er fest, ließ die Worte noch im Raum nachklingen, ohne Vorwurf, ohne Wertung - einfach nur als aussage welche er so stehen lassen zu wollen schien.
"Ich habe dir so viel über mich erzählt, nur nie etwas über meine Familie und das, obwohl mich deine mehr... oder auch mal weniger, bereitwillig aufgenommen hat" meinte er leise und ein sachtes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
"Weißt du... meine Eltern haben damals in Britannien gelebt, in Lytham St Annes.
Unsere Stadt war klein und eigentlich für nichts bekannt, ehe sie eines der ersten E-Zero Kraftwerke dort bauten. Mein Vater arbeitete dort und... eines Tages gab es einen Arbeitsunfall. Meine Mutter hatte mich gerade auf den Hochstuhl gesetzt als das Telefon im Wohnzimmer klingelte... die... Explosion rund um das Kartwerk war gigantisch. Die Druckwelle und die Energie fetzten alles weg, das gesamte Wohnzimmer, alles. Ich war gerade weit genug entfernt um nicht von der Explosion mitgerissen zu werden. Nach fünf Tagen fanden sie das kleine Baby schreiend in dem hohlen Raum unter einer Mauer. Der Hochsitz hatte den nötigen Platz geschaffen. Ich wurde verstrahlt, während meine Eltern die Explosion nicht überlebten. Man brachte mich in ein Heim wo ich aufwuchs" er kratzte sich an der Stirn.
"Vor einigen Jahren erfuhr ich, wie der Unfall zustande kam..."

Sie lächelte lediglich sacht bei der Erwähnung, die Nathan machte, während sie seiner Erklärung schweigend zuhörte und kaum bemerkte, dass ihr Lächeln verblasste. Nur zu gut erinnerte sie sich an die Worte des Unbekannten und wie er ihnen damals in Rio gesagt hatte, dass er Schuld an den E-Zero-Unfällen trug, mit dem einzigen Zweck, die Menschheit voran zu bringen und ihnen damit die Möglichkeit zu geben, ähnlich wie die Asari biotische Energie zu wirken. Er war Schuld daran, dass Nathan seine Eltern verloren hatte und dennoch - auf irgendeine sehr verquere Art und Weise musste sie ihm gleichzeitig dafür danken, denn andernfalls hätte sie ihn vielleicht niemals kennengelernt.
Noch einmal streckte sie die Hand aus und umschloss behutsam mit ihren Fingern die seinen, ließ sie sacht darüber gleiten um ihm somit ein bisschen Rückhalt geben, die ihm gefehlt hatte, Natürlich hatte sie ihn niemals nach seinen Eltern gefragt - er hatte ohnehin aus seiner Vergangenheit immer nur wenig erzählt, daraus ein großes Geheimnis gemacht und Natalee hatte es irgendwann zu akzeptieren gelernt, hatte zu lernen begonnen, dass es keinen Unterschied machte, was vorher gewesen war. Sie liebte ihn für das, was er jetzt war - für sein Wesen; die kleinen Macken, die sie noch immer zum lächeln brachten. Die Vergangenheit machte für sie nichts mehr aus, wenngleich sie auch sein Schicksal bedauerte.
Es tat ihr leid, dass er seine Eltern niemals kennen gelernt hatte und so beugte sie sich sacht ein Stück nach vorn, um ihn wenig später sacht auf die Wange zu küssen. "Du hast jetzt eine Familie", ließ sie wenig später leise an seinem Ohr folgen, ohne dabei ihren Griff um seine Hand zu lösen. Sie ließ ganz bewusst offen, ob sie damit nun das Team oder ihre eigene Familie meinte, die ihn ebenso schnell als Teil davon akzeptiert hatte.

Nathan lächelte ebenso sanft und legte seine Hand auf die ihre.
"Und ich würde sie für nichts an der Welt hergeben" meinte er leise, und sah ihr lange in die Augen ehe er ihr einen sanften Kuss auf die weiche Wange hauchte, ihre Hand um nichts auf der Welt loslassen wollte.
"Wir... dürfen uns jetzt jedoch nicht ausruhen. Wir sollten das Team auf das vorbereiten was kommt, jetzt vielleicht sogar noch dringender als je zuvor. Wir müssen sie aufklären über das, was wir in den Ruinen mit ihnen gemacht haben und was das im weiteren bedeutet. Sie müssen einfach wissen das wir... manipuliert und aufgeputscht wurden und das sie solchen Gegner noch öfter begegnen werden. Und ob sie Ideen haben was wir dagegen tun können." er strich langsam seine Hand von der ihren, ehe seine Augen die von Natalee trafen und er nur traurig den Kopf schüttelte.
"Auch wenn ich wünschte, unsere ruhigen Momente würden länger anhalten als einige Minuten" er atmete tief durch, versuchte die gedanken an Glenn zu vertreiben. Noch immer hatten sie dem Team nichts gesagt, welches nach dem Kampf noch seine Wunden leckte und es war höchste Zeit. Sie wussten nicht, wann der nächste Angriff erfolgen würde

Nachdenklich sah sie ihm noch einige Zeit lang ins Gesicht, war sich nicht sicher, ob sie dem Team wirklich etwas darüber sagen sollten, was vorgefallen war - weshalb sie aufgebrochen waren, um einen Cerberus-Wissenschaftler eingesammelt hatten, statt sich um die Dinge zu kümmern, die zuvor noch höhere Priorität gehabt hatte. Er hatte Recht und in dem dunklen Schimmer, welcher über seinen Augen lag, erkannte sie Mal für Mal wieder, dass er sie zwar nicht drängen, aber auch keine Zeit verschwenden wollte, von der ihnen ohnehin bereits viel zu wenig gegeben war. Sie seufzte leise ehe sie ein kurzes Nicken von sich gab und sich schließlich von dem Stuhl schob, auf dem sie zuvor noch Platz gefunden hatte, das Essen und die Getränke vor ihr gänzlich unberührt und ohne, dass sie selbigen auch nur einen kurzen Blick gewidmet hatte. Essen war ohnehin in der letzten Zeit nur getan hatte, weil sie es unbedingt musste und weil sie wusste, dass sie sonst die Reserven, die ihr Körper jetzt brauchte, nicht mehr auffüllen konnte, doch ein wirkliches Hungergefühl war ausgeblieben, geschweige denn, dass sie noch Geschmack daran fand.
"Iss weiter", sagte sie dennoch in Nathans Richtung und rang sich zu einem kurzen Lächeln durch ehe sie ein paar Schritte zur Tür hinsetzte, sich dann doch noch einmal umentscheidend und sich umwendend. "Ich geh derweil das Team zusammen trommeln. Ich denke, das sollten wir ihnen im privateren Rahmen mitteilen ... ich hol sie in die Lounge, komm einfach nach, wenn du fertig bist, ja?" Damit war für sie für den Moment alles gesagt worden und sie wandte sich erneut um, den Speisesaal wenig später verlassend während ihr Herz furchtsam vor der Reaktion der anderen heftig gegen ihre Rippen schlug. Sie wusste nicht, wie sie reagieren würden - ob sie misstrauisch werden würden, mitleidvoll oder Verständnis dafür zeigen würden. Es war nicht ihrer beider Wille gewesen, dass man das mit ihnen gemacht hatte, aber daran ließ sich nichts mehr ändern und trotz alledem blieb das schlechte Gefühl, als sie sich an die Reaktion derjenigen erinnerte, die etwas von dem Chip in ihrem Kopf wussten.

tbc: Lounge

Daniel wandte sich um, nachdem er seine Portion falscher Hase bekommen hatte.
Seine Augen glitten auf der Suche nach einem freien Platz über die Reihe der versammelten und versucht dort irgendwo zwischen den Zahlreichen Gesichtern jemanden zu finden, bei dem er durchaus gerne sitzen würde.
Schließlich fiel sein Blick zusammen mit seiner Entscheidung auf Jason, welcher alleine an einer der längeren Bänke saß und dort ziemlich verloren wirkte.
Daniel fasste sich ein Herz, festigte den Griff um sein Tablett und streunerte richtung O´conner
"Haben sie sich mittlerweile einigermaßen eingelebten?" fragte Daniel freundlich und stellte sein Tablett gegenüber dem des Jüngeren ab, ehe er diesen freundlich anlächelte und ebenfalls Platz nahm.
"Ist bei ihnen soweit alles in Ordnung? Guter Umgang mit den Kollegen? Sie finden Freude an ihrer Arbeit?" er schnitt ein Stück von dem falschen Hasen ab, ehe er es in den Mund nahm. Nachdem er es untergeschluckt hatte räusperte er sich nochmal
"Ich weiß, dass Dr.Adams für sie verantwortlich ist, aber sollten sie jemals Fragen oder Sogen haben - sie können auch jederzeit zu mir kommen wenn dies denn ihr Wunsch sein sollte. Mein Büro steht jedem offen!"

"Wirklich erstaunlich das jeder hier versucht in irgend einer Art und Weise auf mich aufzupassen." Antwortete Jason, der sich bis vor ein paar Minuten in seine Arbeit vertieft hatte und nur nebenbei ein paar Bissen des Kartoffelbreis heruntergeschluckt hatte. Das Essen hier war im Vergleich zur Grissom eher mittelmäßig, doch musste er wohl oder übel damit auskommen, auch wenn er spürte das sein Magen bereits kräftig boykottierte. "Ist schon okay." Meinte er schließlich lachend und sah noch einmal amüsiert zu Daniel. "Ich sitze gerade nur an ein paar Sachen, die KI Kalibrierung war relativ schnell abgeschlossen, die gute Caja versorgt sich ja größtenteils allein. Daher hab ich mich an ein paar neue Waffenkonzepte gesetzt. Ich dachte mir sowas kann man immer gebrauchen. Und ein paar neue Spyware Module und kurzfristige Hack Programme bei denen die Soldaten nur die jeweilige Maschine auswählen müssen. " Eine weitere Portion des Breis folgte, ehe er erneut sein Datapad aktivierte und noch einmal kurz über die zahlreichen Skizzen und Zahlencodes sah. "Im übrigen... sollten sie die Sicherheit ihres Universalgerätes etwas erhöhen, man kommt da ziemlich leicht an persönliche Daten wissen sie?" Auf Daniels verwirrten Blick hin zuckte der Student lediglich knapp mit den Schultern und setzte erneut sein Lächeln auf.
"Also, das da hinten ist der Captain mh? Ziemlich jung würd ich sagen... und sieht sogar noch besser aus als auf den Bildern."
Jasons Augen blieben noch einen Moment lang an Natalee hängen, ehe er sich wieder zu dem Profiler umwandte.

"Da würd ich aufpassen wenn ich sie wäre" meinte Daniel, welchem der Blick des anderen nicht entgangen war.
"Captain Lewis hat einen Lebensgefährten - Alan Abernathy. Der Kerl ist einen guten Kopf größer und stark genug sie in zwei Hälften zu reißen ohne sich dabei anzustrengen. Das meiste über ihn ist streng vertraulich, allerdings ist er SHIELD-Agent und hat beim MI6 gearbeitet" er schüttelte nur den Kopf, lächelte Jason unschuldig an und aß weiter an dem Braten.
Er zerschnitt gerade eine Kartoffel, als er wieder aufsah und mit den Schultern zuckte.
"Allerdings muss man dazu sagen, dass er sie unserem früheren Arzt ausgespannt hat" erklärte er schließlich doch noch und tunkte die Kartoffel in die dunkle Bratensoße, ehe er erneut einen Bissen tat.
"Captain Lewis ist ein richtiges Aushängeschild der Allianz gewesen und ich darf mit großem Stolz behaupten von Anfang an dabeigewesen zu sein. Die Crew nimmt meine Dienste seit knapp sechs Jahren in Anspruch!"

"Ah... das ist ... gut zu wissen." Meinte Jason, der sich fast an seinem Essen verschluckte und einen Moment lang nach Luft rang, bis ihm Daniel auf den Rücken klopfte. "Danke." Stieß er röchelnd hervor, ehe er nach seinem Wasser griff und einen großen Schluck nahm. "Aber... tu mir einen gefallen ja? lass das mit dem siezen. Ist schon schlimm genug der Neue zu sein, da muss man nicht auch noch auf jede Höflichkeitsfloskel bestehen." Er sah noch einmal kurz über die Balupausen die er in den letzten Stunden angefertigt hatte, ehe er das Datpad wieder auf Standby schaltete und sich gegen die Lehne des Stuhls sinken lies.
"Ja, selbst ich bin nicht umhin gekommen schon einiges von ihr zu hören. Auch wenn ich mich normalerweise nicht sehr für das Interessiere was in der restlichen Galaxie passiert... den Angriff der Reaper, den konnte man nur schlecht verpassen. Ebenso den Sieg über sie. Muss ein wahres Privileg sein hier zu dienen was?" Er sah die gesamte Situation noch immer mit gemischten Gefühlen. Er würde hier genug zu tun haben, daran zweifelte er nicht, jedoch kam die Frage in ihm auf wie sicher all dies hier wäre. Die Vancouver und dessen Crew hatte sich seit jeher in Bedrängnis und Gefahren gebracht, die alles andere als normal waren. Und doch hatte er zugestimmt als seine Empfehlung ausgesprochen wurde, vielleicht weil ihn der Gedanke gereizt hatte einfach ins Blaue zu ziehen und etwas anderes zu tun als das, was seine Eltern sich für ihn vorstellten. Oder aber weil er hier wirklich etwas bewegen konnte.

"Ja... ja das kann man so sagen" meinte Daniel sanft und schmunzelte leise vor sich hin.
"Es ist hart und gefährlich und mehr als einmal war es wirklich knapp für uns. Aber... hier arbeiten und Leben die Besten zusammen. Wenn es ein Schiff gibt, welches sich gegen alle Gefahren behaupten kann und allem schlimmen trotz, dann ist es die Vancouver. Wenngleich wir auch auf der Abschussliste vieler stehen gibt es wohl kein zweites Schiff welches so sicher ist. Allein schon dank unserer Pilotin! Wir haben mehr als einmal verdammt brenzlige Situationen überlebt weil sie dabei war!" er legte sein Besteck beiseite
"Wenn du alles richtig machst, dann kannst du hier die Beste Zeit deines Lebens mit unglaublich inspirierenden Leuten verbringen. Aber falls du hier Ärger machst und nicht nach den Regeln spielst.... es sind schon einige gegangen worden - jene die nicht Teamfähig waren manchmal sogar auf recht unschöne Weise" er sah noch einmal kurz auf sein Essen und klaubte sich eine letzte kleine Kartoffel vom Teller
"Aber wir wollen hier ja nicht den Teufel an die Wand malen oder? Das wird alles ganz einfach"

"Denke ich auch." Meinte Jason, dem Daniels Worte kurzzeitig ziemlich aufs Gemüt geschlagen hatten, doch versuchte er hier keine unnötige Schwäche zu zeigen. Wenn schon einige gehen mussten, dann war die Crew bei Neuankömmlingen sicher recht vorsichtig, oder zumindest recht kritisch in der Einstellung. "Zweihundertdreißig Tage.." Murmelte er leise und sah sich noch einmal einen Teil der Crew an, der gerade das Essen verschlang. "Ich habe mir das bereits zum Frühstück angesehen, wenn beim Abendessen in etwa das gleiche hinkommt das schätze ich das dieses Schiff hier gute zweihundertdreißig Tage mit dem Proviant auskommt, danach müssen die Vorräte aufgestockt werden." Seine Augen glitten noch einmal zu der Gabel eines Privates der sich gerade ein paar Erbsen in den Mund schob. "Die Sterberate hier mit einberechnet kann es sogar ein guter Monat mehr werden. Ich hab mir mal die Grundrisse angesehen und abgeschätzt wie viel sie lagern können. Dazu dann noch die jeweilige Rasse, das Gewicht und die Größe jedes Crewmitglieds." Er knirschte noch einmal kurz mit den Zähnen, sah auf seinen eigenen Teller ehe er tief Luft holte und zu Daniel sah als wäre nichts gewesen.
"Sorry... manchmal geht's mit mir durch. Wenn ich nichts zu tun habe weißt du? Vielleicht wollte ich auch deswegen hier her. Ich kann's auf den Tod nicht ab wenn ich einfach nur in der Gegend herum stehe... " Langsam schabte Jason den spärlichen Rest des Kartoffelbreis zusammen, schluckte diesen mit einem Bissen herunter und leerte dann sein Wasserglas.

"Du liegst leider Falsch" meinte Daniel nur und schüttelte den Kopf.
"Du hast nur Zugriff auf veraltete Pläne, die Vancouver wurde neu gestaltet. Wir haben hier ein eigenes kleines Deck in dem wir Lebensmittel wie Gurken, Tomaten und ähnliches züchten. Wir sind selbstversorger wenn Not am Mann ist. Außerdem haben wir tausende von kleinen Pillen zur Nahrungsergänzung. Die Crew besteht aus gestählten Soldaten, die drei Tage lang Hungern können ohne abzubauen. Deine Berechnungen sind demnach verfälscht" er lächelte den anderen an.
"Wenn wir das ganze als Überschlagsrechnung ansehen... nun.... ich denke wir kommen zwei Jahre ohne einen Zwischenstopp aus - Nahrungstechnisch zumindest. Was du nicht vergessen darfst, ist neue Tankladung fürs Schiff und Entladung. Wir müssen also unabhängig vom Essen stets irgendwo einen zwischenhalt machen. Die zwei Jahre wären für den Fall, dass wir ohne Kontakt nach außen irgendwo im All steckenbleiben und auf Hilfe warten müssten. Ansonsten kann uns hier nicht viel widerfahren!"

"Wirklich beeindruckend." gestand Jason und nickte noch einmal, um seinen Worten Nachdruck zu verliehen, ehe er seinen Teller beiseite schob und beide Hände auf dem großen Tisch ablegte. Daniels Worte beruhigten ihn ein wenig, auch wenn es die Angst vor einem plötzlichen Angriff nicht minderte. Doch diese würde wohl immer gewahr sein, darauf musste er sich langsam einstellen. "Ich habe mir mal die ganzen Energieraster angesehen. Wärmeentwicklung in den verschiedenen Bahnen... die Energie die dabei verloren geht könnte man Beispielsweise in irgend einer anderen Art und Weise nutzen. Was meinst du, hat Miss Lewis .. ähm, Captain Lewis etwas dagegen wenn ich mich mal mit den Technikern hier unterhalte? Vielleicht gibt es ja Alternativen so eine Verschwendung zu vermeiden." In der kurzen Zeit die er bisher hier verbracht hatte, hatte er kaum die Gelegenheit gehabt irgendjemanden kennen zu lernen. Die meiste Zeit hatte er mit Dr. Adams verbracht und über alte Zeiten gesprochen. Es war eine vollkommen andere Erfahrung nun mit einer Lehrkraft zu sprechen. Man sah sich Gegenseitig in einem völlig anderem Licht, zumindest ging es Jason so. Aus der früher oftmals verhassten Aufsichtsperson entwickelte sich langsam eine nette Bekanntschaft, die immer für einen guten Plausch zu haben war.
Die ersten standen bereits auf, klemmten sich ihr Tablett unter den Arm, gaben dieses an der Küchentheke ab und verschwanden dann durch den großen Türbogen.

"Ich denke nicht, dass ich etwas dagegen habe, wenn Sie sich mit ein paar der Crewmitglieder unterhalten, sonst hätte ich vermutlich einiges zu tun", erklang im nächsten Moment unmittelbar hinter Jason Natalees Stimme, wo der junge Captain mit verschränkten Armen lehnte, ein schmales Lächeln auf den Lippen während ihre blauen Augen fest auf dem jungen Grissom-Studenten lagen. Sie hatte nicht allzu viel davon gehalten, einen so jungen Mann ausgerechnet auf ihr Schiff zu lassen und ihn damit in eine größere Gefahr zu bringen, als er bislang jemals geschwebt hatte, aber auch hier war ihr die Entscheidungsgewalt aus den Händen genommen worden. Der Ratsherr der Menschen hatte es für gut befunden, die Vancouver einmal mehr zu einem Aushängeschild der Menschen zu machen und ihr damit das Gefühl zu verleihen, sie führe hier kein Soldatenleben und einen militärischen Kreuzer, sondern vielmehr ein Kreuzfahrtschiff, auf dem jeder mit Rang und Namen einmal einen Besuch anmelden konnte. Allerdings brachte es nichts mehr, sich jetzt noch darüber aufzuregen und so hatte sie schlichtweg resigniert und sowohl den Doktor, als auch den Studenten auf dem Schiff akzeptiert.
"Ich hatte bislang noch nicht die Gelegenheit, Sie hier willkommen zu heißen", setzte sie wenig später ein wenig freundlicher hinzu. Während der letzten paar Tage war sie immer mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, entweder mit dem Training, mit neuen Vorbereitungen über die Trainingspläne des Teams, oder mit Missionsbesprechungen - schlussendlich war es der akute Anfall von Trauer und Wut über Torans Tod und auf den Unbekannten, die sie fest im Griff gehalten hatten. Für den Neuzugang auf dem Schiff hatte sie wenig Zeit gehabt - eine Tatsache, die ihr im Nachhinein leid tat, nicht nur aufgrund der Tatsache, dass sie dazu gezwungen war, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Sie hatte den letzten Teil des Gesprächs der beiden Crewmitglieder mitangehört und sich schließlich allein aus eben diesem Grund dazu entschieden, ihren Platz zu verlassen und zu ihnen hinüber zu treten.

"D...Danke." Meinte Jason leicht erschrocken, drehte sich mit einem mal um und hätte dabei fast sein Tablett umgeworfen. Die plötzlichen Worte des Captain hatten ihn derart erschrocken, das sein Herz auch noch eine halbe Minute danach wie verrückt schlug. "Ma'am." Er gab sich alle Mühe halbwegs glaubwürdig zu salutieren, was ihm jedoch gründlich misslang. Stattdessen schlug er sich lediglich die Handkante gegen die Stirn, auf welcher kurz darauf ein roter Abdruck zu sehen war. "Freut mich sie kennen zu lernen. Ich hab schon viel von ihnen gehört... aber sie jetzt mal vor mir zu sehen, das ist noch mal was anderes." Er streckte seine Hand aus, in Ermangelung anderer Dinge die er tun konnte, ehe er versuchte einen halbwegs kräftigen Händedruck auszuüben. "Also... ja. Ich bin der Neue, frisch von der Grissom. Spezialisierung für Maschinenwesen und Softwareprogrammierung."
Er nickte noch einmal, ehe er unsicher zu Daniel sah, den das ganze wohl sichtlich amüsierte. Er wusste selbst nicht warum er sich derart schreckhaft verhalten hatte, jedoch war es eine Sache mit einem Profiler zu reden, eine andere jedoch mit einer Person die man schon etliche male in Berichten im Extranet gesehen hatte, wobei einer davon von dem Sieg über die Reaper handelte.

Natalee zog angesichts der überraschten, teilweise vollkommen erschrockenen Reaktion des anderen die Augenbrauen ein Stück in die Höhe während ihre Mundwinkel verdächtig begannen zu zucken bevor sie schließlich in leises Lachen ausbrach und den Kopf schüttelte. Es amüsierte sie immer wieder einen Zivilisten bei dem Versuch zu salutieren zu sehen und Jason bildete dabei keine Ausnahme - er hatte sich stattdessen die Handkante gegen die Stirn geschlagen und der rote Streifen, der daraufhin an seiner Stirn zu erkennen war, hob sich stark von der blassen Haut des verwöhnten Studenten ab. Irgendwo erinnerte er sie ein wenig an sie selbst, als sie bei der Allianz angefangen hatte, noch geglaubt hatte, sie wäre als junger Private irgendeine große Nummer bis man sie schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hatte. "Jason O'Conner, wenn ich mich richtig erinnerte, nicht?", fragte sie und wartete bis sie ein schlichtes Nicken zur Antwort bekam ehe sie weiter sprach und sich schlicht einen der Stühle zur Seite zog, um sich wenig später darauf sinken zu lassen. "Es sei denn, ich soll Sie weiterhin 'Der Neue' nennen, wenn Ihnen das besser gefällt", setzte sie hinzu, ihr amüsiertes Lächeln hinter erhobener Hand verbergend, wenngleich auch in ihren Augen nur allzu deutlich die Belustigung aufgeblitzt war.
"Keine Sorge, ich beiße nicht, aber tun Sie mir einen Gefallen - versuchen Sie nicht zu salutieren. Ich bin mir immer nicht sicher, ob sie sich dabei nicht doch irgendwann k.o schlagen", folgte es sanft spöttelnd ehe sie sich die langen Haare mit einer kurzen Bewegung über die Schulter zurück strich und einen kurzen Blick mit Daniel tauschte, welcher sichtlich belustigt von der gesamten Situation zu sein schien. Sie erinnerte sich nur allzu gut an die Grissom, ebenso wie auch an Dr. Adams, die damals schon zu ihrer Zeit dort eingesetzt gewesen war und mit Grauen erinnerte sie sich daran, wie oft sie vor der Doktorin gesessen hatte, um einige Tests für die nächste Stufe des Ascencion-Projekts zu durchlaufen.
"Die Grissom ist noch immer ein wenig komfortabler - ich hoffe, Sie können sich auch hieran gewöhnen?"

"Naja... das Essen könnte ein wenig besser sein... das Quartier ist recht klein und ..." Er wollte bereits mit einer wahren Beschwerdeliste anfangen, die wohl noch gute zwanzig Punkte beinhaltet hätte, doch hielt er inne als er sich noch einmal vor Augen hielt das er hier auf einem Militär Schiff war. Er hatte alle Materialien die er zum arbeiten brauchte, allein darüber sollte er sich freuen. "Wird schon gehen Captain. Klar das hier ist nicht mehr die Akademie mit den weichen Betten und den ganzen Freiheiten, aber ich glaube hier kann ich wirklich mal etwas tun und muss mich nicht nur mit irgendwelchen Übungsprogrammen begnügen." Er zuckte noch einmal mit den Schultern und setzte sich dann wieder langsam, griff noch einmal nach seinem Wasserglas, welches noch einen guten Fingerhut der klaren Flüssigkeit enthielt, welchen er kurz darauf genüsslich seine Kehle herunter rieseln lies.
"Also... was haben sie zu tun? Ich meine, klar die alltäglichen Dinge im IT Bereich, aber darüber hinaus gibt es doch bestimmt irgendwelche Sonderdinge. Sie wissen schon. Irgend ein Streng geheimes System vom Feind das gehackt werden muss." Ein kurzes Schmunzeln huschte über seine Gesichtszüge, ehe er erkannte das er gar nicht wusste wer der Feind überhaupt war.
"Und übrigens... ich habe schon ein paar Konzepte für neue Waffen entwickelt. Sie können es sich bei Gelegenheit ja mal ansehen. Ich hab das schon mal auf einer Extranet Seite vorgeschlagen, aber die haben mich einfach für verrückt erklärt."

"Sie stellen Waffensysteme ins Extranet?" fragte Daniel, welcher sich verschluckt hatte und gar nicht mehr an das Duzen dachte. Was glaubte der Jüngere vor ihm denn bitte was er da tat. Das er verwöhnt war, war eine Tatsache die Daniel noch verstehen konnte. Aber wenn er anfing sich zu überschätzen könnte das alles schreckliche Folgen haben.
O´Conner schien die Art Mann zu sein, die glaubten sie könnten absolut alles tun und lassen was sie wollten - sie wären unbesiegbare junge Götter deren Handlungen keinerlei Konsequenzen hatten.
"Sind sie sich im Klaren über die Folgen die soetwas haben kann? U... Bist DU dir im Klaren? Ich meine... wieso setzt du dich an Waffensysteme und ähnliche Spielereien? Bist du nicht der Meinung, dass das vielleicht nicht ganz dein Fachgebiet ist? Waffen sind Mordwerkzeuge - derjenige, der eine Waffe entwickelt ist letztlich im Metaphsysus für jedes Leben verantwortlich, welches von ihr genommen wird. Sind sie sich sicher, dass sie solche Verantwortungen übernehmen wollen?" er schüttelte nur den Kopf während sein Blick über die Gestalt des Anderen wanderte und er sich zu Fragen begann, ob der Junge vor ihm wirklich für diesen Job geeignet war

"Letztendlich ist der für das Leben verantwortlich, der den Abzug zurück zieht. Sind die Metallbauer die das Material dafür liefern dann auch in diesen Zyklus involviert? Oder derjenige die Farbe dafür liefert?" Er zuckte noch einmal kurz mit den Schultern und versuchte dann Verständnis für Daniels Meinung aufzubringen. "Weißt du... ich sehe das nicht ganz so ernst. Es gibt auch etliche Anleitungen im Extra Net wie du dir einfache Rohrbomben oder etwas in der Art baust. Manch einer will das gar nicht nachbauen, er interessiert sich nur dafür. Andere auch. Und die stellen das solche Beschreibungen ins Netz." Über eine solche Verantwortung hatte er bisher nicht einmal nachgedacht, das einzige was ihn wirklich gekümmert hatte waren die Kommentare über diese Blaupausen. "Wenn du dich über sowas unterhalten willst, dann würd ich dir Julia ans Herz legen. Bei mir bist du da wirklich an der falschen Adresse. Ich arbeite einfach und präsentiere dann die Resultate. Das ich in meiner Freizeit auch mal an so etwas herum arbeite ist meiner Meinung nach nichts verwerfliches."
Er griff noch einmal nach dem Datapad, welches noch immer im Standby Mode war, ehe er dieses Natalee reichte. "Sie können es sich ja mal ansehen wenn sie zeit haben und mir sagen was sie davon halten. Wäre recht hilfreich zu wissen was ... naja jemand sagt der die Dinger auch benutzt."

Bislang wortlos hatte Natalee den Worten des jungen Studenten zugehört, hatte Daniels Einwand lediglich kurz abgenickt und ebenso schweigend auch die Erklärung des Grissom-Studenten mitangehört, von der sie noch nicht so recht wusste, was sie davon halten sollte. Er war noch nicht einmal erwachsen, begriff noch nicht, worum es im Leben eines Soldaten wirklich ging und dass es sehr wohl einen Unterschied machte, was jemand mit den Waffen bezweckte, dass es sehr wohl einen Unterschied machte, welche moralischen Ansichten der Schöpfer jener Waffen hatte, aber Natalee hoffte, dass diese Erkenntnis spätestens dann folgen würde, wenn er zum ersten Mal den Lauf einer Waffe vor sich haben würde.
Langsam streckte sie die Hand aus und schloss ihre Finger um das Datapad, welches Jason ihr gereicht hatte ehe sie den Standby abschaltete und einen Blick auf die verschiedenen Aufzeichnungen warf. Binnen weniger Sekunden begann ihr Gehirn die Informationen, die auf sie einströmten, zu verarbeiteten, zu kategorisieren und mit der Felderfahrung zu verbinden, die sie über die letzten Jahre gesammelt hatte. Sie erkannte Vor- und Nachteile der Forschung, die Jason betrieben hatte, verglich sie innerhalb weniger Sekunden mit den Reden und Vorstellungen zahlreicher anderer Wissenschaftler und blinzelte wenig später, als sie ruckartig zurück in die Realität kehrte.
"Das Material der Schrotflinte ist sehr selten und sehr teuer, kaum greifbar für die Allianz und zahlreiche andere Militärs. Für die Masse der Soldaten, die damit ausgerüstet werden müssten, praktisch ungeeignet. Die Nachladezeit wird durch das neue Material vergrößert. Unpraktisch in einem Kampf, weil genau diese Millisekunde über Leben und Tod entscheiden kann, außerdem schränken Sie den Streukreis ein und fixieren die Wirkungsweise der Waffe lediglich auf einen einzigen Punkt - sie durchschlägt zwar so jedes Schild, aber sie richtet nur auf kleiner Fläche großen Schaden an", begann sie dann zu antworten und schüttelte langsam den Kopf, versuchte die zahlreichen Informationen, die ihr soeben binnen weniger Sekunden vermittelt worden waren, wieder zur Seite zu schieben und sich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren. Die junge Frau ließ ein entschuldigendes Lächeln in Jasons Richtung folgen ehe sie ihm wieder das Datapad reichte und ihre Haltung straffte.
"Was das weitere Vorgehen anbelangt. Erst einmal werden wir dafür sorgen, dass Sie nicht auf der ersten Mission vom erstbesten Cerberus-Soldaten umgebracht werden. Das ist erst einmal alles, worum Sie sich kümmern sollten - mit dem Muskelkater werden Sie vermutlich noch ein paar Wochen beschäftigt sein."

"Ich .. ähm.. okay?" Jason zog noch einmal die Augenbraue in die Höhe und biss dann die Lippen aufeinander, ehe er sacht nickte. Was sollte er? Beim Training derer mitmachen, die auf auf diesem Schiff dienten? Bei den Soldaten und all den anderen Experten? Mit einem mal fing das Ego des jungen Studenten gewaltig an zu schrumpfen. Allein bei der Vorstellung selbst bei Gewaltmärschen dabei zu sein, die er bisher nur in Dokumentationen gesehen hatte ließ ihn mit den Zähnen schlottern. "Und... wie ... haben sie das ... so schnell..." Er deutete noch einmal mit dem Zeigefinger auf Natalee, ehe er eine abschweifende Handbewegung machte. "Ach pff... wissen sie was ist auch egal. Also.. dann Training ja? Die Zeiten bekomme ich ja bestimmt noch... ich... freu mich schon drauf.. ja wirklich!" Sein Magen begann sich langsam zu drehen, während er sich mit Schrecken daran erinnerte was schon ein normaler Allianz Soldat an können vorweisen musste. Dies hier jedoch war weitaus mehr, es war ein Spectre Schiff das von einem N7 angeführt wurde.
"Ich... werd dann mal ... losgehen.. sie wissen ja, Caja... Kalibrierungen und sowas.. vielleicht find ich ja irgendwas ungewöhnliches... war aber n' nettes Gespräch... sollten wir ... bei Gelegenheit wiederholen." Ein letztes Nicken folgte, ehe Jason die Beine in die Hand nahm und sich in Richtung Ausgang aufmachte. Wovor er weg lief wusste er selbst nicht genau, spätestens beim Training würde er erneut mit der bitteren Wahrheit konfrontiert werden.

tbc. weg ? ^^

Liam klopfte an Jills Tür und stelte sich locker hin. Nach dem Kampf gegen diese Mech-Geth-Reaper-Idioten-Viecher hatte er sich erst einmal duschen müssen und zwar gründlich. Er hatte gesehen wie einige der feindlichen Schiffe einfach zu so etwas wie Staub zerfallen waren und sich durch Hüllen anderer Schiffe gefressen hatten. Darum hatte er jeden Millimeter gründlich geschrubt um jede noch so kleine Maschiene von seinem Körper zu entfernen. Danach hatte er zwischen gewöhnlicher Kleidung und seiner Uniform geschwankt, doch auf einem Militärschiff war ihm seine Uniform deutlich lieber. Er wusste nicht genau wieso, doch es war so. Dann war ihm nach Ablenkung zu mute, nach einer schönen Beschäftigung nach einem Kampf. Da kam ihm Jill in den Sinn. Sie hatten sich auf der Citadel hervorragend verstanden, warum nicht eine Freundschaft aufbauen? ...ob sie wohl einen Freund hat?, fragte Liam sich, während er sein Gewicht von hinten nach vorn verlagerte und fast gegen Jill stolperte als die Tür auf ging. Peinlich berührt lachte er und kratzte sich am Hinterkopf, ein dümliches Lächeln auf den Lippen. "Hi Jill... also ich wollte fragen ob wir einen Kaffe trinken gehen wollen? Ich weiß auf Schiffen ist er meit miserabel, aber wenn man nichts anderes hat lässt er sich runter würgen, oder?"

Verwirrt hob Jill den Blick von ihrem Bett, auf dem sie zuvor noch gesessen hatte und von dem aus sie versucht hatte, zu verarbeiten, was gerade überhaupt geschehen war. Irgendwelche intelligenten Mechs hatten versucht die Schiffe der Geth und auch die Vancouver anzugreifen und mit einem Schaudern fühlte sich die Scharfschützin mit einem Mal an die Reaper erinnert. Genauso intelligente Maschinenwesen, die sie bekämpft hatten und an denen beinahe die gesamte Menschheit und alle anderen Spezies gefallen waren. Sie hatte das Dröhnen in ihrem Kopf gehört und eben das war es auch, was sie noch immer mitnahm, sie darüber nachdenken ließ, ob es nicht vielleicht doch noch irgendwo einen Reaper gab, der damit begonnen hatte, neue seiner Klasse zu bauen, damit eines Tages der Kampf weitergehen konnte. Kopfschüttelnd erhob sie sich von ihrem Bett und strich sich die Uniform glatt ehe sie das Gewehr, das sie noch nicht auseinander genommen hatte, ein Stück weiter zurück schob und eine der Decken darüber legte ehe sie zur Tür hinüber trat und selbige öffnete, nur um sich Auge in Auge mit dem Staff Commander des Schiffes wieder zu finden, mit dem sie sich bereits auf der Citadel sehr gut unterhalten hatte.
"Hey Commander", begrüßte sie ihn lächelnd und ignorierte das dümmliche Lächeln, das er ihr zeigte und das sie ab und an ein wenig an Chris erinnerte, schlichtweg. "Klar, wieso nicht? Wobei dich der Kaffee hier überraschen wird - der ist echt gut, wir haben zwar keine Ahnung, ob unser Koch jetzt ein Mensch oder ein Volus oder doch was anderes ist und der Captain hält sich deswegen reichlich bedeckt. Aber ich schwöre dir, es gibt kein Schiff auf dem du besseres Essen oder Kaffee kriegst", begann sie dann grinsend zu plaudern und griff nur noch einmal kurz in ihr Quartier hinein, um ihre Jacke vom Haken zu nehmen ehe sie das Quartier verließ, um mit Liam den Weg in den Speisesaal einzuschlagen.