Quartier des Commanders

"Du hast Zweifel" meinte Logan leise, schüttelte jedoch den Kopf und lächelte sie an um ihr das schlechte Gewissen zu nehmen. "Nein, nein das ist gut - es wäre soviel gefährlicher, wenn du einfach absolut davon überzeugt wärest. Es würde uns in Sicherheit wiegen und letztlich das Genick brechen" er küsste sie zärtlich, leidenschaftlich ehe er wieder von ihr abließ
"Ich will auch für dich da sein Natalee wenn du mich brauchst - wir sind Partner, gleichberechtigt und auf Augenhöhe. Ich will nicht, das du mir hier kaputt gehst hörst du?" er lächelte, fuhr ihr langsam die Wange hinab und versuchte sie wieder etwas zum lächeln zu bringen.
Erneut erkannte er, wie sehr er sie liebte - fühlte sich selbst ungerecht das er sie so behandelte wie er es tat, fühlte es ungerecht das er trotz allem manchmal noch Abends wach dalag und an seine Frau, an seine Tochter dachte. Das war vergangen... Natalee, Natalee war seine Zukunft!"[b]

Sie wusste nicht, was sie ihm antworten sollte, wusste nicht, ob sie ihm die Wahrheit sagen konnte, was wirklich in ihr vorging oder ob sie einfach den Mund darüber halten sollte - er hatte weißgott eigene Probleme und genug Dinge, mit denen er zurecht kommen musste. Eine lange Liste an Dingen, die sie jetzt nicht auch noch weiter verlängern musste und so rang sie sich lediglich zu einem schwachen Lächeln durch, welches nur für wenige Sekunden auf ihrer Miene bleiben wollte bevor es wie dünnes Glas barst und einem gänzlich anderen Ausdruck Platz machte, von dem sie geglaubt hatte, ihn vor langer Zeit endgültig weggesperrt zu haben. Ein Ausdruck der Furcht, für den sie sich gleich wieder hasste und mit einem leisen Seufzen ließ sie den Kopf ein Stück weit hängen, überließ es den dunklen Strähnen ihre Miene vor ihm zu verbergen bevor sie sich gänzlich zurücksinken ließ und sich für einen kurzen Augenblick die Ruhe erlaubte, einfach hierbleiben zu können, ohne einen ständigen Blick hinüber zu der Tür werfen zu können.
Es war lange her, dass sie Ruhe hatten, lange her, dass sie einen ruhigen Abend miteinander hatten verbringen können und irgendwo tief in sich hoffte die junge Frau, dass sie wenigstens für ein paar Stunden hierbleiben konnte, niemand sie wieder zurückrief und daran erinnerte, was dort draußen auf sie beide wartete - welche Pflichten sie bislang ignoriert hatten. "Ich geh hier schon nicht kaputt", ließ sie leise verlauten und wandte sich halb zur Seite um, hinauf in Logans Gesicht blickend bevor sie sacht nach seiner Hand tastete. "Mach dir keine Sorgen, dafür braucht es schon ein wenig mehr."

"Was ist los?" fragte Logan leise und hob ihr Kinn mit zwei Fingern an, sah ihr Besorgt in die Augen
"Dir liegt doch etwas auf der Seele - was ist los Natalee? Und ich will keine Ausflüchte hören, du redest dich nicht raus und spielst es nicht herunter! Ich habe mich dir anvertraut und du kannst dich auch mir anvertrauen!" er lächelte traurig als er den Ausdruck in ihren Augen sah, der Schmerz der sich dahinter verbarg und die Angst die dort ihren Wohnsitz bezogen hatte. Sein eigenes Herz verkrampfte sich Schmerzhaft während er versuchte eben jenen ausdruck zu deuten und er auf eine Antwort warete.
Natalee war stets für ihn dagewesne, hatte sich alles angehört was er gesagt hatte - hatte seinen Schmerz gelindert und sie nun vor sich stehend und in schweigen gehüllt zu sehen verpasste ihm einen Stich ins Herz, ließ ihn die Augenbrauen nach unten ziehen und eine klaffende Wunde von Mund in sein gesicht setzen.
"Sprich"

"Alles ...", wisperte sie leise zur Antwort und lenkte ihren Blick von seinem Gesicht hinauf zu der hohen Decke des Quartiers, versuchte dort irgendeinen Punkt zu finden, auf den sie sich konzentrieren konnte. Sie wusste, dass er sie dieses Mal nicht einfach davonkommen lassen würde - dass er eine Antwort von ihr erwartete und sich nicht abspeisen lassen würde bis sie letztendlich die Beherrschung verlieren und ihm ohnehin alles sagen würde, was sie während der letzten Tage beschäftigt gehalten hatte. Sie erinnerte sich daran, was man ihr damals erzählt hatte, nachdem sie sich bei der Allianz eingeschrieben hatte - dass Ryan Zweifel daran gehegt hatte, ob sie den Dienst wirklich überstehen würde, ob sie all dem Druck gewachsen war. Vermutlich hatte ihr großer Bruder damals nicht einmal Unrecht gehabt.
"Logan, dieses Schiff hier ist eine riesige Chance für uns, aber nach alledem, was passiert ist ... die erwarten viel von uns und wenn wir keine Ergebnisse bringen war es das einfach und damit ist nicht nur unser Ruf im Eimer. Die Sache mit dem Militärpolizisten und die Angriffe von Cerberus. Logan, die haben es geschafft uns einen Spion hierein zu setzen, der dich umbringen sollte und das war mit Sicherheit auch nicht der letzte Attentäter, der noch kommt - die werden wissen, dass ihr Mann gescheitert ist", begann sie dann mit ihrer Erklärung, führte die Worte erst leise und stockend an bevor sie an Sicherheit gewann und ihren Blick wieder zu Logan hinüber richtete, der bei alledem erstaunlich ruhig geblieben war und bisher noch nichts hatte verlauten lassen. "Ich versuch alle Risiken zu vermeiden und alle noch einmal durchzuchecken bevor nochmal sowas passiert, damit wir sicher sein können und damit die Crew keine Gefahr läuft aber trotzdem bringt das alles rein gar nichts."

"Natalee, es wird Zeit einen wichtigen Faktor zu ändern!" meinte Logan und seine Stimme war fester, tiefer als die Male davor während sein dunkler Blick auf ihr lag und er ein grimmiges Lächeln zeigte.
"Bisher hatten wir Angst vor ihnen, haben in beständiger Furcht gelebt sie könnten uns unterlaufen - was sie auch getan haben! Nun aber werden wir den Spieß umdrehen! Cerberus sollte vor UNS Angst haben! Denn wir haben nun ihre eigene Waffe gegen sie gerichtet, wir sind bereit! Wir haben alles was wir brauchen, die beste Crew - das beste Schiff! Wir werden Cerberus einen vernichtenden schlag nach dem anderen setzen! Sie werden garnicht mehr wissen was sie getroffen hat! Cerberus wird anfang vor UNS Panik zu haben!" er verschränkte die Arme und ein funkeln tat in seine Augen, das von dem feuer berichtete welches sich in ihm entfacht hatte. Er meinte jedes Wort ernst und jedes Wort wurde von einem schwingenden, feierlichen Unterton begleitet der nicht aufgesetzt sondern natürlich wirkte

Natalee lächelte sacht, registrierte sie doch den Kampfgeist, den er wieder für sich entdeckt hatte, nachdem er ihn eine kleine Ewigkeit von Zeit verloren zu haben schien und wenngleich sie auch glücklich darüber war, dass er sich endlich wieder gefangen hatte, so fiel es ihr auch schwer, diese Begeisterung zu teilen. Nichts desto trotz wollte sie sich davon nichts anmerken lassen und hob sacht eine Hand, um sie wenig später an seine Wange zu legen während sie ihrem eigenen Lächeln ein wenig mehr Ehrlichkeit verlieh, um ihn nicht wieder zu beunruhigen. "Behalte es dir bei. Wir werden es brauchen können, wenn es erst wieder losgeht", ließ sie leise verlauten, zog ihre Hand behutsam wieder zurück und ließ sich zurück auf das Bett sinken, einen Moment das Gesicht verziehend als ein unangenehmer Schmerz durch ihren Rücken schoss und sie daran erinnerte, wie wenig sie sich in der letzten Zeit um sich selbst gekümmert hatte. Noch während ihr Lächeln wieder verschwand, wandte sie den Blick wieder hinüber zu Logan. Sie fühlte sich beinahe schuldig dafür, dass sie seine Hoffnungen nicht teilen konnte, dafür, dass sie noch immer Zweifel beschlichen und dass eben diese Zweifel sich gemeinsam mit der Angst um ihren Partner paarte, auf den Cerberus es abgesehen hatte.
"Weißt du ...", setzte sie an und richtete den Blick erneut zur Decke hoch, musterte dort die Maserungen, die in dem Metall bestanden und ihm in irgendeiner Art und Weise Leben verliehen - ein wenig Abwechslung von dem tristen Grau brachten, das sonst in dem Rest des Schiffes dominierte, das bald zu ihrem neuen Zuhause werden würde. "ab und an hab ich mich wirklich gefragt, was ich machen muss, damit du wenigstens ein einziges Mal nicht daran denkst, was morgen ist ... oder zumindest, damit du mal abschaltest ohne dich dabei zu betrinken ..."

"Du musst einfach nur für mich da sein natalee," flüsterte Logan leise, schüttelte den Kopf ob ihrer Frage.
Sie musste nichts für ihn tun, nicht versuchen ihn abzulenken oder Ausflüge und andere Spirennzia machen um ihn von seinen finsteren gedanken abzulenken.
Ihre pure Anwesenheit, ihr beruhigendes Wesen - all das waren dinge, die Logan liebte und die ihn dazu gebracht hatten ihr sein Herz zu schenken!
Er strich ihr erneut durch das lange Haar, küsste sie auf die Wange und sein lächelndes Gesicht kam dem ihren immer näher
"Ich werde dich beschützen Natalee, sogut ich es auch nur vermag " er tippte ihr sachte gegen die stirn
Sie machte sich zuviele Gedanken, zuviele Sorgen wenngleich es auch pure Ironie war, es er derjenige war der ihr dies ankreidete

"Du kannst nicht einmal dich selbst beschützen, wie willst du es dann noch bei mir schaffen?", fragte Natalee mit einem müden Lächeln auf den Lippen und suchte seinen Blick, suchte in seinen Augen die Hoffnung, die ihr für einen kurzen Moment lang verloren gegangen war, nach alledem, was geschehen war in den letzten Monaten und Wochen. In der selben Sekunde schallt sie sich dennoch eine Närrin, angesichts dieser mehr als unpassenden Frage und verzog das Gesicht bevor sie eine Hand ausstreckte, ihre Fingerspitzen sacht über seine Haut glitten, als könne sie mit dieser Geste auch die scharfen Worte entkräften, die sie so unbedacht geformt hatte. Sie war kein Kind mehr, brauchte keinen direkten Schutz mehr und die junge Frau erinnerte sich an das Versprechen, das sie sich einst selbst gegeben hatte, nachdem sie den Schock über die Ereignisse auf der Grissom-Akademie verdaut hatte - dass sie nie mehr vor einem Feind einknicken würde, nie wieder die Taten eines Feindes einfach hinnehmen und einer Puppe gleich reagieren würde. Mit eben diesem Versprechen konfrontierte Logan sie in diesem Augenblick und Natalee erkannte, wie widersinnig ihr Handeln, ihre wirren Gedanken gewesen waren. Letztendlich brachten sie sie dazu zögerlich zu lächeln und nach und nach wieder an Zuversicht zu gewinnen.
Natürlich würden sie es schaffen, würden Cerberus in die Schranken weisen, die dort draußen noch immer auf sie warteten. Sie würden genau das tun, was sie immer getan hatten. All ihre Kraft aufbringen um einen Feind zu stoppen, dessen Aufmerksamkeit bereits auf ihnen lag, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass sie sein Schiff gebaut hatten und nun damit gegen ihn zu Felde zogen. Noch einmal suchte sie seinen Blick und gab mit einem kaum sichtbaren Nicken zu verstehen, dass sie begriff während die Angst und die Sorge aus ihrem Blick schwand und wieder der Wärme Platz machte, die sonst darin zu finden gewesen war. Mochte der Mann vor ihr auch stur wie ein Esel sein und seine Welt nur in Schwarz oder weiß sehen, sie liebte ihn für das, was er war - wer er war. "Ich bin jetzt hier", wisperte sie leise bevor sie auch das letzte Stück an Distanz, die zwischen ihnen gestanden hatte, überwand und ihn zu sich hinab zog, seine Lippen mit den ihren bedeckend.

Logan wollte etwas erwidern, wollte etwas einwerfen und sich ob ihrer scharfen und ungerechten Worte rechtfertigen.
Er öffnete gerade den Mund, wollte ihr Worte entgegenschleudern die sie Lügen straften und doch - und doch kam er nicht dazu als sie seine Worte mit ihren Lippen versiegelte und ihm das sprechen unmöglich - ja gar unnötig erschienen ließen.
Er ließ sich völlig auf ihre Gefühlsregung ein, genoss ihre stürmischkeit, ihre überschwenglichkeit und er drückte nur noch den Knopf neben seinem bett, worauf sich die Türsteuerung rot färbte.
Die beiden rollten über das Bett, verworren sich in einem knäuel aus Decke und Körpern, aus Ekstase und tiefster Ruhe innerer Verbindung.

Logan strich leise über Natalees Kopf welcher auf seiner Brust lag und lächelte sachte vor sich hin. Soviele Probleme es auch gab, so gefährlich die Galaxie auch war - es gab Lichtblicke wie diesen, lodernde Flammen wie Natalee die Licht in die Finsternis brachten und er dankte ihr dafür. Er strich langsam über ihre Stirn, über ihre weichen Wange und zog sie noch näher an sich ehe er ihr etwas ins Ohr flüsterte
"Danke"

Vor ein paar Minuten hatte Leon den Befehl bekommen sich schnell zum Quartier des Commander's zu begeben und dort die Türsteuerung so zu sabotieren, das dieser nicht mehr hinaus kam. Dieser war, wie nicht anders zu erwarten, von Natalee gekommen. Schon seit Wochen war sie inoffiziell für alles verantwortlich und langsam begriff dies jeder auf dem Schiff. Genug Stoff zum reden bot außerdem die Affäre zwischen den beiden, welche aber komischerweise noch nicht an eine höhere Leitungsebene gekommen war, da ansonsten beide schwere Probleme bekommen hätten. Wie dem auch sei, er hatte den Auftrag bekommen den Commander in seinem Zimmer einzuschließen und genau das würde Leon nun auch tun. Er bleib in der Hocke vor dem Zimmer des Commander stehen und sah kurz auf das Terminal. "Ähhhm... wie war das gleich? Der rote Draht mit dem gleben? Nene... grüner mit ... blauer? ..... Fuck... ich hätte in Physik besser aufpassen sollen." Am Ende entschied er sich zwei graue zu ziehen, diese waren aber offenbar falsch, denn kurz darauf schleuderte ein Schlag Leon einen guten Meter weit zurück. "WOW!" Rief er verblüfft und fasste sich an die Haare, die ihm nun zu berge standen. Sein Blut strömte vor Adrenalin fast über und fest Herz raste. Doch scheinbar war die Aktion trotz allem von Erfolg gekrönt, den nun war das Zimmer von Logan mit einem roten Schimmer versehen der signalisierte das diese abgesperrt war. "Hehe..."

Wieder und wieder glitt ihr Blick über die zahlreichen Datapads, die sie vor sich ausgebreitet hatte und langsam zog sie eines davon zu sich, nur um sich wenig später von ihrem Platz zu erheben und einige unruhige Schritte auf und ab zu machen. Die Datapads, die hier verstreut lagen, zeigten die Aufzeichnungen der verschiedenen Teams und die Erfolge, die sie während der letzten Mission getragen hatten, ebenso wie sie auch das Gespräch mit dem Unbekannten aufgezeichnet hatten.
Das Gespräch, das der jungen Frau bewiesen hatte, dass Cerberus' Arme weitaus länger reichten als sie es bisher gedacht hatte und im Nachhinein ärgerte sie sich darüber, dass sie das Syndikat unterschätzt hatte. Die Warnungen des Mannes hallten noch immer in ihren Ohren nach, hatten Fragen aufgeworfen und so sehr sie es auch verabscheute, sie dachte schon seit einigen Stunden darüber nach, welcher Ansicht der Unbekannte war. Er hatte in gewisser Art und Weise Recht mit dem was er sagte, doch Natalee hütete sich davor auch nur einem des Teams ihre Meinung mitzuteilen.
Sie hatte sich stattdessen, nachdem sie die Station an die Allianzschiffe übergeben hatten, in ihr Quartier zurückgezogen, um die Berichte zu bearbeiteten, die man von ihr erfordern würde. Eine direkte Kommunikation zu ihrem Vater hatte sie jedoch nicht mehr aufbauen lassen, zu groß war die Furcht davor, erneut den Unbekannten vor sich stehen zu haben, der erneut versuchte ihren Geist zu verdrehen. Langsam hob sie eine Hand und fuhr sich durch das dunkle Haar ehe sie den Kopf schüttelte und in Gedanken noch einmal die Fehler durchging, die heute gemacht worden waren - nicht nur von Seiten der anderen.
Die Kisten hatten verhindert, dass die Verletzten durchkamen, behinderten die Sicht des Bodenteams, wenn sie zerstört wurden und nahmen die direkte Sicht auf den Eingang. Der schwarze Jäger hätte auf gar keinen Fall in den Hangar der Hurricane kommen dürfen - sie selbst hätte ihr Team nicht so blind durch die Gänge scheuchen sollen, nachdem die Nachricht durch die Gänge gehallt war, der Unbekannte sei hier. Es ärgerte sie diesen Fehler gemacht zu haben und unwirsch schob sie die Ärmel der dünnen Jacke, die sie trug, ein Stück weiter hoch und ließ sich wieder an den Schreibtisch fallen, nur um dort wenig später dir restlichen Datapads einzusammeln und ein leises Gähnen zu unterdrücken.
So sehr sie es auch hasste, aber diese Mission hatte sie einiges an Kraft gekostet - Schwäche durchdrang ihren Körper, die sich jetzt in Form von Müdigkeit und Hunger ausdrückte und sie darauf hinwies, dass ihr Körper wieder nach den Kohlenhydraten verlangte, die sie während der biotischen Angriffe verpulvert hatte, doch noch weigerte sie sich ihrem Körper nachzugeben und sich darauf einzulassen. Erst musste sie die Berichte beenden und sie abschicken.

Die große Türe öffnete sich und ein Energieriegel flog von Richtung Tür zu Natalee, schlug klackend auf den Schreibtisch ehe er auf den Schoss des Commanders fiel, Logan betrat das Zimmer mit einem sanften Lächeln.
"Du hast das Passwort für die Tür ja immer noch nicht geändert" meinte er leise und schüttelte Nachsichtig den Kopf ehe er sein altes Zimmer betrat, welches ihm seltsam vertraut und doch Fremd vorkam und trat langsam zu Natalee hinüber, ein seichtes und dennoch ehrliches Lächeln auf dem Gesicht.
Er war oben bei den Terminals gewesen und hatte von dort aus zusehen müssen wie der Unbekannte versucht hatte Natalee zu verdrehen, ihr Sachen ins Ohr zu flüstern und sie gefügig zu machen.
"Weißt du, als ich den Unbekannten gesehen habe dachte ich, ich würde brennenden Hass spüren.... ich habe mir sooft überlegt was ich tun würde, wenn er vor mir steht aber in Wahrheit... habe ich nichts gespürt - es war mir egal, ich hatte lediglich Angst das er versuchen würde uns abzulenken um an die Terminals zu kommen und habe sie daher streng überwacht..." er schüttelte den Kopf
"Dieser Mann... er war mir egal.."

Die Stimme, die unmittelbar hinter ihr erklang, ließ sie ruckartig den Kopf heben während eine ihrer Hände bereits zur Seite glitt, nur um festzustellen, dass sie die Waffen bereits vor einer ganzen Weile wieder in einen der Waffenschränke zurückgelegt und verriegelt hatte. Im zweiten Moment war sie dankbar darum als sie erkannte, wer da in das Quartier eingetreten war und ein schmales Lächeln breitete sich auf ihren Zügen aus, wenngleich es auch nur wenige Sekunden später wieder erstarb als seine Worte an ihre Ohren drangen und sie daran erinnerten, was auf der Station vorgefallen war. Der Unbekannte ... der Mann, der all das zu verantworten hatte und der während der letzten Stunden zum ständigen Thema auf dem Kreuzer geworden war. Immer wieder hatten einige der Soldaten sie misstrauisch beäugt und die junge Frau war sich sicher, dass wenngleich sie auch jeden seiner Versuche abgeschmettert hatte, es den Männern zu Denken gab, dass der Unbekannte selbst erschienen war und versucht hatte, sie zu manipulieren. Sie nahm es keinem der Soldaten übel, würde sie doch nicht anders handeln als sie in diesem Augenblick.
Langsam ließ sie ihren Blick über Logans Gesicht wandern und schob die Datapads ein Stück zur Seite, ehe sie sich zurücklehnte und ein leises Seufzen verlauten ließ. "Ich wusste, dass wir ihm eines Tages auf die Füße treten würden, aber ich hab nicht gedacht, dass das so bald der Fall sein würde", überlegte sie laut und erhob sich wenig später von ihrem Platz, einige unruhige Schritte durch das Zimmer setzend um sich selbst wieder zu beruhigen während sie darüber nachdachte, Logan darüber zu erzählen, was sie wirklich von der Rede des Anführers der Terrororganisation hielt - dass sie glaubte, er habe in einigen Punkten Recht, wenngleich auch der Weg, den er eingeschlagen hatte, niemals das war, was sie wollte. "Was mich eher beunruhigt war, dass er wusste, wer Cerberus jagt und verdammt gut darüber informiert war, was er sagen musste ... Sutherland findet ihn psychologisch gesehen interessant ... ich nenne es bedenklich, aber wie er auch ist - er muss gestoppt werden, damit das endlich aufhört. Warnung hin oder her."

"Es wundert dich wirklich noch immer, dass der Unbekannte gut Informiert ist?" fragte Logan und schüttelte nur Lächelnd den Kopf.
"Du lieber Himmel Natalee, wenn wir eines von Cerberus wussten dann, dass sie gut informiert sind! Es bringt nichts sich darüber den Kopf zu zerbrechen denn wir werden niemals alle Informationsquellen aufspüren und zerschlagen können, daher sollten wir uns lieber um wichtigeres kümmern!" er setzte sich neben sie auf den Schreibtisch, nachdem er einige Datapads zur Seite geschoben und sich Platz gemacht hatte.
Er sah Natalee aus seinen dunklen Augen an, lächelte.
"Mach dir nicht zuviele Gedanken natalee - im Grunde ist das was uns passiert ist, nur die absolute Bestätigung für unsere sache! Der Unbekannte hat Angst vor uns, er glaubt das wir ihm gefährlich werden können und hat daher versucht uns endgültig aufzuhalten und dich auf seine Seite zu ziehen!
Er wollte überlegen rüber kommen, in Wahrheit hast du aber seine Schwäche aufgedeckt! Du hast an seinem gefühl unantastbar zu sein gekratzt! Wir sind auf dem richtigen Weg Lee!"

"Ich hab' nicht vor aufzugeben, dafür haben wir inzwischen zu viele Informationen gesammelt, die uns weiterbringen können", antwortete sie ihm mit einem beruhigenden Lächeln, das sie sich selbst für einen Bruchteil einer Sekunde nicht abnahm. All das war inzwischen wirklich gefährlich geworden, denn hatten sie zuvor noch an der Oberfläche gekratzt, so drangen sie jetzt immer tiefer in das Terrain des Feindes ein und nahmen ihm nach wie vor weitere wichtige Ressourcen, die ihn eines Tages zum Handeln zwangen und genau davor hatte Natalee Angst. Angst davor, dass er ihrer Familie etwas antun würde, um sie zur Aufgabe zu zwingen und eben jene Angst war es auch, die sie eine rasche Nachricht an Ryan und ihren Vater hatten leiten lassen, um sie davon zu informieren, was vor sich ging und davor zu warnen, was vielleicht geschehen konnte. Sie kannte die beiden - sie würden die Warnung nicht einfach abtun, nicht nachdem sie ohnehin wusste, um welche Dinge sich die Jüngste der Familie kümmerte.
"Die Informationsquellen sind es auch nicht, auf die ich das Augenmerk lege", fuhr sie dann fort und entsann sich wieder daran, dass sie auch hier, in keinem Fall irgendeine Unruhe oder Nervosität sehen lassen durfte. Logan war definitiv die falsche Person, um über ihre Zweifel an der eigenen Ansicht und den eigenen Prinzipien zu sprechen. "Woran ich gearbeitet habe, ist der Bericht für die Allianz und die Fehlerquellen der Teams. Die Kisten, die den Weg versperrt haben, der Jäger und meine überstürzte Reaktion, nachdem die Meldung reinkam, dass der Unbekannte auf dem Schiff sei. Ich hätte es wissen müssen", führte sie weiter an und schüttelte noch einmal den Kopf, sich selbst für die Unachtsamkeit verfluchend, die beinahe ihre Männer das Leben gekostet hatte.
"Es ist gut gelaufen, aber darauf kann und will ich mich nicht ausruhen. Die Techniker analysieren gerade die Daten und lassen sie durch die Systeme laufen bevor sie an Shield übermittelt werden - wenn wir nur ein paar Namen, einige Standorte kriegen wissen wir, wo es weitergehen wird."

"Da kann ich dir vielleicht weiterhelfen" meinte Logan und aktivierte sein Datapad, welches er Natalee zeigte
"Der Offizier den ich auf der Brücke ausschalten musste hat einen Notruf abgesetzt - ich konnte sowohl den Namen als auch die Koordinaten noch über das eigentliche Terminal nachverfolgen bevor die Verbindung abbrach." erklärte er und kratzte sich an der Stirn
"Zwar haben sie zwei Datenstränge geschickt, aber einer unserer Techniker erkannte darin eine Sinus-Ähnliche Kurve welche die Wellen nahmen, also haben wir Das Signal weiter verfolgt als üblich wäre, es hat einen Schlenker gemacht und schließlich ein Echo erhalten - an dieser Position muss die Station sein die Hilfe schicken sollte.
Wenn diese Station also angefordert wurde, muss sie wohl groß sein - aber auch von nun an auf einen Angriff vorbereitet.... du entscheidest was wir tun Natalee, mehr kann ich nicht machen! Wenn du willst, hier sind die Koordinaten!"

Finster richtete Natalee ihren Blick auf das Datapad, das er ihr hingehalten hatte und ihre Gesichtszüge verhärteten sich, die Lippen nur noch eine dünne, weiße Linie bevor sie sich zu einem Lächeln verzogen. Natürlich würde die Station auf einen Angriff vorbereitet sein, aber noch hatten sie ein paar Allianzkreuzer und Fregatten im Rücken, die ihnen Feuerschutz boten und ihnen auch bei der nächsten Mission helfen konnten. Das war eine Chance eine der Hauptstationen platt zu machen und Cerberus damit den nächsten Schlag zu versetzen, der den Unbekannten ins Taumeln brachte.
"Die Techniker sollen das System überprüfen und nachsehen, ob sie irgendetwas über eine Station finden. Ich brauch alles, was sich darüber finden lässt und uns irgendwie weiterhelfen könnte. Ich schicke Nachricht an die Fregatten und Kreuzer, die uns hier geholfen haben - sie sollen sich bereit halten und uns dann an den Koordinaten treffen", entschied sie und erhob sich von ihrem Platz, erneut an Logan vorbei tretend, um zu einem der großen vermeidlichen Fenster zu gehen und hinaus in die Schwärze des Alls zu blicken, das sich vor ihr erstreckte. Irgendwo dort saß der Unbekannte und sie würde ihn finden - sie würde, wenn es notwendig war, jede seiner Stationen vernichten bis ihm nichts mehr übrig blieb außer der Ort, an dem er sich selbst versteckte und dort - dort würden sie ihn stellen und ihn zur Rechenschaft ziehen für all das, was er bisher getan hatte.
Wenngleich auch ihre Gedanken für einen Moment voll von Hass und Abscheu dem Mann gegenüber waren, so blieb sie dennoch ruhig, lächelte lediglich darüber, was noch vor ihnen lag. Sie hatten ihm klar gemacht, dass sie sich nicht so leicht lenken ließen wie der Rest der anderen Teams, die ihn bereits einmal hatten finden sollen - sie hatte ihm gezeigt, dass sie ihn zwar verabscheute aber sich nicht von diesen Gefühlen leiten ließ, keine Risiken einging, was ihre Crew anging und sie würde ihren Weg nicht ändern. Würde nicht riskieren, dass einer ihrer Männer in Gefahr geriet. "Wir kriegen ihn."

"Ja... das tun wir..." meinte Logan und trat langsam hinter sie, legte ihr einen Arm um die Hüften nachdem er die Tür verschlossen hatte und küsste ihren Hals
"Sagen sie Commander, haben wir Zeit für eine kleine Nebenmission während wir fliegen? Ein Angriff auf ihr Herz zum Beispiel? Etwas Privatssphäre aufbauen oder soetwas?" er lächelte schelmisch während er sie langsam zu sich zog und sie noch fester Umgriff, den Duft ihrer Haare genoss und abermals lächelte.
"Du bist eine unglaubliche Frau" flüsterte er ihr leise zu, legte seine Stirn an die Ihre.

Als er die Arme um sie legte und seine Lippen sich ihrem Hals näherten, setzte Natalee zuerst zu einem schwachen Protest an, welcher selbst in ihren eigenen Ohren nicht ansatzweise so überzeugend und entschlossen klang, wie sie es sich gewünscht hätte. "Logan ... ich muss arbeiten ... wirklich ... da warten so viele Datapads noch, die ich durchsehen muss und der Bericht an die Allianz ...", setzte sie ihm den schwachen Protest entgegen, welcher nur wenig später unter den folgenden Berührungen aus ihrem Geist unterbrochen wurde und schließlich gänzlich verschwand, sie vergessen ließ, was sie soeben noch vorgehabt hatte, sie die Hände sinken ließ, die sie ihm zuvor noch abwehrend auf die Brust gelegt hatte, um Distanz zwischen sie beide zu bringen und damit nicht in Versuchung zu geraten jetzt wieder alles schleifen zu lassen. Noch bevor sie jedoch den endgültigen Schritt zurück trat, war es bereits zu spät und ihr Blick richtete sich auf das Gesicht ihres Gegenübers während in ihrem eigenen ein sanftes, schwaches Lächeln erschien.
Vielleicht war es gar nicht so verkehrt, wenn sie sich eine kurze Auszeit nahm - Logan würde sie ohnehin nicht wieder zurück zu ihrem Schreibtisch lassen, würde seinen Griff um sie nicht lösen und wenn sie ehrlich war, dann wollte sie für einen Moment auch gar nichts anderes als ein Stück Normalität nach der letzten Mission, ein Stück Geborgenheit nach all der Gefahr, in der sie jede einzelne Stunde schwebten, die sie lebten. Ihr Blick striff kurz zu der Tür hinüber, nur um zu registrieren, dass er die bereits verschlossen hatte und sie somit vor allen eventuellen Störenfrieden zu schützen. Sacht legte sie die Arme um ihn während das Lächeln auf ihren Zügen entwaffnender wurde und die Resignation verbarg, die sich für einen kurzen Augenblick darin wiedergespiegelt hatte. "Vielleicht ... kann ich ein paar Stunden freimachen", lenkte sie schließlich doch mit einem leisen Seufzen ein und streckte sich ein Stück nach vorn, um ihn zu küssen. Die Arbeit konnte noch ein paar Stunden warten.

"Das hoffe ich doch" meinte Logan lächelnd und erwiderte den flüchtigen Kuss, ehe er einen weiteren - heftigeren nachsetzte.
"Du hast heute mehr gearbeitet als ich in meiner ganzen Laufbahn und zwei bis drei Stunden werden dich schon nicht zurückwerfen..." versprach er ihr und legte seine Arme um ihre Taille, warf sie sich über die Schulter und trug sie zum Bett.
Normalität, Alltag - Zwischenmenschlichkeit und Geborgenheit, all das konnte Natalee mit Sicherheit gebrauchen und er wollte nicht das sie ausbrannte, dass sie sich selbst zu Hochleistungen antrieb die sie zerstören, sie irgendwann kaputt machen würde.
"Weißt du Natalee, auch Superfrauen brauchen mal ne Auszeit!" erklärte er ihr und warf sie aufs Bett, ließ sich ebenfalls darauf sinken
"Weißt du Natalee, da das hier dein bett ist.... bedeutet das, dass du nun oben liegst?" fragte er schelmisch und mit einem Bubenhaften grinsen auf dem Gesicht.
Es war alles anders, besser - er war befreit von der Last die ihm auf den Schultern gelegen hatte und er hatte sich geschworen Natalees last mitzutragen, so dass keiner von beiden unter alledem zerbrach.

Erneut hatte Natalee zu einem Protest angesetzt als er sie so mühelos hochgehoben und über die Schulter geworfen hatte, hatte verzweifelt mit den Beinen gezappelt und verlangt, heruntergelassen zu werden, doch all ihre Worte waren ungehört verklungen. Ein amüsiertes Lächeln blitzte auf ihrem geröteten Gesicht auf als sie sich rücklings in den weichen Kissen des großen Bett wiederfand und zu Logan hinauf blinzelte, darauf wartend, dass er sich ebenfalls sinken ließ. Sollte der Unbekannte doch versuchen, was er wollte - Momente wie diese hier waren es allemal wert auf der Seite der Allianz zu bleiben, Menschen wie Logan und all die anderen Crewmitglieder bewiesen ihr jedes Mal aufs Neue, dass sie das Richtige tat - dass sie gemeinsam mit den richtigen Menschen auf der richten Seite kämpfte und sie nichts davon jemals wieder missen wollte.
Sie ersparte sich die Widerworte zu seiner Aussage, ersparte es sich, ihm klar zu machen, dass sie nicht anders war als jeder andere Soldat auf diesem Schiff - nicht mehr oder weniger wert war als jeder dieser Männer und Frauen dort draußen, die noch immer pflichtbewusst ihre Arbeit machten. Er wusste all das selbst gut genug und sie hielt es für gänzlich unnötig, ihn wieder und wieder darauf aufmerksam zu machen - es würde nichts ändern. Das schlechte Gewissen, das sich wenig später in ihr meldete, wurde erneut erstickt als er sich ebenfalls auf das Bett sinken ließ und mit einem stillen Lächeln auf den Lippen zog sie ihn zu sich. Fordernd legte sie die Arme um seinen Nacken, zog ihn wieder zu sich und verschloss nach einem leisen "Halt einfach die Klappe" seine Lippen mit den ihren, versank nur allzu bereitwillig in einen innigen Kuss während sie begann die Welt um sich herum zu vergessen, die dort draußen vor ihnen lag.

Eine gute Stunde später lag Logan immer noch im Bett, hielt seinen Arm um Natalee geschwungen welche ihren Kopf auf seine Brust gebettet hatte und die beiden sahen auf das rauschende Meer und den Sonnenuntergang, den das falsche Fenster ihnen vorspielte.
"Das ist wunderschön..." meinte Logan langsam während er sich näher an Natalee kuschelte, ihr behutsam das Haar hinter die Ohren strich und ihr einen Kuss auf die bleibe Stirn gab.
"Vielen Dank, dass ich all das erleben darf..." flüsterte er ihr ins Ohr - nu dank Natalee war er noch hier, allein ihr war es zu verdanken das er noch lebte, dass er noch fühlte und das er nicht eine eiskalte Maschine, oder eine ebenso kalte Leiche war. Alles was ihnen beiden geschehen war hatte sie nur enger zusammengeschweißt, mochte dies Marques nun gefallen oder nicht.
Er atmete tief ein und aus, passte sein Atmen ihrem Rythmus an, ehe er behutsam eine Frage stellte
"Wieso kann es nicht immer so sein?"

"Das wird es ...", war ihre leise Antwort während sie sacht mit den Fingerspitzen über die weiche Haut des anderen strich, ein versonnenes Lächeln auf den Lippen und die Augen statt auf das Hologramm auf die ruhige, gleichmäßige Bewegung ihrer Hand gerichtet, die sie nun verfolgte. Behutsam stützte sie sich ein Stück nach oben, stützte die Arme auf seiner Brust ab und wartete einen kurzen Moment bis sie seine Aufmerksamkeit auf sich ruhen spürte - Entschlossenheit funkelte in ihren Augen auf, die feste Überzeugung Cerberus zu stoppen, um dann eines Tages ein ruhiges Leben führen zu können, an irgendeinem Ort, an dem sie diesen Ausblick jeden Tag genießen konnten und wo ihnen kein Unheil mehr drohte, das sie mit einer Waffe bekämpften mussten. "Wenn wir Cerberus und den Unbekannten gestoppt haben, dann wird es für immer so sein", entschied sie mit fester Stimme und beugte sich ein Stück nach vorn, ihn erneut sacht küssend, um alle eventuellen Proteste, die er von sich geben könnte bereits im Keim zu ersticken. Sie wollte nicht hören, dass dort draußen weit schlimmere Gefahren wie Cerberus auf sie lauerten und dass die Galaxie niemals ganz in Sicherheit sein würde, so lange noch Lebewesen sie bevölkerten - all das wusste sie selbst und eben dieses Wissen wurde ihnen viel zu oft um die Ohren gehauen.
Das schrille Pfeifen der Kommunikationssysteme ließ sie nur wenig später hochfahren und eine der Decken um sich schlingen während ihr Blick durch den Raum wanderte, auf der Suche nach der Ursache eben jenes widerwärtigen Geräuschs, das es geschafft hatte sie aus allen schöneren Träumen zu reißen. Missmutig tastete sie nach dem kleinen Terminal und ließ ihre Finger darüber wandern bevor sie das eingehende Gespräch annahm und einen kurzen entschuldigenden Blick mit Logan tauschte und sich wieder zurück in seine Arme sinken ließ
"Sprechen Sie", ließ sie mit erstaunlich fester und harter Stimme verlauten, die hellen Augen fest auf das Terminal gerichtet als könne sie den Sprecher allein damit dafür umbringen, sie gestört zu haben. "Entschuldigen Sie die Störung, Commander ...", erklang eine unsichere Stimme eines Technikers und Natalee schnaubte völlig entnervt, wartete aber darauf, dass der Mann weiter sprach und ihr erklärte, weshalb man sie gestört hatte. "Es geht um A.M.Y. Sie hat sich abgeschaltet und lässt sich nicht mehr neu booten. Einflüsse von außen war die letzte Begründung für die Notabschaltung - die Registry-Dateien weisen merkwürdige Codierungen auf, die vorher mit Sicherheit noch nicht da waren. Es wäre besser, wenn Sie sich das ansehen."
"Ich bin auf dem Weg", war Natalees einzige Antwort ehe sie die Kommunikation abbrach und sich aufsetzte, der letzten Stunde bereits jetzt schon hinterher trauerte und einmal mehr Cerberus in ihren Gedanken dafür verfluchte, dass sie ihr selbst dann auf den Nerv gingen, wenn sie gar nicht anwesend waren. Das durfte doch alles nicht wahr sein.

Ihr fiel noch immer jede einzelne Handbewegung schwer während sie nach und nach ein Kleidungsstück nach dem anderen in die große Tasche legte, die sie auf dem Bett platziert hatte und damit im Stillen einer Ära Lebewohl sagte, von der sie stolz gewesen war, dabei gewesen zu sein. Die Crew draußen wusste inzwischen über den Befehl des Admirals Bescheid und wenngleich es ihr schwer gefallen war, sich von ihnen zu verabschieden, so hatte sie sich fügen müssen - gerade in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich noch immer nicht einfach so über einen Befehl hinweg setzen konnte. Nur allzu deutlich erinnerte sie sich an die Gesichter ihres Teams, die Ausdrücke in den Augen derjenigen, mit denen sie bereits so viel überstanden hatte und inzwischen zu ihrer Familie geworden waren. Die junge Frau schluckte schwer während sie noch einmal das Quartier durchmaß, das für einige Zeit lang ihres gewesen war und nun an jemand anderen überstellt werden würde, während man sie vermutlich am Boden behalten würde, dort, wo sie keine Pakte schließen konnte, die letztendlich doch das Leben von einigen Kolonisten bewahrt hatten.
Die Turianer und Asari waren es gewesen, die sie vor dem Schlimmsten bewahrt hatten, die der einzige Grund gewesen waren, aus welchem sie die Verluste verhältnismäßig gering halten konnten. Mit einem stillen Lächeln glitt ihr Blick über das rosafarbene T-Shirt mit der unverkennbaren Aufschrift 'Scheiße sind wir blau' und nur mit Mühe schluckte sie den faustgroßen Kloß in ihrem Hals wieder hinunter, der sich darin gebildet hatte. Sie erinnerte sich an den Abend auf der Hawking - Leon und Lhia, die damals erst zueinander gefunden hatten, Daniel und seine neue Tätowierung, Coles' verkritzeltes Gesicht und die Blümchen, die Aileen über seinen Augen gemalt hatte. Langsam wanderten ihre Gedanken zu Logan hinüber und die junge Frau verharrte, wollte nicht weiter darüber nachdenken, dass sie jetzt doch von ihm getrennt sein würde - nicht wissen würde, was mit ihm war und ob es ihm gut ging.
Bereits während des Krieges und dem Hinterhalt, in den sie getappt waren, hatte sie sich mehr Gedanken um sein Leben gemacht, als um ihr eigenes, hatte versucht ihn so gut es ging zu schützen und dabei viel zu viele Verletzungen riskiert. Mit einem kurzen Kopfschütteln zog sie den Reißverschluss der Tasche zu und legte die schlanken Finger um die Griffe, hob das Gepäckstück an und wandte sich um. Es war Zeit zu gehen, bevor sie sich von dem restlichen Team verabschieden musste und damit erneut an die Grenzen ihrer Fassung gebracht werden würde.

Langsam öffnete sich die Tür und Logan stand im Rahmen, die Arme vor der Brust verschränkt und so in die Tür gelehnt, dass er es ihr unmöglich machte aus dem Zimmer zu gehen.
"Wo willst du eigentlich hin?" fragte er leise und hob die Augenbrauen als sein Blick auf die Tasche fiel die Natalee neben sich auf dem Boden stehen hatte und die beinahe vor Klamotten überquoll.
"Du hast doch nicht etwa vor uns zu verlassen?" fragte er leise und und ein bitteres Lächeln tat sich auf seinem Gesicht auf.
"Ich meine, wir werden alle gar sterben wenn du weg bist - und wenn nur jemand vergisst Vorräte einzukaufen!" meinte er leise und sein Gesicht verzog sich schmerzhaft.
"Weißt du, dass ist echt Scheiße weißt du? Das... alles... ich hätte niemals gedacht das es soweit kommt" er fuhr sich durch die Haare und schüttelte den Kopf
"Unser Captain verlässt das Schiff.... das ist wirklich..." er schüttelte den Kopf
"Ich habe noch einmal mit dem Admiral geredet, weißt du? Naja..." er salutierte und drückte den Rücken durch
"Es war eine Ehre unter ihnen zu Dienen, Captain Lewis!" meinte er leise und atmete tief ein und aus.
"Und es wird mir eine Ehre sein noch weiter unter dir zu dienen! Die Familie des.... aufgebrachten Admirals lebte auf einer der Kolonien die deine Asari beschützt haben! Wären sie nicht gewesen, hätte die Allianz niemals genug Leute gehabt um die zu schützen! Er war ziemlich kleinlaut, nach diesem Vorfall.... und hat seine Meinung geändert"