Quartiere der Unteroffiziere

Als Alan nur wenig später gemeinsam mit ihrem sturzbetrunkenen Freund in das Quartier kam, das ihm zugeschrieben worden war, seit die Vancouver auf der Citadel einer Generalüberholung unterzogen worden war, weil der Rat es für notwendig gehalten hatte dem Vorzeigeschiff etwas zukommen zu lassen, womit sie glänzen konnten und vor allem, was sie sich auf die Fahne schreiben konnten, hockte Jill bereits seit einer Weile auf dem Bett, Eimer und Waschlappen neben sich. So wenig Jill auch von der Politik verstand, sie hatte allemal begriffen, dass die Veränderung der Vancouver ein eindeutiges Zeichen für die Allianz und Shield gewesen war, mit dem der Rat signalisiert hatte, dass weder die Crew, noch das Schiff, mehr unter deren Befehl stand und dass sie nichts mehr zu melden hatten - eine sehr subtile Art und Weise, wie sie bemerkt hatte, auf die die Allianz niemals in dem Rahmen reagieren würde können, wie sie es gern getan hätte. Während die beiden Männer unterwegs gewesen waren, hatte Jill versucht den zahlreichen Technikern, Monteuren und ähnlichem aus dem Weg zu gehen, wenn das auch schwieriger gewesen war als die Flucht vor Skeav, an der sie sich vor einigen Tagen im Hangar versucht und für die Christian sie ausgelacht hatte.
"Oh Gott", ließ sie verlauten als ihr Blick jetzt über die beiden Männer glitt, die eingetreten waren und den Schritt, den sie nach vorn machte, bereute sie im selben Augenblick wieder als ihr der strenge Geruch von starkem Alkohol in die Nase drang und sie würgen ließ. "Ganz im Ernst - wo zum Geier wart ihr? Hast du ihn in Alkohol baden lassen, Alan?", fragte sie an den Agenten gewandt und rümpfte im selben Augenblick die Nase, als ihr auffiel, dass der beißende Gestank längst nicht nur von Christian ausging. "Alter, ganz im Ernst - ihr braucht beide so dringend 'ne Dusche."

"Jill?" Fragte er verwundert und rieb sich noch einmal die Augen, ehe er nach vorne krachte als Alan kurz seinen Arm losließ. "Das... Alan ... aber... ich.. und ..." Er rieb sich kurz verwirrt den Kopf, während er immer noch mit der Nase auf dem dunklen Boden lag. "Ich.. ich bin.. noch vollkommen fit.. Schatz.. zi- zieh dir dein bestes... Cockt... Cockti... zieh dir irgend n Kleid an und dann machen wir einen drauf!" Meinte er, krallte sich an der Bettkante fest und zog sich daran langsam hoch, während er immer noch verwirrt mit den Augen blinzelte. "Die Dusche.. das... nein.. quatsch.. das kommt erst... morgen.. "
Inzwischen hatte sich die Welt vor seinen Augen zwar aufgehört zu drehen, dafür setzte jetzt sein Verstand fast vollständig aus, sodass er nur noch mühsam einigermaßen klare Worte zusammen bekam.
"Du... wusstest du schon das... Alan Kroganer verprügeln kann?... Mit einem einzigen Schlag... Und er kann trinken... wie n' Loch ... guck ... guck ihn dir doch an... der... der muss schon mit der ... Schnapsflasche gestillt worden sein ..." Kurz darauf fing Chris über seinen Kommentar lauthals zu lachen an, ehe er sich mühsam wieder auf die Knie kämpfte, wobei ihm selbst dabei immer noch recht schwindelig war.

Nathan ließ keine Widerrede zu, packte Hasi am Oberkörper und legte ihn aufs Bett wo er ihn mit sanfter Gewalt auch weiter festhielt während Jill den Waschlappen nass machte und diesen Nathan reichte, welcher das Objekt auf Hasis Stirn drückte.
"Komm mal runter" meinte er leise und schüttelte nur den Kopf ob Hasis erbitterten versuch noch immer den fitten, starken Mann zu spielen.
"Es ist alles in Ordnung und Jill macht bestimmt morgen einen mit dir drauf - für heute hast du genug gebechert" er reichte ihm ein Wasserglas, welches auf dem Nachttisch stand damit Hasi nicht dehydrierte.
"Er hat mich in Choras Nest geschleppt" erklärte er Jill und seufzte dabei.
"Dort wollte er unbedingt ein Wetttrinken, auch wenn ich ihm davon abgeraten habe. Das Ende vom Lied war, dass ich ihn davor bewahren musste von einem Kroganer zermalmt zu werden, welchem er unter die Nase gerieben hat, dass er ja für die Allianz arbeitet"

"Erstmal schläfst du deinen Rausch aus und morgen früh reden wir nochmal darüber, ob ich dir dann ein paar Kopfschmerztabletten bring ...", grummelte Jill, die mit hochgezogenen Augenbrauen dem Gelalle ihres Freundes zugehört hatte und immer wieder einen finsteren, vorwurfsvollen Blick in Alans Richtung geworfen hatte, welcher noch immer seltsam nüchtern zu sein schien. Sie kannte Chris, wusste, dass er verdammt viel vertrug, umso mehr wunderte es sie, dass der Shield-Agent hier stand, als könne ihn kein Wässerchen trüben während er so roch, als habe er nicht wesentlich kürzer in einem Bottich voll Hochprozentigen gelegen und im Stillen verfluchte Jill einmal mehr die aufgepumpten Supermänner mit ihren zahlreichen Implantaten, die jegliches Können durch Verstärker und ähnliches ersetzten. Das alles war doch nicht fair. Langsam fuhr sie sich durch die langen, roten Haare und schob schließlich die Decke ein Stück zur Seite während sie Chris umständlich aus seinem Shirt schälte und selbiges einfach zur Seite warf. Sie würden morgen noch genügend Zeit haben, um hier Ordnung hinein zu bringen - dann, wenn Chris mehr als zusammenhanglose Sätze zu formen vermochte.
"Warte ...", wandte sie sich dann wieder an Alan und verschränkte die Arme vor der Brust, die Augenbrauen zusammenziehend als sie die Stirn krauste und ihr Blick skeptischer wurde ehe Unglaube in ihnen mitschwang. "Das ist jetzt echt dein Ernst, oder? Ihr habt euch in Choras Nest mit einem Kroganer geprügelt, laut rumgeposaunt, dass ihr zur Allianz gehört und ihr steht noch?", fragte sie und hob bereits im nächsten Moment die Hände, die Antwort darauf gar nicht genau wissen wollend. "Scheiße - wieso hast du ihn nicht aufgehalten?"

"Konnte ich nicht, war geradezu eine einzige Bewegung, etwas was ich nicht in seinem Lauf unterbrechen, sondern nur darauf reagieren konnte" erklärte er und kratzte sich an der Stirn ehe er den Kopf schüttelte.
"Eigentlich wüsste ich lieber, wie ich es geschafft habe den Kroganer aufzuhalten! Denn das ging... erstaunlich leicht. Und dabei wars so ein richtig großer Brocken..." er massierte sich die Schläfen während sein Kopf langsam von all den Eindrücken des heutigen Abends zu schmerzen und zu Pochen begann und er schwor sich später einige Shcmerzmittel zu nehmen welche ihn in einen erholsamen Schlaf schießen würden
"Aber abgesehen von ein bisschen Alkohol im Blut hast du ihn doch wohlbehalten wieder bekommen oder? Es ist noch alles wichtige dran und das ist doch die Hauptsache. Aber, ähm - wenn du mir einen gefallen tun willst kannst du ihm morgen früh ja sagen, dass ich meinen Dienstplan in seine Tasche gesteckt habe, nur damit er weiß wann er denn die Dienste für mich schieben muss!"

Chris schloss kurz die Augen als er den kühlen Lappen auf seiner Stirn spürte, wobei er sich im ersten Moment über die plötzliche Nässe auf seiner Stirn gewundert hatte. Die feinen Wassertropfen die von dem Lappen perlten sickerten langsam in das Laken ein und hinterließen dort kleine dunkle Stellen, die nach wenigen Minuten jedoch schon wieder verschwunden waren. "Was... zur Hölle ist passiert?" Er versuchte seine Gedanken klar zu ordnen aber... irgendwie wollte ihm kein einziger logischer Gedanke in den Sinn. Er hatte seine eigene Grenze nach der von Alan gesetzt, doch dieser hatte immer und immer weiter geschluckt, wie ein Fass ohne Boden. Der Geschmack des starken Alkohols lag noch immer auf seiner Zunge, die inzwischen leicht kribbelte, weswegen er sie am liebsten direkt in Mundwasser getaucht hätte. Seine Atmung ging noch immer schnell und hektisch, während er versuchte seinen Oberkörper anzuheben, was ihm jedoch gründlich misslang. Er spürte nicht einmal wirklich das sein Shirt fehlte, er hatte dies lediglich durch Jill registriert die ihm auf diesem geschält hatte. noch immer war ihm unendlich warm, sodass er sich am liebsten direkt unter eine kalte Dusche gestellt hätte, doch der Weg dahin war ein Hindernis, dem er derzeit nicht gewachsen war. Als er nun das Wort Wachschichten hörte, zwang er sich dazu den Kopf zu heben, wobei er jedoch leicht zur Seite klappte. "Fick.. dich Alan.." Stammelte er vor sich hin und blinzelte ein paar mal verwirrt, bis er seine nächsten Worte geordnet hatte. "Das... dass geht doch gar nicht..."
Er biss sich kurz auf die Oberlippe, ehe er schwer seufzte und versuchte seine gehobene Haltung zu wahren, was ihm jedoch durch den Schwindel zunehmenden schwerer fiel.

"Alter, Chris, jetzt bleib endlich liegen, mach die Augen zu und sei am besten ruhig - momentan laberst du eh nur scheiße", grummelte Jill schlecht gelaunt, die sich alles andere als begeistert von der Geschichte zeigte, die ihr soeben um die Ohren gehauen worden war. Sicherlich, sie hatte geahnt, dass Chris nicht nüchtern nach Hause kommen würde, doch sie hatte nicht damit gerechnet, dass der andere kurz vor einer Alkoholvergiftung stand und jetzt kaum mehr ein einziges Wort von sich geben konnte, dem man zu folgen vermochte, ohne sich die Hälfte selbst hinzu zu denken. Sie hatte nicht übel Lust darauf, beide Männer zu verprügeln - vielleicht würde sie bei Chris sogar Erfolg haben, aber spätestens bei Alan wäre sie gnadenlos unterlegen. Er hatte gerade einen Kroganer umgehauen und so sehr sie es auch vermeiden wollte, sie empfand dafür Respekt und nicht zuletzt selbiger war es auch, welcher sie ein knappes Nicken zeigen ließ bevor sie zu Chris' Jacke trat, den Plan aus der Tasche zog und ihn schließlich doch mit einer Packung Aspirin auf den Tisch zu legen, die sie zuvor von der Krankenstation entwendet hatte. Sie verfluchte sich dafür, dem anderen nicht lange böse sein zu können und sich so schnell weich kochen zu lassen.
Noch während sie begann die Kleider zu ordnen, aus denen sie Chris geschält hatte und von denen ein Großteil mit seltsamen Flecken beschmudelt waren, von denen Jill nicht einmal wissen wollte, aus welchen Alkoholsorten sie entstanden waren. Man konnte sie wirklich keine einzige Minute allein lassen ... "Und du verschwindest jetzt besser. Wenn Chris deine Wachschichten antreten soll, dann wird er wohl verdammt schnell seinen Rausch ausschlafen müssen, wenn ich den Plan da richtig deute", wandte sie sich wieder an Alan und trat dann doch zurück zu dem Tisch, um zwei Schmerztabletten aus dem Blister zu entfernen und zu Alan hinüber zu schieben. "Nimm dir die Dinger mit. Die helfen ziemlich schnell."

Nathan nahm die Pillen dankend an, ehe er diese in seine Tasche gleiten ließ und ein sanftes Lächeln seinen Mund umspielte.
"Danke" meinte er leise um nicht noch mehr Salz und Kopfschmerzen in die offene Wunde ihres Freundes zu streuen ehe er sich umwandte und die Tür öffnete um zu gehen. Kaum hatte er sie geschlossen lehnte er sich dagegen und schloss die Augen und atmete mehrmals ein und aus um sich wieder in das hier und jetzt zu holen und das Adrenalien, welches sich in der Bar aufgebaut hatte wieder los zu werden.
Er schluckte schwer während er immer noch versuchte all die aufgestaute Energie irgendwie loszuwerden und er fühlte langsam mit der Hand über die Metallwand, fühlte das eisige Metall und genoss die kühle welche ihn von dem erschreckenden Erinnerungen über seine neue Fähigkeiten befreite.
Er langsam löste er sich von der Wand und ging mit langsamen schritten die neu gemachten, vergrößerten Gänge entlang

tbc: Natalees Zimmer

Chris drehte sich langsam wieder zu dem Kissen, ließ sich langsam in den weichen Stoff sinken ehe er wieder die Augen schloss, jedoch den nassen Lappen zur Seite legte, da dessen Wasser ihm immer und immer wieder in die Augen tropfte. Was genau gerade geschah oder geschehen war konnte er noch immer nicht genau sagen. Er wusste nicht einmal genau wie er gerade hier her gekommen war oder ob er sich einen Teil seiner Erinnerung nicht nur eingebildet hatte. Die neue Umgebung verwirrte ihn noch immer ein wenig und die Tatsache, das er nun ein eigenes Quartier hatte, genau wie jeder andere Unteroffizier. Unter der Leitung des Rates hatte man einige Vorzüge, das musste Chris neidlos gestehen. Er drehte sich langsam zur Seite, wobei ihm kurz schwarz vor Augen wurde, ehe er hörbar die Luft ausstieß und noch einmal nach dem Wasserglas griff, welches er kurz darauf bis auf den letzten Tropfen leerte, wobei er einige Anläufe brauchte bis er dieses an seinen Mund setzte. "Nie.. Wieder ..." Dachte er nur und schüttelte langsam den Kopf, während er zur Deckenbeleuchtung starrte, die angenehm mild war. Um ihn herum hörte er kaum noch etwas, lediglich ein paar Geräusche auf dem Flur, doch interessierte ihn dies gerade herzlich wenig. "Jill?" Fragte er leise, machte sich jedoch nicht die Mühe erneut den Kopf zu heben, aus Angst erneut einen strengen Tonfall zu hören. Er war sich nicht sicher ob sie zusammen mit Alan den Raum verlassen hatte oder ob sie sich noch in dem Quartier befand.
Langsam begann sich sein Magen zu drehen, jedoch nicht aus Übelkeit sondern eher aus Schmerz, woraufhin er sich erneut fragte, was Alan ihm da angedreht hatte. "Verdammt.."

"Ja ...", sagte Jill, die sich, nachdem Alan das Quartier verlassen hatte, auf die Bettkante hatte sinken lassen und jetzt mit sorgenvoller Miene hinab zu Chris sah, auf dessen Stirn sie noch immer ein paar Tropfen erkennen konnte, bei denen sie sich nicht sicher darüber war, ob sie nun von dem kalten Waschlappen oder von dem Zittern und dem dünnen Schweißfilm stammten, welcher sich auf seiner Haut gebildet hatte. Sie hätte am liebsten einen der Ärzte gerufen, doch das hätte vermutlich damit geendet, dass sie die halbe Nacht bei ihm gesessen hätte und sich ständige Vorwürfe der Mediziner darüber hätte anhören müssen, wie nachlässig sie beide doch mit ihren Körpern umgingen. Schaudernd dachte sie zurück an die zahlreichen Besuche auf der Krankenstation, die sie abgehalten hatte - inzwischen kannte sie den Ort in- und auswendig und heute war es ihr zu Gute gekommen, dass dort noch immer Techniker und Monteure herumgewandert waren, um die letzten Installationen vorzunehmen, so dass es ihr leicht gelungen war, die große Packung voller Schmerztabletten für Chris zu organisieren, die er spätestens in ein paar Stunden brauchen würde.
Behutsam legte sie ihre Hände auf seinen Schultern ab, als er versuchte sich aufzurichten und unterdrückte nur mit Mühe ein vollkommen entnervtes Seufzen, das ihr auf den Lippen gelegen hatte als ihr Blick abermals über sein Gesicht wanderte. Für den heutigen Abend würde sie wohl wirklich nichts mehr mit ihm anfangen können ... er stand vollkommen neben sich und missmutig dachte sie daran, dass das Essen, welches sie organisiert hatte und mit dem sie auf ihn gewartet hatte, vermutlich längst in ihrem eigenen Quartier kalt geworden war während der Zeit, in der sie jetzt schon neben ihm hockte und darauf aufpasste, dass er nicht doch noch an einer Alkoholvergiftung starb. Sie hatte ihn ursprünglich damit überraschen wollen, hatte den Abend noch nutzen wollen und ihn gebeten, nicht allzu spät zurück zu kommen - daran, früh heim zu kommen, hatte er sich gehalten - in welchem Zustand stand jedoch auf einem ganz eigenen Blatt. "Echt ... dich kann man wirklich nicht allein lassen ..."

"H... Hey...Liebling..." Meinte er nur mit einem irritierten Lächeln als er Jills Gesicht sah. Die schwachen Magenschmerzen hatten sich inzwischen in ein gutes Geschwür verwandelt, zumindest fühlte es sich nach einem solchen an. Etwas derartiges hatte er noch nie erlebt. Er fühlte sich nicht nur schwach oder benebelt, er war komplett neben der Spur, wie in einem wirren Fiebertraum der erst Sinn ergab wenn man diesen überstanden hatte. Und selbst dann nur mit einigem Glück. Er versucht seine Hand zu heben, doch ließ er dies nach kurzer Zeit bleiben, da er diese ohnehin nicht richtig kontrollieren konnte und wahrscheinlich nur zur Luft greifen würde und nicht durch Jills Haar. Der Duft des Alkohols den er vorher an sich selbst gerochen hatte war inzwischen verschwunden, zumindest für ihn, da der beißende geruch irgendwann dafür gesorgt hatte das Chris für die nächsten paar Stunden wohl kaum noch etwas riechen würde. Er rieb sich noch einmal die Augen und versuchte ein klares Bild vor Augen zu bekommen, um wenigstens einen Anhaltspunkt in seinen Gedanken zu finden, sodass sich diese nicht wirr von einem zum anderen Punkt bewegten. "Danke." Murmelte er leise, wobei er sich alle Mühe gab nicht zu lallen, auch wenn ihm dies gründlich gelang.
Er drückte seinen Kopf weiter in das Kissen und klammerte sich an dem Laken fest, wobei er selbst nicht genau wusste warum.

"Bedanken kannst du dich morgen früh, wenn du die Kopfschmerztabletten unter deinem neuen Wachdienst-Plan findest", antwortete Jill lediglich mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen und ließ ein gespielt leichtfertiges Schulterzucken folgen, ohne dabei auch nur eine Sekunde lang den Blick von dem anderen abzuwenden. Sie registrierte jede einzelne seiner Bewegungen, bemerkte die Mühe, die er mit jeder Bewegung hatte und so war sie es dieses Mal, die nach seiner Hand griff und sacht ihre Finger darum schloss, behutsam über seine warme Haut streichelnd und sich zu einem Lächeln durchringend. Es war ohnehin zu spät, um noch irgendetwas zu ändern und ganz gleich, wie wütend sie an diesem Abend auf ihren Freund eigentlich war - in seinem Zustand hätte er es morgen vermutlich ohnehin wieder vergessen gehabt und so hatte sie sich einfach entschieden, den Mund zu halten und nichts mehr dazu zu sagen. Es brachte nichts und sie hatte keine Lust auf Entschuldigungen oder lange Diskussionen, in denen er ihr verklickern würde, dass Alan an allem Schuld trug und er das eigentlich gar nicht gewollt hatte. Für Jill war es vollkommen egal - beide Männer trugen Schuld an dem, was geschehen war und sie nahm keinen aus.
"Versuch zu schlafen, okay?", fragte sie dann leise, bemühte sich um eine ruhige, gleichmäßige Stimme, um einfache Worte, welche auch noch in seinem betrunkenen Schädel bei ihm ankommen dürften und die er nicht hinterfragen musste. "Morgen geht's dir besser", setzte sie noch hinterher als sie das schwerfällige Blinzen des anderen registrierte, welcher kaum mehr die Augen aufhalten konnte, sie vermutlich nicht einmal wirklich wahrzunehmen schien.

"Okay..." Meinte er nur knapp, biss noch einmal beide Zahnreichen aufeinander ehe er versuchte den Händedruck zu erwidern, was ihm jedoch nicht allzu gut gelang. Stattdessen drehte er sich, noch immer die Hand umklammert zur Seite und schloss langsam die ohnehin schon schweren Augen, welche sich leicht verklebt anfühlten. Sein Schädel begann langsam von dem wirren Zustand in ein starkes Klopfen zu wechseln, welches zusätzlich zu den Magen auch noch Kopfschmerzen verursachte. Er wusste noch immer nicht ganz was hier vor sich ging, jedoch gab er für heute den Versuch auf sich aus alledem einen Reim zu machen. Stattdessen sank er langsam in einen trüben Schlaf ,welcher von den Nebenwirkungen des Alkohols begleitet wurde.

Am nächsten Morgen war das erste was er spürte ein starker Schmerz in seinem Hinterkopf, welcher sich fast schon lähmend anfühlte. Nur schwerlich hoben sich die verklebten Augenlider, wobei selbst dies ihm zusätzliche Kopfschmerzen einbrachte. "Fuck.." Fluchte er leise, strich sich einmal kurz über sein Gesicht und bemerkte erst einige Augenblicke später das Jill neben ihm lag, die anscheinend noch immer schlief. Er konnte sich an so gut wie nichts mehr erinnern, nur noch das er mit Nathan einen Männerabend hatte verbringen wollen. Beide waren in Choras Nest gegangen... von da an jedoch hörte seine Erinnerung auf. "Mhhh." Er erschrak über die starken Schmerzen als er sich ein Stück weit aufsetzte, ebenso über den seltsamen Geschmack den er in seinem Mund schmeckte, welcher ihn dazu veranlasste Jill lediglich einen seichten Kuss am Hals zu geben, nicht auf die Wange der anderen. "Was zur Hölle ist gestern Abend passiert?" Er sah seine Kleidung ordentlich zusammengelegt auf einem der neuen Regale, direkt daneben seine Uniform, ebenfalls griffbereit.

"... Kopfschmerz ... tabletten sind auf ... dem Tisch ...", nuschelte Jill völlig verschlafen, die nur kurz den Kopf gehoben hatte und selbigen jetzt wieder tief in den Kissen vergrub während sie die Decke ein Stück höher zog und sich gänzlich darin einmummelte. Sie war durch das unaufhörliche, widerwärtige Piepsen des Weckers ebenso aufgewacht wie Chris und hatte einmal mehr die Tatsache verflucht, dass das Ding auf Chris' Seite des Bettes stand und nicht auf ihrer, wo sie es mit einem gezielten Schlag zum Schweigen gebracht hätte. Immer wieder hatte sie sich gewünscht, er hätte schneller reagiert, denn selbst jetzt noch hörte sie das durchdringende Nachklingen des Piepsen in ihren Ohren und setzte ein leises Grummeln hinterher, welches von einem Großteil der Decke und Kopfkissen verschluckt wurde, zwischen denen Jill beinahe vollkommen verschwand.
Sie war die halbe Nacht lang wach gewesen, war immer wieder hochgefahren, wenn Chris eine hektische Bewegung gemacht hatte und hatte sich versichert, dass es ihm noch gut ging - bis sie selbst eingeschlafen war, hatte es jedoch ein paar Stunden gedauert, so dass sie sich jetzt noch immer vollkommen erschlagen fühlte. Die Müdigkeit saß tief in ihren Knochen, machte es ihr jetzt schwer, die verklebten, bleischweren Lider zu öffnen und zögerlich in das Gegenlicht zu blinzeln, welches sanft den weißen Raum erhellte, den er seit Neustem bewohnte und ein unangenehmes Piepsen in ihrem Kopf hervorrief. Eigentlich hatte sie vorgehabt in der letzten Nacht noch zurück in ihr eigenes Quartier zu verschwinden, doch der Griff des anderen hatte es ihr unmöglich gemacht, ihre Position an seiner Seite zu verlassen, so dass sie sich irgendwann einfach geschlagen gegeben hatte und selbst an seiner Seite eingeschlafen war.
"... Wachplan is auf'em Tisch ..."

"Du bist die beste." Nuschelte er nur leise, küsste sie abermals, ganz gleich welchen Geschmack er nun noch im Mund hatte, eher sich langsam aus dem Bett schob und zu den kleinen Tisch hinüber stapfte, ehe er sich zwei Tabletten heraus nahm, diese in seinem Mund schob und kurz darauf im bald verschwand um diese mit ein wenig Leitungswasser herunter zu spülen. Als er kurz darauf seinen Blick hob und sich selbst im Spiegel sah, erschrak er im ersten Moment als er die zerzausten Haare und die tiefen Augenringe registrierte. "Scheiße..." Seine stimme war ein wenig heiser und sein ganzer Körper fühlte sich gerade in etwa so an, wie ein alter Schuh auf dem ein Hund gerade herum gekaut hatte. Der Scharfschütze seufzte noch einmal, ehe er nach seiner Zahnbürste und der Paste griff, ehe er damit den lästigen Geschmack entfernte, sodass er nicht mehr die Drinks vom Vorabend auf der Zunge hatte. Als er damit fertig war, schlüpfte er unter die Dusche, spülte den meisten Schmutz von seinem Körper und bemerkte kurz darauf das die Tabletten anfingen zu wirken, auch wenn er sich immer noch ein wenig unwohl fühlte. Dazu kam noch die lähmende Müdigkeit, doch mit dieser würde er noch den ganzen Tag zu tun haben. Nachdem er sich abgetrocknet hatte und sich seine frisch gebügelte Uniform gekrallt hatte, schlich er langsam wieder zu seinem Bett und legte sich neben Jill, welche sich noch immer unter dem Kissen versteckte. "Hey." Meinte er leise und schlang langsam beide Arme um den schmalen Körper der anderen, ehe er seinen Kopf neben den ihren legte. Er hatte noch gut zwanzig Minuten bis er seine Schicht antreten musste, auch wenn er noch nicht ahnte das ihm kurz darauf eine weitere, sogar verlängerte Schicht bevorstand.
"Aufstehen."

Grummelnd rutschte Jill näher zu Chris hin, legte einen Arm um ihn und schloss die Augen wieder, die einfach nicht offen bleiben wollten. Sie selbst hatte noch Zeit, es gab keinen Wecker, der sie aus dem Bett reißen musste und ausgerechnet ihr verkaterter Freund übernahm jetzt die Aufgabe des piepsenden Dings und das auch noch in einem Tonfall, für den sie ihn allein schon erschlagen könnte und so war es lediglich ein leises "... leck mich ..." das sich über ihre Lippen schälte während sie die Decke auch um ihn schlang, innerlich beschließend, dass sie sich für die nächsten Stunden definitiv keinen Meter von diesem Bett wegbewegen würde. Die Heizung draußen war noch nicht gänzlich kalibriert, so dass sie an ihrem Gesicht die kalte Luft spürte, die die Lebenserhaltung durch die Quartiere blies um für Frischluft zu sorgen und die letztlich auch Schuld daran trug, dass ihre Lust aufzustehen sich ungefähr auf derselben Stufe einfand, wie ein intellektuelles Gespräch mit Daniel zu führen und sich kurz darauf eine Analyse ihrer Selbst anhören zu müssen. Die Nacht war wirklich nicht die Beste gewesen, einmal abgesehen davon, dass sie alle paar Stunden wach gewesen war, waren auch ihre Alltagskleider denkbar unbequem gewesen, um in ihnen zu schlafen, doch weder die eine Tatsache, noch die andere hatte sie ändern können - nicht nachdem Chris sie die gesamte Nacht über festgehalten hatte und es ihr so unmöglich gemacht hatte, sich auch nur einen einzigen Millimeter zu bewegen.
"... wieso ... bist du so ... wach?", nuschelte sie schließlich doch noch und ergab sich allmählich ihrem Schicksal, wissend, dass der andere sie nicht einfach so schlafen lassen würde. Im Stillen wünschte sie sich, wenigstens einen Kaffee in ihren Fingern zu haben, der ihr das Aufwachen erleichtern würde, doch selbst das war ihr an diesem Morgen nicht vergönnt. Er hatte den Jahrestag gestern vergessen, hatte sich zulaufen lassen und war abends nur knapp einem Aufenthalt im Krankenhaus entgangen, Alan hatte sich seinetwegen mit einem Kroganer geprügelt und jetzt erinnerte er sich an gar nichts mehr - weder an den Jahrestag, noch an den Mist, den er gestern gemacht hatte. Sie hasste diesen Tag jetzt schon.

"Mhh... ich weiß selbst nich so genau.." Antwortete Chris und grub sich kurzerhand ebenfalls unter die warme Decke, ehe er für einen Moment die Augen schloss, in der Hoffnung das er einfach wieder einschlafen würde und die Wachsicht vergessen würde die ihm bevor stand. Er hatten noch immer keinerlei Erinnerung an den gestrigen Abend und die einzigen Überbleibsel davon waren wohl seine starken Kopfschmerzen und seine herunter gekommenen Gesichtszüge, dies zumindest hoffte er inständig. "Scheiße Alan.. .was hast du da mit mir angestellt?" Der Gedanke daran, das Alan gerade das gleiche durchlitt tröstete ihn ein wenig, auch wenn dies seine Situation im Grunde nicht besser machte. "Sag ... mal.." Gähnte Chris und legte seinen Kopf sacht auf den von Jill, während er die Atem der anderen spürte, der Brustkorb der sich langsam hob und wieder senkte.
Noch immer schwirrten seine Gedanken umher, während er über irgendetwas angestrengt nachdachte. Ihm kam es so vor als hätte er irgendetwas vergessen, jedoch kam ihm einfach nicht in den Sinn was dies war. Er blinzelte noch ein paar mal vor sich hin und zog die Stirn kraus, als ihm patu nicht einfallen wollte woran er sich erinnern sollte. "Schatz? Sag mal... weißt du was gestern für ein..."
Er hielt inne als ihm langsam dämmerte, was für ein Tag gestenr gewesen war. Er schluckte schwer, schlug nun freiwillig die Augen auf und sah noch einmal kurz zu Jill.

"... falls du mich jetzt fragen willst, ob ich weiß, was gestern für ein Tag war, spar es dir. Ja, weiß ich und während du für die nächsten fünf Monate auch noch Alans Wachdienst schiebst, weil du im Wetttrinken verloren hast, werde ich das Essen von gestern Abend wieder entsorgen und meine Kleider wieder einräumen, nachdem das ja gestern mit dem Weggehen nichts mehr wurde", setzte Jill ihm entgegen und schloss ihre Augen wieder, leidlich spürend, wie all ihre Müdigkeit langsam wieder aus ihrem Körper wich während sie gesprochen hatte. So sehr sie auch versuchte, selbige zu halten - es war ihr schlichtweg nicht möglich und selbst wenn sie die Augen schloss, so bemerkte sie das künstliche Deckenlicht, das ihr durch die Lider in die Augen drang und sie störte. Unwirsch hob sie eine Hand und strich sich ein paar der roten Strähnen aus dem Gesicht, die ihr hinein gefallen waren und sie nun unangenehm im Gesicht kitzelten, sie mehr störten als es zuvor der Fall gewesen war während sie die Wut vom gestrigen Abend wieder in sich hochkochen spürte.
"Aber wenigstens hast du dich dran gehalten, früh wieder zurückzukommen ...", setzte sie noch wenig später anbei und verzog das Gesicht, ignorierend, dass er diese Geste wohl ohnehin nicht sehen konnte. Sie hatte selbst nicht gedacht, dass es sie dermaßen stören würde, dass er nicht hier war, dass er sein Versprechen, er würde pünktlich und nüchtern zurück sein, nicht gehalten hatte, doch ihre Gedanken hingen sich immer wieder an eben diesem Punkt auf, kreisten darum während sie neue Vorwürfe fand, die sie ihm machen konnte und von denen längst nicht alle fairer Natur waren. Letztlich war es auch eben das, was sie dazu brachte noch ein leises "... ist ja nur 'n Jahrestag. Der kommt nächstes Jahr wieder ..." hinzu zu setzen und gleichmütig mit den Schultern zu zucken. Sie wollte ihm nicht unbedingt wieder die nächste Szene machen, auch wenn es sie ärgerte - es war verschwendeter Atem und vor allem verschwendete Zeit, von der sie ohnehin viel zu wenig miteinander hatten.

"Shit..." Christian schlug kurz die Augen nieder. Nicht nur das er sich ganze fünf Monte extra Schichten aufgehalst hatte, er hatte auch einen der wenigen Tage vergessen, der wirklich wichtig war. "Das ist..." Er wusste im ersten Moment nicht recht was er sagen sollte, wie er darauf reagieren sollte, weshalb er im ersten Moment einfach die Augen geschlossen ließ. "Hey ... das .. tut mir wirklich Leid okay? Ich mein.. du kennst mich... ich bin ab und zu ziemlich vergesslich und ..." Er gab der anderen noch einmal einen flüchtigen Kuss, ehe seine Gedanken immer noch über einer Wiedergutmachung kreisten, das Problem dabei war nur, das er in nächster Zeit kaum eine Gelegenheit dazu hätte. "Wir... holen das nach ja?" Schlug er schließlich vor, in Ermangelung anderer Ideen. Er hatte wirklich nicht viel das er im Kopf behalten musste, seine Schichten, ein oder zwei Geburtstage und dieses Datum.
Er verfluchte erneut sich und Alan dafür, das sie Choras Nest aufgesucht hatten. Sicherlich hatte er sich selbst etwas beweisen wollen, das er immer noch genauso so trinkfest war wie damals, doch anscheinend war dem nicht mehr so. Sein Kopf hämmerte noch immer leicht, doch war dies inzwischen dank der Tabletten im Bereich des vertretbaren.

"Ich hab doch gar nichts gesagt", antwortete Jill lediglich, die sich nun endlich dazu aufraffen konnte und langsam die Bettdecke zurückschlug ehe sie sich aufrichtete und sich erneut durch die langen Haare fuhr, selbige zurückstreichend und darauf hoffend, dass sie nicht vollkommen zerstört aussah - oder zumindest nicht so aussah, wie sie sich momentan fühlte. Alles, was sie wollte waren ein paar frische Kleider und eine heiße Dusche und dann schließlich einfach nur den letzten Abend bei einem Kaffee und einem ausgiebigen Frühstück vergessen, auch wenn sie vermutlich ewig durch die neu angelegten Gänge streifen würde bis sie in dem müden Schädel wieder den Speisesaal finden würde, den sie vorher blind gefunden hatte - egal zu welcher Uhrzeit. "Ist schon okay, Schatz", wehrte sie ab und setzte eine kurze Handbewegung hinterher, ehe sie erneut mit den Schultern zuckte und die Füße auf den Boden setzte. Die Kälte, die dabei durch ihren Körper glitt, half ihr dabei die Gedanken wieder zu ordnen, die zuvor noch davon benebelt gewesen waren, welche Wut sie auf ihren Freund empfand, der noch immer vollkommen verkatert im Bett lag und ebenso wenig daran zu denken schien, sich wieder aufzurichten, wie sie es zuvor getan hatte.
Noch während sie auf dem Weg in sein Badezimmer war, in dem sie aus reiner Gewohnheit bereits zumindest eine Bürste und eine zweite Zahnbürste platziert hatte, weil sie wusste, dass sie einen Teil ihrer Nächte ohnehin hier verbrachte, wandte sie sich noch einmal zu Chris um und rang sich zu einem Lächeln durch. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Schatz. Ich kenn dich, aber versuch beim nächsten Mal dir wenigstens irgendwo eine Erinnerung zu schalten - und wenn's nur in deinem Universalgerät ist", ließ sie verlauten und schloss dann die Badezimmertür hinter sich, sich für einen kurzen Moment gegen die geschlossene Tür lehnend und die Augen schließend. Sie konnte es selbst nicht fassen, dass sie so ruhig geblieben war, aber sie hatte keine Lust auf einen erneuten Streit.

"Das..." Chris war sich unsicher wie er nun darauf reagieren sollte, er kannte Jill und ihre Launen, wusste das die andere für gewöhnlich recht impulsiv war. Eine solche Reaktion passte nicht wirklich zu ihr, weswegen der Gedanke in ihm aufkam, das sie dies mehr mitnahm als zu wohl zugeben wollte. Immer noch recht verwirrt fuhr er sich durch die immer noch recht wirren Haare. Der tag hatte eine besondere Bedeutung gehabt, egal wie sehr Jill dieses Thema nun herunter sprach. Er selbst bereute es das er an diesem Abend nicht einfach nur ein oder zwei Drinks zu sich genommen hatte. Sie hätten seit ihrer Weltreise wieder einmal ein paar Stunden für sich gehabt, doch hatte er diese stattdessen dazu genutzt um seinen Rausch auszuschlafen. Er wollte noch immer nicht genau wissen wie er überhaupt in diese Lage gekommen war. Vermutlich war sein Ego größer gewesen als alles andere und hatte ihn zu gebracht alles z vergessen und auch wenn er Alan am liebsten dafür zur Rechenschaft gezogen hätte, so musste er doch zugeben das es zum größten Teil seine eigene Schuld war.
Aus seiner misslichen Lage heraus richtete er sich langsam wieder auf, immer noch unschlüssig was er nun tun sollte, ehe er langsam zum Badezimmer schritt und dessen Tür kurz darauf öffnete. Wie oder was er nun tun sollte wusste er noch immer nicht, weshalb er einfach das tat was ihm als erstes durch den Kopf schoss. Er hörte das leise Prasseln der Dusche die gerade dabei war an Druck zu gewinnen, während Jill wohl noch an der richtigen Temperatureinstellung hantierte. Geistesabwesend stieg er in kompletter Uniform ebenfalls unter die Dusche, legte sacht beide Hände um die Taille der jungen Frau und biss noch einmal kurz die Zähne zusammen, während er über die Kälte des Wassers erschrak, das von oben auf beide herab rieselte. "Ich kann manchmal ein ziemlicher Idiot sein mh?" Fragte er leise, wobei seine Lippen ein leichtes Lächeln umspielten, welches eher bitter als wirklich froh aussah.

Nass klebten ihr die langen Haare im Gesicht während sie irritiert zu Chris hinauf blickte, dessen gesamte Uniform bald wieder ebenso nass war, wie sie selbst während das kalte Wasser weiterhin aus dem Duschkopf auf sie beide niederprasselte, sie letztlich dazu brachte, einen Schritt nach vorn auf ihn zuzumachen und die Arme um ihn zu legen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er ihr folgen würde, viel mehr hatte sie erwartet, dass er es dabei belassen würde, froh darüber zu sein schien, dass sie daraus nicht eine Riesenszene gemacht hatte, doch wie es schien kannte sie noch längst nicht alles von ihrem Freund, mit dem sie jetzt inzwischen schon seit einem Jahr den Weg gemeinsam bestritt. Ein knappes Lächeln glitt über ihre Lippen ehe sie sich die wenigen Zentimeter zu ihm nach oben streckte und ihn sacht küsste während ihre Finger unter seiner Kleidung nach der Wärme suchten, die das Wasser, das auf sie hinab prasselte, ihr verwehrte und dessen Kälte ihr erst jetzt so deutlich bewusst geworden war. Sie spürte sein Zittern unter ihren Fingerspitzen und lächelte sacht über die Reaktion während sie sich dichter an ihn drängte.
"Du bist ein riesiger Volltrottel, Christian Hasib", raunte sie zwischen zwei Küssen und schüttelte den Kopf, wenngleich auch ihre Wut sich angesichts der sanften Berührungen langsam verlor und einem warmen Gefühl Platz machte, das nicht allein daher rührte, dass allmählich das Wasser begann wärmer zu werden und Wasserdampf nach oben stieg, den Spiegel beschlagen ließ, der zuvor so genau die Szenerie gezeigt hatte. "Ich hasse dich dafür, dass du sowas dauernd vergisst", folgte es nur noch leise wispernd ehe sie eine Hand von seiner Haut löste, nachdem sie ihn aus dem Oberteil der Uniform geschält hatte und das unnütze Kleidungsstück schlichtweg zur Seite geworfen hatte und wenig später schlug sie nach ihm, brachte jedoch nicht die notwendige Kraft dazu auf, um ihm wirklich weh zu tun. "Du bist so ein Idiot!"

"Deswegen passen wir doch so gut zusammen." Antwortete Chris lediglich mit einem Lachen, ehe er die Küsse erwiderte und sich langsam seiner Hose entledigte, die sich inzwischen ebenso nass war wie der Rest seiner Kleidung. Er drückte Jill und sich selbst langsam gegen die weiß gekachelte Wand, glitt kurz mit seinem Mund über ihren Hals ehe er für einen Augenblick inne hielt um das warme Wasser zu genießen, dass sanft auf seinen Rücken prasselte. War er sich im ersten Moment noch nicht sicher gewesen ob dies wirklich die richtige Entscheidung gewesen war, so froh war er jetzt darüber dies getan zu haben. Sein Verstand spielte ihm vielleicht des öfteren Streiche und ließ ihn oftmals einige wichtige Dinge vergessen, doch wenigstens auf sein Bauchgefühl konnte er sich verlassen. Seine nassen Hände glitten sanft an dem entblößten Körper entlang, streiften kurz die kalte Wand, eine sie unterhalb Jills Hüfte zum stehen kamen, während er kurz die Augen öffnete und die andere für einen Moment lang nur lächelnd ansah. "Ich liebe dich." Vielleicht sagte er diese Worte viel zu selten, doch kam es ihm in diesem Moment richtig vor. Jillian war die erste Person gewesen, die ihn nicht einfach verurteilt hatte, mit der er zusammen unzählige Späße gemacht hatte, bis zum dem Abend auf dem Balkon, an dem die Beiden sich näher gekommen waren.
Er würde für diese Frau über jedes Schlachtfeld gehen, jede Hölle durchqueren, nur in dem Wissen das es ihr gut ging. Sein Mund bewegte sich langsam wieder auf den von Jill zu, während der Duschkopf immer wärmeres Wasser von sich gab, sodass die Scheiben bald derart stark beschlagen waren, das man kaum noch durch diese sehen konnte.

Chris hatte im ersten Moment über die Nachricht geflucht und mit der flachen Hand auf den Tisch geschlagen, im nächsten Moment jedoch war er aufgesprungen und war in Richtung Tür gespurtet. Dem Kellner hatte er für das Wasser einen einzelnen Chip dagelassen, für den er wahrscheinlich auch drei oder gar vier Steaks bekommen hätte, doch scherte ihn das Momentan wenig. Es gab nicht viele Orte wo Jill sein konnte, zumal sie ihr neues Quartier auf der Vancouver mochte, weshalb dies nun der nächste Anhaltspunkt war. "Schatz?" Rief er leise und klopfte kurz, ehe er seinen Kragen noch einmal zurecht rückte.
Sein Herz schlug immer noch so schnell wie am gestrigen Abend als er Jill daran hindern wollte einfach zu gehen, wofür Nathan letztendlich einen Tritt zwischen die Beine kassiert hatte. Zwar hatte er sich bei dem Agent entschuldigt, doch hatte er auch ihm Gegenüber trotzdem in gewisser Weise Schuldgefühle, zumal er mit daran Schuld war das diese dumme Wette überhaupt stattgefunden hatte. Er klopfte ein zweites mal und zog hörbar die Luft ein, ehe er die Quartiertür ein Stück weit öffnete und kurz hinein lugte. "Liebling?"