Hangar

"Heiliger Wischmopp..." Rief Lon lauthals und lauschte mit einer leichten Faszination dem Echo das noch ein paar Sekunden lang in dem großen Hangar verhallte.
Allein der Name des Schiffes hatte ihn schon zufrieden gestimmt, da er nun vor jedem Einsatz oder während irgend einer Mission in der in das Schiff behilflich sein konnte das Zitat "Rock you like a hurricane" bringen konnte. Doch mit so einem Titanen an Schiff hatte er nicht gerechnet. Es sah schon von außen gewaltig aus, recht filigran und glatt, doch trotzdem stabil und durchaus in der Lage einige Schüsse einzustecken.
Doch jetzt wo er im inneren des neuen Schiffes war fühlte sich dieses noch ein Stückchen größer an. Es war das erste mal das er auf einem derart großen Schiff diente und mit einem mal wirkten alle anderen Schiffe der Allianz auf denen er bisher gearbeitet hatte klein und kümmerlich. Doch das worauf er sich am meisten freute war sein Quartier. Als Corporal hatte er den Anspruch auf ein Einzelzimmer, zudem gehörte er dem ersten Team an das mit Logan zusammenarbeitete, was ihm wohl noch ein paar Bonuspunkte eingebracht hatte. "Eigenes geräumiges Bad und ein großer Wohnbereich..."
Hatte ihm einer der Techniker mit einem kleinen Schmunzeln gesagt als Leon ihn darauf angesprochen hatte wie denn die jeweiligen Kajüten aussahen.

"Ach du ..." Aileen unterbrach sich selbst und ließ ihren Blick über die riesige Shuttlebucht wandern und setzte mit leuchtenden Augen einen Schritt nach vorn. Das alles hier war riesig im Vergleich zur kleinen Hawking, die sie zuvor verlassen hatten, um den Dienst auf dem neuen Allianz-Kreuzer anzutreten, der nach den Plänen, die man bei dem einstigen Commisioner gefunden hatte, erbaut worden war und den Wünschen und Vorstellungen der Crewmitglieder noch einmal angepasst worden war. Das hier war einfach nur Wahnsinn - alles war riesig groß und ermöglichte Aileen wieder tief durchzuatmen bevor sich ein breites Lächeln auf ihren Zügen ausbreitete. Sie musste jetzt keine Angst mehr davor haben, die Mannschaftsräume zu betreten und dabei von den zahlreichen Soldaten beinahe erdrückt zu werden - hier würde sie sich frei bewegen können.
Langsam trat die junge Frau näher an das Metall, aus welchem das Schiff gefertigt worden war und strich ehrfürchtig mit den Fingern darüber während ihr Lächeln weicher wurde. Sie würde dieses Monster hier mit Unterstützung eines Copiloten fliegen und wenngleich sie zu Beginn unbegeistert darüber war, dass man ihr jemanden zur Seite gestellt hatte, so begann sie jetzt zu begreifen, dass es durchaus seine Notwendigkeit gehabt hatte. Dieses Ding allein zu fliegen würde verdammt schwierig werden. Hurricane ... der Name des Schiffes klang noch immer in ihren Ohren und deutete bereits an, wie sie mit ihm umgehen würde - so unbeugsam und wild wie eben jene Naturgewalt. "Wir zwei werden uns wirklich gut verstehen ...", wisperte sie leise zu dem Schiff bevor sie sich wieder zu dem Rest des Teams umdrehte. "Ich liebe es!"

"Alles klar Leute... ich bring erst einmal mein Zeug in mein neues Quartier. Bis nachher, falls wir uns jemals auf diesem Riesen hier wiedersehen." Scherzte Leon und ging dann mit einem leichten Lächeln durch den großen Hangar. Die leisen Schritte hallten hörbar im ganzen Hangar, etwas, an das sich jeder junge Soldat wohl erst noch gewöhnen musste.
Doch einen Schub wie diesen hatte er gebraucht. Ein Erfolgserlebnis und sei es nur die neue Zugehörigkeit zu Shield, im Moment nahm er alles positive auf wie einem Schwamm. Denn die vergangenen Tage waren für ihn nicht besonders gut verlaufen. Die Anfangs noch wirklich entspannte und ruhige Beziehung mit Lhia hatte sich nach und nach zugespitzt. Schlussendlich ging alles, wie in einer dieser verdammten Hollywood Schnulzen mit einem großen Paukenschlag zu ende. Ein einzelner Streit, der an sich keine wirklich Bedeutung hatte, hatte schließlich zum Aus geführt. Leon hatte noch immer ein mulmiges Gefühl im Magen und am liebsten hätte er sich für die nächsten tage in irgend eine Ecke verzogen, doch diesen Luxus konnte er sich nicht leisten. Sie alle würden ein... vielleicht zwei Tage haben um sich ein zu leben und ein paar Kontakte zu knüpfen, die Quartiere einzurichten, und dann würde es auch schon weiter gehen. Nur diesmal mit deutlich größeren Aufträgen und damit einhergehender größerer Verantwortung. Und bei dieser, das wusste der junge Soldat genau, konnte er kein schlechtes Gefühl im Hinterkopf haben. Es war zwar mehr als traurig das all dies so endete, doch gleichzeitig war es auch gut so, denn so konnte größerer Schande vermieden werden.
"Und wer weiß? Bei meiner charmanten Art... vielleicht sieht sie mich ja sogar normal und nicht durch den Lauf ihrer Schrotflinte an."

tbc. öhhhm... Kuchen?

Noch immer ein wenig unschlüssig trat Mia von einem Bein aufs andere, wusste nicht, wohin mit sich während sie den Rest der Crew beobachtete, von der sich jeder wohler fühlte als sie selbst. Das neue Schiff flößte ihr noch immer gehörig Respekt ein und irgendwie erschien es ihr falsch bereits am ersten Abend eine riesige Party zu schmeißen, wo sie doch bisher noch nichts mit diesem Schiff erreicht hatten außer ihre Sachen hier zu bunkern. Auf der London, wo sie zuvor gedient hatte, war eine Feier vollkommen undenkbar gewesen - ein Teil der Männer hatte oft am Steuerbord-Deck gesessen und Karten gespielt während sie ein oder zwei Bier getrunken hatten, doch das hier sprengte definitiv den Rahmen von allem, das sie bisher erlebt hatte. Mia verzog das Gesicht und machte einen halben Schritt zur Seite, um den ersten Volltrunkenen vorbei zu lassen, der, zumindest seiner Gesichtsfarbe nach zu urteilen, das Bad suchte, um dort seinen Mageninhalt loszuwerden und sich sein Essen noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen.
Bereits bei der Besprechung hatte sie protestieren wollen, hatte äußern wollen, dass sie die Feier für keine gute Idee hielt, doch angesichts der Begeisterung in den Gesichtern des restlichen Teams hatte sie lieber den Mund gehalten, bevor man sie gesteinigt oder zumindest aufs Ärgste beleidigt hatte. Wieso konnte es denn nicht einfach eine ganz normale Schiffstaufe sein? Langsam setzte sich die junge Frau in Bewegung, schob sich durch die Gruppe einiger Soldaten bis zu einer kleinen aufgebauten Theke vor, die bei näherem Hinsehen aus Versorgungskisten bestand und hinter der der Koch seinen Platz eingenommen hatte, wo er statt Essen dieses Mal großzügig den von Leon besorgten Alkohol ausschenkte und ihnen allen dabei mehr ins Glas tat, als es im Nachhinein gut war.

Andrew stand mit dem Rücken an die lange Theke gelehnt im Hangar und sah auf die vielen tanzenden Leute, auf die Menschen die sich kräftig am Alkohol bedienten und die immer wieder im Getummel auftauchende Quarianerin, die sich mit als erstes auf die Tanzfläche begeben hatte und nun mit einem Mann nach dem anderen tanzte... wahrscheinlich enger als es angebracht wäre. Die Hurricane war ein riesiges Schiff und Andrew war froh dass er vor einiger Zeit zurück zur Allianz gewechselt war, sonst hätte er nie auf diesem Kreuzer, mit der neusten der neusten Technik, zu dienen. Noch dazu als second Lieutanant, was ein Aufstieg war auf den er sehr stolz war. Auf einem so großen Schiff wie der Hurricane konnte man sich schon etwas auf diesen Titel einbilden.
Er wandt sich wieder der Theke zu und nahm einen Schluck aus seinem Glas und zupfte dann an den Ärmeln seines roten Hemdes. Es war seiner Meinung nach ein wenig zu früh für so eine große Party. Sie hatten mit dem Schiff noch nichts getan, noch nie etwas erlebt und dennoch sollten sie hier feiern als hätten sie sonst etwas erreicht. Schiffstaufe! Na sicher! Die haben bloß nen Grund gesucht sich zu betrinken! Wäre es eine Schiffstaufe hätte jeder bloß ein Glas Sekt in die Hand gedrückt bekommen, dachte Andrew würde diesen Gedanken aber erst einmal für sich behalten, bis er jemanden gefunden hatte der ihn dafür nicht steinigen würde. Sein Blick ging nach rechts zu einer jungen brünetten, die beinahe direkt neben ihm stand. Er legte ein freundliches Lächeln auf. "Hi, ich bin Andrew!", begrüßte er sie und musterte sie kurz von oben bis unten. "Die Bluse steht dir wirklich gut!", erklärte er dann, noch immer mit leicht erhobener Stimme, damit sie ihn über den Lärm verstehen konnte.

Überrascht wandte sich Mia zur Seite hin um und runzelte irritiert die Stirn während ihr Blick über das Gesicht eines jungen Soldaten wanderte, von dem sie sicher war, dass sie ihn bisher noch nicht auf dem Schiff gesehen hatte. Die junge Frau schüttelte den Kopf und schob im nächsten Moment die Gedanken zur Seite, schallte sich selbst für diese Unachtsamkeit und die völlig belanglose Feststellung - die Hurricane war ein Schiff mit einer 750 Mann starken Besatzung, natürlich konnte sie hier nicht jeden kennen. Vermutlich würde sie noch in einem Jahr ständig irgendwelche neuen Leute kennen lernen. "Ähm ...", machte sie lediglich völlig verwirrt und blinzelte bevor sich ein zarter Rotschimmer auf ihrem Gesicht ausbreitete und sie im nächsten Moment nach dem Glas eines anderen Soldaten griff, den Inhalt mit einem einzigen Schluck hinunterstürzend und die Proteste des Mannes ignorierend. Sie verzog das Gesicht als ihr der Alkohol in der Kehle brannte und sie gleichzeitig dazu brachte, wieder klarer zu denken und sich bewusst zu werden, was sie da soeben getan hatte.
"Oh Gott ... entschuldige ...", ließ sie plötzlich verlauten, als ihr auffiel, wie das soeben gewirkt haben mochte und fuhr sich über das Gesicht, ein paar dunkle Strähnen aus ihrem Gesicht streichend bevor sie ein Lächeln auf ihre Züge brachte. Das war ja wirklich ein grandioser Anfang für eine Unterhaltung - er hatte ihr ein Kompliment gemacht und sie versuchte sich gleich zu betrinken ... Ab und an verfluchte sie sich selbst für ihre Kurzschlussreaktionen. "Okay, nochmal auf Anfang - Hi, ich bin Mia", stellte sie sich dann vor und streckte freundlich eine Hand zu dem jungen Mann hin. Vielleicht würde dieser Abend ja doch nicht ganz so furchtbar werden, wie sie es im ersten Moment gedacht hatte - zumindest Andrew schien einer der wenigen zu sein, der sich bisher noch nicht sinnlos betrunken hatte.

Andrew hatte mit großen Augen zu gesehen wie die junge Frau ein ganzes Glas mit einem Mal hinunter gestürzt hatte. Sah er denn wirklich so mit genommen aus, dass man ihn nur noch mit viel Alkohol aushielt? Sein Lächeln war sehr viel breiter zurück gekommen, als er merkte dass die kleine lediglich schüchtern und überrascht war und nicht schockiert von seinem Aussehen. Andrew musste zugeben, dass seine Begrüßung sie sicherlich kalt erwischt haben musste, bedachte man, dass sie bis eben noch ihren Gedanken hat nach hängen können. Doch war es im nachhinein ein guter anfang und sie kam wirklich süß rüber. Als hätte sie noch nie mit einem Mann gesprochen, was bei ihrem Aussehen nicht wirklich zu glauben war. Vielleicht bestand ja doch nur ein großer Teil der Crew aus hässlichen Leuten.
Andrew schüttelte ihre Hand und sein Lächeln wurde wieder weniger breit und dafür sehr viel herzlicher. "Freut mich dich kennen zu lernen Mia, ich bin- ach nein, das hatten wir schon.", erklärte Andrew leicht lachend. "Wie kommt es dass du so schockiert bist, wenn du ein Kompliment bekommst? Wenn die Leute hier nicht alle an Geschmacksverirrung leiden, müsstest du doch am laufenden Band komplimente bekommen.", fügte Andrew schmeichelnd hinten an und war sich darüber im klaren, dass er es jetzt womöglich ein wenig übertrieben hatte.

Vorsichtig zog sie die Hand wieder zurück während ihr Lächeln nach den nächsten Worten des anderen wieder ein wenig unsicherer wurde. Am laufenden Band Komplimente? Sie? Mia hatte sich niemals wirklich darum Gedanken gemacht, irgendetwas mit Männern zu unternehmen, bestand ihr Leben doch während ihrer Kindheit doch aus einer strengen Mädchenschule, auf die ihre Eltern sie geschickt hatten, um sie vor allerlei schlechten Einflüssen zu beschützen - irgendwann hatte die junge Frau sich daran gewöhnt gehabt und tat sich selbst jetzt noch schwer, ein Gespräch am laufen zu halten, das nicht aus Fachsimpeln über ihre eigentliche Arbeit bestand. "Eigentlich höre ich sowas eher weniger", gab sie zu und zuckte gleichmütig mit den Schultern, als wolle sie das Thema irgendwie wieder entschärfen und der Peinlichkeit, die im Raum stand, nicht allzu viel Raum zu lassen, stattdessen versuchte sie sich nun an einer eher scherzhaften Antwort, von der sie nicht sicher war, ob sie wirklich ihre Wirkung erzielte. "Normalerweise reden die Maschinen und die Server unten im Deck recht wenig mit mir und wenn irgendjemand sich da runter verirrt, dann nur um irgendwelche neuen Aufträge zu geben oder sich darüber zu beschweren, warum es Schwierigkeiten gibt."
Es war ungewohnt von jemandem angesprochen zu werden, der einfach nur nett zu ihr sein wollte, sich mit ihr unterhalten wollte und dessen Leben offensichtlich nicht nur aus großkalibrigen Waffen bestand, wie es bei den anderen Soldaten der Fall war. Bisher hatte Mia recht wenig Gelegenheit dazu gefunden, das Team näher kennen zu lernen - sicherlich, sie hatte einige Gespräche mit Leon geführt, ebenso wie mit Sutherland bevor der verschwunden war, aber wirkliche Freundschaften hatte sie bisher nicht schließen können. Dafür war weder Zeit, noch Gelegenheit gewesen. "Nimms mir also nicht übel, wenn ich ein klein wenig überrascht darüber war, dass man sich einfach mal mit mir unterhalten will."

"Man hat eine Frau wie dich in den Maschienenraum gesteckt! Das ist ja ungeheuerlich!", erklärte Andrew auf ihre ersten Worte hin. Natrülich war es eigentlich wenig wichtig ob sie nun im Maschienenraum, im Cockpit oder sonst wo arbeiten würde, sie würden sich auf einem Schiff wie diesem ohnehin nur sehr selten treffen. Nichts desto trotz hatte es ihm die Höfflichkeit geboten, ihr dieses vorerst letzte Kompliment zu geben. Mia war eine interessante Frau. Leicht zurück haltend, schüchtern, aufgeregt, sie bildete sich nicht auf ihr Äußeres ein, schien aber ein wenig zu sehr an ihrer Arbeit zu hängen, doch vorallem schien ihr der Umgang mit Männern zum größten Teil völlig fremd.
Er nahm einen Schluck aus seinem Glas und lächelte Mia seicht an. "Ist es wirklich so seltsam für dich dass sich jemand mit dir unterhalten will?", fragte Andrew und nun wurde sein Blick etwas ernster, während er eine Augenbraue anhob. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Mia schon immer von allen gemieden wurde, sie sah für ihn nämlich nicht wie eine Psychopathin oder so etwas aus. "Es kann doch nicht sein dass du nur wenig mit anderen redest! Du musst doch eine beste Freundin, einen Freund oder etwas in der Richtung haben? Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle dich bloß ansehen und nie ansprechen.", erklärte Andrew und sprach damit seine Gedanken aus. Sie sollte wissen, dass er sich in jedem Fall öfter mit ihr unterhalten würde.

Mias Mundwinkel begannen verdächtig zu zucken bevor die junge Frau in schallendes Lachen ausbrach als Andrew seine Rede beendet hatte. Er musste sie wirklich für irgendeinen Hinterweltler halten, den er unbedingt in die Gesellschaft integrieren musste, für jemanden, der bisher noch nichts vom Leben kennen gelernt hatte und der sich bislang nur mit Maschinen und Computern beschäftigt hatte. "Um Himmels Willen - natürlich hab ich Freunde", brachte sie zwischen dem Lachen hervor und orderte ein neues Glas, ohne ihren Blick von dem anderen abzuwenden, der an ihrer Seite Platz genommen hatte und mit dem sie sich bereits seit einer Weile unterhielt. Eines musste sie ihm wirklich lassen - er war nett und man konnte mit ihm über Dinge sprechen, die über den Lauf einer Waffe hinaus gingen und - und das war etwas verdammt seltenes - er dachte nicht sofort daran, sie betrunken ins Bett zu zerren, um am nächsten Tag wieder so zu tun, als wäre sie ein Niemand. Andrew wirkte ehrlich.
"Ich bin nur noch nicht allzu lange hier und hatte bisher noch nicht die Gelegenheit irgendjemanden der Crew kennen zu lernen. Das Schiff, auf dem ich vorher gedient habe, ist von einem Admiral geleitet worden und da galt es eher sich an Regeln und Vorschriften zu halten. Das hier ist im Gegensatz dazu ein unorganisierter Sauhaufen - ein fähiger Sauhaufen aber eben ein Sauhaufen", begann sie dann zu erklären und führte das Glas zu den Lippen, um wenig später einen Schluck daraus zu nehmen und ihr amüsiertes Lächeln hinter den durchsichtigen Rändern zu verbergen. "Also, Andrew - was ist mit dir? Wie kommt es, dass du hier bist?"

Andrew war eine leichte Röte in die Wangen geschossen, als er ihr Lachen gehört hatte. Er hatte sie also völlig falsch verstanden, ein Fehler der ihm in letzter Zeit bereits zum dritten Mal unterlaufen war. Ist ja nicht zu fassen! Nächstes Mal denkst du ein bisschen länger darüber nach was dein gegenüber genau gesagt hat, bevor du den Mund auf machst!, schallt sich Andrew und nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Glas. Aber nahm es ihm zumindest nicht übel, das war ja zumindest etwas, eine Sache über die er sich sehr freuen konnte. Der Abend würde sicherlich noch schön werden, wenn man so nette Gesellschaft hatte, musste das einfach so sein.
Andrew lächelte nur noch unsicher als Mia zuende geredet hatte und ihm ihre Frage klar geworden war. Er sprach nur ungern über seine Vergangenheit, zumindest über Vergangene Dinge die schon mehrere Jahre zurück lagen. Mein Gott dannach hat sie nicht gefragt! Er riss sich zusammen und blickte Mia in die dunklen Augen mit dem leichten Schimmer. "Meine Versetzung hier her ist eine Beförderung. Ich habe zuvor anderthalb Jahre auf der SSV Agincourt gedient. Ein eher kleinerer Kreuzer der vorwiegend für Einsätze auf Planeten verwendet wurde. Davor war ich bei S.H.I.L.D. und davor bei der Allianz.", erklärte Andrew und sein Lächeln wurde wieder etwas ehrlicher. "Ich bin also ein bisschen rum gekommen, auch was meine Berufe angeht.", erklärte er dann leicht lachend.

Neugierig geworden durch die Reaktion, die er gezeigt hatte, hob Mia die Augenbrauen, gab sich dann jedoch entgegen all ihrer Erwartungen mit der Antwort zufrieden, die Andrew ihr gegeben hatte. Im Grunde genommen ging es sie rein gar nichts an, wenngleich auch eine leise Stimme in ihrem Unterbewusstsein sich förmlich darum riss, das Geheimnis herauszufinden, das er so sorgsam versuchte zu verbergen und das dennoch irgendwo in seinen Augen aufgeblitzt war, nachdem sie die Frage gestellt hatte. "Entscheidungsfreudig kann man dich also nicht nennen, was?", hakte sie nach und schüttelte im nächsten Moment den Kopf, schob alle Fragen zur Seite, die ihr noch auf den Lippen brannten und beschloss es für diesen Abend bei belanglosen Gesprächsthemen zu belassen. Für alles Weitere würden sie vermutlich noch genügend Zeit haben.
"Erst Allianz, dann Shield, dann wieder Allianz und jetzt wieder Shield. Hört sich nach einer ziemlich stressigen Zeit an, wenn du mich fragst", setzte sie nach einigen wenigen Sekunden hinzu und schallt sich bereits im nächsten Moment selbst für diese Äußerung. Sie hatte nichts darüber sagen wollen, hatte ihn nicht deswegen verurteilen wollen und dennoch war es ihr einmal mehr gelungen, mit Anlauf und beiden Füßen vorwärts in das nächste Fettnäpfchen zu springen und sich vermutlich bis auf die Knochen zu blamieren. Alkohol bekam ihr definitiv nicht ... "Wenn du mich schon seltsam findest, warte mal ab bis du den Rest dieses Haufens hier kennen lernst", wechselte sie deshalb das Thema und wies kurz über die Schulter zurück zu der Quarianerin. "Das ist übrigens Lhia. War vorher mit unserem Scharfschützen liiert und jetzt stehen die beiden ziemlich auf Kriegsfuß, versuchen sich gegenseitig immer eins auszuwischen - den Rest ... ich glaub, ich lass dich die andern lieber selbst kennen lernen bevor ich einen schlechten Eindruck vermittele."

Logan saß in einer kleinen, von dem restlichen partyvolk separierten Bereich und nippte unbegeistert an seinem Bier, in welchem nicht viel mehr als der Hals abgetrunken worden war. Er schüttelte den Kopf und seufzte schwer, während er den Kopf in den Nacken legte und hoch zur Decke starrte.
Natürlich hatte er der Party zugestimmt und er hatte ja nichts gegen eine etwas lockere Stimmung und die Möglichkeit einander kennen zu lernen - aber sie machten all dies viel zu Maßlos. Wenn sich morgen überhaupt jemand an den jeweils anderen oder auch nur darin erinnern konnte was heute Abend passiert war, grenzte das an ein Wunder.
Die Mannschafft besoff sich, die verdammte Verbindungsoffizierin benahm sich wie eine asarische Hure in ihrer Jungfräulichen Phase und überall wurden Bierflaschen umgestoßen und auf den Boden des neuen Schiffes gekotzt.
Logan schüttelte nur den Kopf und zog eine Miene als hätte er starke schmerzen - "Das ist einfach nicht richtig, die verdammten Idioten. Wir sind mit dem Schiff noch keinen Einsatz geflogen aber sie feiern schon als hätten wir die Galaxies gerettet.... sie benehmen sich wie ein sauhaufen anstatt wie das Elite-Team das sie eigentlich sein sollten..."

"Du wusstest, wie das beim letzten Mal geendet ist, Logan. Wundert dich das hier jetzt wirklich so sehr?", fragte Natalee lediglich ruhig und schob ihr Glas vor sich ein Stück zur Seite, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, ihr Getränk auf dem Boden des Schiffes zu verteilen und damit gleich einen ebenso schlechten Eindruck wie der Rest des Teams zu hinterlassen. Leon hatte sich, wie sie inzwischen von einem der geschwätzigen Sanitäter erfahren hatte, bereits mit dem Hausmeister angelegt und sich diesen zum Feind gemacht. Langsam lehnte sich die junge Frau wieder zurück, ließ ihren Blick über die feiernde Meute wandern, behielt es sich jedoch vor, das Gesicht darüber zu verziehen, was sie vor sich sah - eine kleine Gruppe von Soldaten spielte am Rande des Hangars Poker und immer größere Creditbeträge wanderten mit den Chips über den Tisch, in einer anderen Ecke des Hangars lagen bereits einige regungslose Gestalten, von denen sie sich zu erinnern glaubte, dass sie zu den Technikern gehörten, die vorher noch die letzten Einstellungen an den Servern vorgenommen hatten.
"Entweder du lässt sie machen", setzte sie dann von Neuem an und wandte sich zu ihrem Partner um, sein Gesicht einen Moment lang studierend bevor ein sachtes Lächeln auf ihren Zügen erschien. Sie erinnerte sich noch daran, was bei der letzten Feier alles passiert war und eben diese düstere Erinnerung war es gewesen, die sie bei der heutigen Feier dazu gebracht hatte, sich mit Wasser zu begnügen, um nicht erneut die Kontrolle zu verlieren. "Oder aber du machst ihnen klar, dass es so nicht weitergeht. Du bist der Commander und das hier ist dein Team."

"Natürlich, aber irgendwie sagt mir mein Bauchgefühl, dass es nicht die beste Idee ist ihnen das gerade jetzt zu sagen, wo sie alle am feiern sind und genug Alkohol Intus haben um eine Operation am offenen Herzen garnicht großartig mitzukriegen!" er schüttelte den Kopf, ehe er unbegeistert das Bier zur Seite stellte und auf Wasser umstieg, wenngleich auch dieses seine Laune nicht gerade zu heben vermochte.
"Natalee, ich muss eine Entscheidung fällen und ich würde wirklich liebend gerne deine Meinung dazu hören!" erklärte Logan langsam und sah die freundin an, während er auf seiner Unterlippe kaute.
"Die Hurricane ist ein riesiges Schiff, wir können nicht mehr beste Freunde mit jedem sein so wie vorher, das funktioniert einfach nicht. ich habe hier die Verantwortung für über siebenhundert Leben! Ich dachte, es wäre besser wenn ich wieder die kalte, berechnende Seite nach außen Kehre - jene die wir in der Ausbilding gelernt haben und die unser Soldatenleben ausmacht. Ich bin nun ein Agent, ein Commander bei der Allianz UND bei S.H.I.E.L.D. - ich kann es mir nicht mehr leisten als der liebenswürdige und im Grunde gute Kerl durchzugehen! Man muss auf meine Worte hören, ich muss mir respekt verschaffen können - ohne Diskussionen..."

"Du hast dir da ein Lebensziel gesetzt, mein Lieber", seufzte Natalee lediglich und verschränkte die Arme vor der Brust während sie noch einmal durchging, welche Vor- und Nachteile all das haben würde. Ein Teil der Crew würde ihn verfluchen, würde abfällige Bemerkungen von sich geben, wann immer sie die Gelegenheit dazu erhalten würden, ebenso wie es zu Beginn auf der Hawking gewesen war als Brown noch ein Name gewesen war, der nicht mit Argwohn und Missgunst ausgesprochen wurde. Andererseits würden die Männer und Frauen der Besatzung der Hurricane damit endlich begreifen, dass das hier keine Kreuzfahrt war, auf der sie machen konnten, was sie wollten. "Wenn du meine ehrliche Meinung dazu hören willst, dann versuchst du nicht, dir durch Härte und stures Befehle befolgen, Gehör zu verschaffen, sondern damit, dass du ein Vorbild für die Crew bist und dass du für sie da bist. Sie werden nur Respekt vor dir haben, wenn du ihn dir auch verdienst - alles andere wird darauf hinaus laufen, dass sie nicht mehr mit dem Herzen bei der Sache sind und das kann ihren Tod bedeuten", rang sie sich dann doch noch zu einer Antwort durch und verzog das Gesicht.
All das würde alles andere als einfach werden. Logan war noch nie ein Mensch für Dinge gewesen, die nur halb erledigt wurden. Entweder er ließ hier alles schleifen oder aber er machte ihrem Ausbilder damals in der Villa Konkurrenz, in dem er sein Team ständig zu neuen Leistungen antrieb, ohne dabei zu registrieren, dass irgendwann ihre Grenze einfach erreicht war. "Schnapp dir Leon, wenn du schon irgendwo anfangen willst, und mach ihm klar, wer er ist und was es bedeutet, diesen Job jetzt anzutreten. Was Lhia und Leon angeht ... entweder die beiden vertragen sich oder aber einer von beiden verschwindet von diesem Schiff. Ich hab keine Lust darauf eine Beziehungskrise mitzukriegen."

"Na, also nichts einfacheres als das" schnaubte Logan und schüttelte unbegeistert den Kopf - auf der einen Seite sollte er für seine Mannschaft dasein und den Kummerkasten spielen und auf der anderen sollte er als Commander abstand und übersicht behalten. Er war zum führen ausgebildet worden und das konnte er in einem Gefecht auch ganz gut - er würde für jeden einzelnen von ihnen seinen Arsch riskieren, konnte es sich aber auch nicht immer leisten auf jedes Wehwehchen und jede eingebildete ungerechte Behandlung einzugehen - sie alle waren Soldaten und sollten nicht zu verhätschelten Stubentigern werden denen die Zähne gezogen waren
"Ich werde schauen wie sich all das unter einen Hut bringen lässt" versprach er ehrlich, wenngleich er sich jeodch keine all zu großen Erfolg diesbezüglich ausmachte.
"Was Leon und Lhia betrifft, so werde ich wenn wohl Lhia rausschmeißen müssen, sie hat auf der Hawking bisher fast noch nichts getan und so langsam frage ich mich ob die Quarianer uns nicht damit verspotten wollten sie uns zu schicken! Außerdem ist Leon im gegensatz zu ihr offiziell bei S.H.I.E.L.D. eingestellt....
Und wenn sich das wandernde Vakuum-Bett nicht bald am Riemen reißt werde ich sie definitiv entfernen müssen! Schau sie dir nur an! Für die Show hätte ich eine Asari-Tänzerin bezahlen müssen!"

"Logan!", fuhr Natalee auf und schlug dem anderen unsanft gegen die Rippen während ihr Blick für einen Moment vorwurfsvoll auf dem Gesicht des anderen lag bevor sie fassungslos den Kopf schüttelte. Lhia mochte sein, wie sie wollte und ihr Verhalten mochte an diesem Abend definitiv nicht das Beste sein, aber das hatte sie definitiv nicht verdient, vor allem nicht von Logan, der sich während der letzten Zeit ebenso rar gemacht hatte, wie die Quarianerin, wenn er sich nicht gerade mal wieder beinahe hatte umbringen lassen. Sie setzte ein unwirsches, unverständliches Grummeln hintenan bevor sie sich ein Stück nach vorn beugte, um ihr Glas wieder von dem kleinen Tisch aufzunehmen, das schlechte Gewissen, sie könne dem anderen weh getan haben, schlichtweg ignorierend - er mochte Commander sein, mochte ihrer aller Vorgesetzter sein, aber er hatte kein Recht darauf, einen nach dem anderen zu beleidigen, allein weil er schlechte Laune hatte und die an irgendjemandem auslassen musste.
"Hast du vielleicht mal drüber nachgedacht, dass Lhia vielleicht bei den Technikern in den Serverräumen besser aufgehoben ist als direkt an der Front, wo sie viel zu viel Risiko läuft, dass ihr Anzug angeschnitten wird und sie deswegen erkrankt oder stirbt?", setzte sie die Frage hinterher und hob erwartungsvoll die Augenbrauen während sie sich wieder halb zu ihm umdrehte, die Züge noch immer streng verzogen, nachdem ihr Lächeln von dem Gesicht gewichen war. "Lass mich raten - nein, hast du nicht."

"Bei allen Kroganer!" fluchte Logan und schüttelte nur den Kopf ehe er erneut einen Schluck Wasser nahm.
Sie hatten ein hochmodernes Schiff, Ausrüstung bei der jeder andere normale Soldat feuchte Augen bekam und als Rückendeckung eine der mächtigsten Unterorganisationen der Allianz. Aber was brachte ihm das alles? Nichts - die Probleme waren nach wie vor die gleichen und schienen sich einfach niemals wirklich ändern zu wollen. Auf der einen Seite hatte Natalee zwar recht, aber auf der anderen war Lhia ihnen als Marine und nicht als Technikerin zugeteilt worden.
"Glaub mir, dass ich auch noch mit Leons Arsch den Boden aufwischen werde - aber Lhia wurde nunmal als Marine, als Soldatin hier eingeteilt! Und jeder andere Soldat läuft nunmal auch gefahr auf dem Schlachtfeld erschossen oder angeschossen zu werden! Das wusste sie aber auch von Anfang an, es läuft hier einiges Schief und irgendwo muss ich ja anfangen und ansetzen! Das es nun bei Lhia ist mag letzten Endes wirklich unfair sein und vielleicht auch nicht gefechtfertigt, aber es wird so ausgehen ob sie es will oder nicht!" er schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ich will sie ja nicht vor sie Tür setzen - aber sie wird mir Ergebnisse bringen müssen, wie jeder andere auch!"

"Und bei Möglichkeit bitte ohne hirnlose Beleidigungen, die ich eher Brown zugetraut hätte als dir", schloss Natalee das Gesprächsthema ab, ohne sich wirklich darum zu kümmern, dass der Partner laut geworden war und seine Stimme inzwischen auch drohend an ihre eigenen Ohren gedrungen war. Stattdessen führte sie erneut das Glas zu den Lippen und nahm einen Schluck daraus, verbarg ihr eigenes Lächeln über das Verhalten des anderen, das in diesem Moment so viel von der Überforderung deutlich machte, die er zuvor noch hatte so sorgsam verbergen wollen. Es war nicht so, dass sie ihn nicht verstand, dass sie nicht begriff, worum es ihm eigentlich ging, geschweige denn, dass sie es nicht auch ebenso richtig empfand wie er, doch er musste ebenso an sich arbeiten wie die gesamte Crew es musste und Logan den Spiegel vorzuhalten war dazu schon immer die beste Möglichkeit gewesen.
Ruhig ließ sie das Glas wieder sinken, stellte es auf dem Tisch ab und ließ ein leises Seufzen verlauten bevor sie eine Hand ausstreckte und eben jene sacht auf seine Schulter legte. "Hey", setzte sie noch einmal an, dieses Mal einen ruhigeren, besänftigerenden Tonfall anschlagend und ein weiches Lächeln auf ihr Gesicht bringend. "Ich weiß, dass das hier nicht das ist, was du dir wirklich von deinem eignen Team vorgestellt hast ...", lenkte sie ein, strich sacht mit den Fingern über seine Schulter und zuckte wenig später mit den Schultern, als versuche sie diesem Thema die Ernsthaftigkeit zu nehmen. "Aber wir kriegen das schon wieder hin. Die Chaoten da werden auch noch vernünftig."

"Irgendwann befehlige ich eine Roboter-Armee" er schüttelte lächelnd den Kopf und hob seinen Blick um Natalee anzusehen und sich ein Lächeln zu erlauben.
"Wo wir gerade von "wir" sprechen - "wir" sind eine völlig neue Abteilung mit neuen Regeln und alles. Naja, natürlich wurde eigentlich alle Grundregeln aus dem Allianz-Handbuch entnommen, jedoch scheint irgendwer da einen Schnitt angesetzt zu haben. Jedenfalls macht der Paragraph einen Sprung von 19 auf 21, lässt also den Paragraph mit dem "Beziehungen unter Allianzsoldaten" weg - das bedeutet" er küsste sie kurz und zärtlich, ehe er breit lächelte und ihr neckisch auf die Brust tippte.
"Kein Versteckspiel mehr und nichts, auch wenn ich mich frage wer für den Schnitzen verantwortlich ist!"

"Die Roboterarmee würde dir allerdings nicht so viel zu tun geben, wie die Chaoten hier", hatte sie ihm noch entgegen gesetzt, in dem verzweifelten Versuch ihn wieder aufzumuntern und ihm die Hoffnung darauf wiederzugeben, dass es wieder besser laufen würde. Als er jedoch erneut begann zu sprechen, runzelte sie die Stirn, befürchtete im ersten Moment bereits das Schlimmste und ihr Lächeln fror auf ihrem Gesicht ein, wurde lediglich von der Fassung der jungen Frau gehalten, die sie nicht verlieren wollte, bevor sich mit jedem weiteren Wort Erleichterung zwischen die Befürchtungen mischte und sie aufatmen ließ. Sie konnte sich bereits denken, wem sie all das zu verdanken hatte, waren die neuen Regeln doch erst seit dem Amtsantritt eines gewissen Familienmitglieds in Kraft getreten, der alte, durchaus lästige Paragraph gelöscht worden.
Ihr Vater war der Einzige, der mit alledem locker genug umging, um sich so etwas auszudenken und der genügend einflussreiche Freunde hatte, die ihm bei der Durchsetzung seines Vorhabens helfen würden. Nichts desto trotz entschied sie sich in erster Linie erst einmal nichts davon zu erwähnen und stattdessen ein schlecht gespieltes "Ich muss dich enttäuschen - ich habe absolut keine Ahnung, wem wir das zu verdanken haben" von sich zu geben bevor sie sich ein Stück nach vorn beugte, um ihre leiser gewordene Stimme durch die laute Musik noch an seine Ohren dringen zu lassen. "Auch, wenn ich sagen muss, dass ich so überhaupt nichts gegen diese neue Regelung habe ..."

"Glaub mir, wenn ich dir sage das ich ebenso nichts dagegen einzuwernden habe!" er lächelte nun etwas breiter und ehrlicher als noch zuvor und küsste sie erneut, zärtlicher, inniger. Sollten sie doch alle denken was sie wollten - nichts und niemand konnte sie nunmehr dafür zur verantwortung ziehen und sie beide wussten, dass der andere Höllenqualen durchleiden würden wenn einer von ihnen in Todesgefahr schwebte - egal ob sie das Bett teilten oder nicht.
"Ich denk die neue Crew, das neue Schiff und die neue Organisaiton - all das könnte doch besser werden als erwartet"

"Jetzt plötzlich?", hakte sie skeptisch nach und hob die Augenbrauen erneut ein Stück, ohne den Blick von Logans Gesicht abzuwenden, das dem ihren so nah war. So ganz nahm sie ihm seinen plötzlich aufgezeigten Enthusiasmus noch nicht ab, nachdem er während der letzten Minuten damit beschäftigt gewesen war, sich darüber zu beschweren, wie viele Fehler seine Crew doch machte. Nichtsdestotrotz. Es war erleichternd zu wissen, dass sie nicht jeden ihrer Schritte bedenken musste, um nicht eines Tages in die Verlegenheit zu kommen, einem anderen Rede und Antwort stehen zu müssen, was die Beziehung zwischen Logan und ihr anging - inzwischen brauchten sie keine Geheimhaltung mehr zu üben und im Stillen dankte sie ihrem Vater dafür, dass er die lästige Regelung außer Kraft gesetzt hatte, wenngleich sie sich auch vornahm, bei Gelegenheit noch einmal ein Gespräch mit ihm darüber zu führen. Noch einmal lenkte die junge Frau ihre Gedanken zurück von allen anderen Dingen, die sie zuvor noch in ihren Bann gezogen hatten und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Mann, der mit einem Lächeln auf den Lippen vor ihr saß.
"Was hältst du davon, wenn wir jetzt einfach den Abend genießen und du dir mal keine Gedanken darum machst, was morgen wird?", fragte sie und schüttelte in nicht allzu ernst gemeintem Vorwurf den Kopf. Sie liebte ihn wie er war, aber nichts desto trotz ging es ihr ab und an gehörig auf die Nerven, dass sein Job ständiger Bestandteil war. "Du bist nicht im Dienst, das Schiff noch nicht in der Galaxie ...", fuhr sie fort während das schmale, kaum erkennbare Lächeln wieder seinen Weg zurück auf ihre Miene fand und ihre Züge weicher zeichnete ehe sie ihn erneut zu sich heranzog, um nach den nächsten Worten seinen Widerspruch unter einem Kuss zu ersticken. "Du kannst dir um alles andere morgen noch genug Gedanken machen."