Außensitz der Allianz

Laura lächelte sacht über die ersten Worte des anderen und hob sacht eine Hand, als wolle sie das Kompliment des anderen schlichtweg mit dieser Geste abtun. "Ich tue, was ich kann, um die Forschung der Allianz voran zu bringen und das Leben der Soldaten zu erleichtern, ihnen ein wenig Unterstützung zukommen zu lassen. Dass meine Arbeit honoriert wird und ich weiß, dass ich damit ein wenig Gutes tue, ehrt mich sehr", antwortete sie dann, ohne dass ihr Lächeln verblasste, wenngleich sie auch durchaus den kleinen Seitenhieb des anderen verstanden hatte. Das war also der Grund, aus dem sie wirklich hier waren. Sie dachten, sie wüssten, wo ihre eigentliche Loyalität lag und dass ihre Arbeit für die Allianz mehr ein Mittel zum Zweck war, die Wahrheit jedoch sah anders aus - sie schätzte durchaus ihre Forschung hier und es erfüllte sie mit Stolz, dass ihre Forschung eine Stütze für die Soldaten auf dem Felde war, wenngleich auch sie zu einem Teil dafür beitrug, dass ihnen das Leben ein wenig schwerer gemacht wurde. "Ich würde mir niemals anmaßen, zu behaupten, ich wäre beinahe so etwas wie der Grundstein, auf dem die Forschung der Allianz aufbaut. Es gab viele geniale Köpfe innerlich der Allianzriegen, deren Bekanntschaft auch für mich eine enorme Bereicherung war", fuhr sie fort ehe sie sich an das Thema wandte, das Sutherland angesprochen hatte und dass ihre Arbeit und die aktuelle offizielle Forschung anbelangte.
"Es wäre ein großer Fehler den Soldaten eine Medikation zu verabreichen, die eine VI nicht entsprechen der Persönlichkeit, Allergien und ähnlichem einem Soldaten verabreichen würde - ich hielt es für zu riskant und zu gefährlich für das Wohlergehen der Männer und Frauen, diesen Weg einzuschlagen. Vielmehr soll die VI, an der wir arbeiten, gemäß der Programmierung eine Möglichkeit finden, durch Zuspruch und guter Erinnerungen, die Psyche eines Soldaten in einer belastenden Situation zu schützen. Sie wird in keinem Fall die Arbeit eines Psychologen ersetzen, welcher noch immer für die Kriegstraumata zuständig ist."

"Das freut mich zu hören, einige meiner Kollegen hatten die Befürchtung, dass die Wissenschaft versuchen könnte die Psychologen zu ersetzen, ich denke die Angst komm schlicht und ergreifend einfach aus purer Existenzangst und den bisherigen Beweisen der Wissenschaft, dass sie mit Forschung viele bereits haben ersetzen können. Allein die Genforschung zeigt schließlich, dass es möglicherweise irgendwann einmal dazu kommen könnte, dass der Geschlechtsakt zwischen Mann und Frau völlig überflüssig wird. Immerhin wäre die Möglichkeit, Gene so sehr zu verändern das sie Krankheit und Behinderungen völllig auslöschen gigantisch. Dort stehen wir ja sowieso schon knapp vor einem durchbruch wie die letzten Jahre zeigen, man muss es nur noch für die Massen erschwinglich machen. Aber.... verzeihen sie, ich schweife ab. Es ist nur ein Thema, dass mich selbst ebenso betrifft - aber das soll ja schließlich nicht das Thema sein, nicht wahr? Zurück zu ihrer Forschung" er sah auf ein Blatt wo er sich Notizen gemacht hatte
"Wie wollen sie der VI einen Algorythmus geben, welcher so per se nicht existiert? Immerhin müssen wir Psychologen auch allein durch unser... Gespür oftmals entscheidungen treffen. Kann das eine VI überhaupt?"

"Ich halte es für falsch, einen Menschen allein auf seine Gene zu reduzieren und etwas seines Lebens zu nehmen, allein aufgrund des Wunsches, Behinderungen und Krankheiten auszumerzen. Es wird noch ein paar Jahre dauern, aber ich bin mir sicher, wir finden eine Möglichkeit um Erbkrankheiten auszumerzen und die Gefahr eben solcher einzudämmen, das war doch der Grund, aus welchem sie diese Anmerkung gemacht haben, nicht, Dr. Sutherland?", fragte Laura und lehnte sich ein Stück, während ihr Blick den anderen noch immer offen und freundlich, mit einem nachsichtigen Lächeln auf den Lippen musterte. Es war nicht schwer gewesen, sich über den jungen Profiler zu informieren, sein Dossier durchzugehen, damit sie sich auf das vorbereiten konnte, was ihr jetzt gegenüber saß. Er war gut, das musste sie ihm lassen, aber wenn sie ehrlich war hatte sie von einem jungen Mann mit seiner Reputation nichts anderes erwartet. Im völligen Gegensatz dazu saß an seiner Seite ein Soldat, bei dem sie sich wunderte, dass er noch nicht begonnen hatte in der Nase zu popeln, so abwesend wie er schien.
"Wir waren zu Beginn der Forschung ebenfalls skeptisch, ob es einer VI gelingen könnte, aber einige Profiler und Psychologen der Allianz halfen uns bei diesem Problem. Die Testläufe, durch die wir die VI haben laufen lassen, beweist, dass es einige Anhaltspunkte gibt, welche es möglich machen, einen Algorithmus zu entwickeln, der zumindest die Chancen deutlich steigert. Natürlich sind wir noch lange nicht am Ende unserer Forschung und es wäre falsch, die VI jetzt bereits auf eines der Schiffe zu senden, aber ich denke, wir werden spätestens im nächsten Jahr soweit sein."

"Hahaha, sie haben mich erwischt" meinte Daniel und hob abwehrend die Hände. "Ich bin natürlich nicht nur aus purem Interesse hier. Meine Kollegen und ich haben wohl die berechtigte Befürchtung, dass all dies möglicherweise von Menschen entwickelt werden könnte, welche moralische Zwiesplätigkeit aufweisen. Ich habe diese Frage auch bereits anderen Forschern gestellt die an diesem Projekt arbeiten" das Stimmte - er hatte mehrere andere Forscher ebenfalls befragt um genau diese Ausrede bringen zu können.
"Die Fragen habe ich auf drängen einiger Kollegen gestellt, welche sich vor allem Sorgen machen, da sie für kurze Zeit bei ExoGeni angestellt waren, zu der Zeit in welcher der Konzern wohl.... fragwürdige Experimente durchgeführt hat. Allerdings waren sie in offizieller Allianz Auftrag dort, jedoch denke ich verstehen sie sicherlich, wieso ich solche Frage stellen musste. Wenngleich mir hätte klar sein müssen, dass sie sich nicht so leicht aufs Glatteis führen lassen. Ich hoffe sie nehmen mir das nicht übel" er lächelte und legte eine Hand aufs Herz
"Von hier an keine psychologischen Tricks mehr, versprochen"

"Mir war zu Beginn leider nicht klar gewesen, welche Forschung Mr. Sheinfeld anstrebte, sonst hätte ich meine Vorgesetzten viel früher um eine Versetzung gebeten. Es ist eine Schande, was er diesen zahlreichen armen Menschen im Namen der Wissenschaft und der Menschheit angetan hat", antwortete Laura wie selbstverständlich und schüttelte den Kopf, betroffen die Augen ein Stück niederschlagend und ihren Blick auf die glatte Oberfläche ihres Schreibtischs richtend. Es war ihr ehrlicherweise wirklich ein Graus gewesen zu sehen, was aus den Menschen geworden war, die Sheinfeld für seine Forschung missbraucht hatte und es hatte ihr eine Gänsehaut beschert, die Ergebnisse der Clinton sehen zu müssen, nachdem der Virus dort ausgebrochen war - wenngleich sie auch die Wesen, die aus der technologischen und biologischen Waffen entstanden waren, durchaus interessant fand. "Ich habe gehört, dass das Schiff, auf dem sie reisen, daran beteiligt war, dass diese grauenhafte Forschung ans Tageslicht gekommen ist und Mr. Sheinfeld schließlich verhaftet werden konnte. Es muss schrecklich dort gewesen sein - umso mehr erleichtert es mich, zu wissen, dass das Team einen fähigen Psychologen auf dem Schiff hatte, der sich um sie kümmern konnte. Nicht auszudenken, was gewesen wäre, wenn Sie nicht dort gewesen wären und dafür gesorgt hätten, dass die armen Männer und Frauen wieder auf die Beine kommen", fuhr sie schließlich fort und lächelte erneut freundlich und einladend. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass sie ein solches Gespräch mit einem Allianzpsychologen führte, doch das erste Mal, dass es ein Mitglied der Vancouver war, das vor ihr saß. Bislang hatte sie ein paar der Teammitglieder nur gesehen, wenn die bewusstlos vor ihr gelegen hatten und sie an ihnen Forschung und Entwicklung betreiben sollte.
"Machen Sie sich bitte keine Sorgen, darüber, dass ich Ihnen etwas übel nehmen könnte, Dr. Sutherland. Vermutlich würde ich selbst nicht anders verfahren, wenn ich an Ihrer Stelle wäre."

"Da bin ich wirklich erleichtert" meinte Daniel leise und lächelte sacht ehe er langsam seinen Block ordnete und Laura ohne verborgene Bewunderung ansah.
"Aber eine Frage habe ich noch Doktor" Daniel wandte sich abrupt um, nachdem er den Raum schon beinahe verlassen hatte. Die berühmte Türklinkenfrage.
"Eine Sache die mir schon seit Jahren auf der Seele liegt und ich glaube, sie sind die einzige die mir diese Frage beantworten kann. Vor allem, als Psychologe bin ich sehr interessiert daran" er lächelte sanft, ehe er seine Brille hervor nahm und diese aufsetzte, "was unterscheidet das Bewußtsein einer KI von dem eines Menschen?"

"Nun, Dr. Sutherland. Ich bin Wissenschaftlerin und durchaus pragmatisch veranlagt, von daher wird Sie meine Antwort nicht sehr verwundern. Ich sehe eine KI als das an, was sie ist - ein intelligentes Computerprogramm, das eine eigenständige Persönlichkeit gemäß den vorgegebenen Programmcodes entwickelt hat. Die Allianz geht sehr vorsichtig mit der Arbeit an künstlichen Intelligenzen um, insbesondere nach den bedauernswerten Erlebnissen der Quarianer mit den Geth. Wenn wir uns erlauben, eine KI zu unterschätzen und sie als Mensch anzusehen stehen wir noch einen Schritt von demselben Schicksal entfernt und ich würde es vorziehen, wenn die Menschheit ebenso wenig wie alle anderen Spezies von intelligenten Maschinen überfallen wird", antwortete Laura dem anderen während ihr Blick vollkommen ruhig auf dem anderen lag, welcher sich inzwischen schon erhoben hatte und zur Tür getreten hatte. Es war eine gut gestellte Frage gewesen, eine, die sie hätte den Kopf kosten können, wenn sie so geantwortet hätte, wie sie es ursprünglich vorgehabt hatte. Sie selbst sah keinen Unterschied in dem Bewusstsein einer KI und dem eines Menschen, verglich immer wieder die Denkprozesse des großen Computers mit den Auswertungen aus dem Gehirn eines Menschen, doch davon würde sie Sutherland selbst nichts sagen können. Nicht, ohne dass sie ihm weitere Hinweise auf ihre eigentliche Arbeit gegeben hätte.
"Da werden Sie sicherlich meiner Meinung sein, nicht wahr?", fügte sie die Frage anbei ehe auch sie sich langsam von ihrem Platz erhob und ein paar Schritte auf die Tür zumachte, in welcher Daniel noch immer stand. Der andere machte keinerlei Anstalten mehr, irgendetwas darauf zu erwidern, wenngleich Laura auch seinem Gesicht ansah, dass sie ihn getroffen hatte.
"Es war mir eine Freude mit Ihnen zu sprechen, Dr. Sutherland. Mir begegnen sehr selten so intelligente und kompetente Personen wie Sie - ich würde mich darüber freuen, wenn wir unser Gespräch ein anderes Mal fortführen könnten, womöglich dann mit ein wenig mehr Ruhe und Zeit", beendete sie das Gespräch und verabschiedete sich so gleichermaßen von dem anderen und seinem Assistenten ehe sie zurück zu dem Datapad trat, das unter zahlreichen Akten auf ihrem Schreibtisch gelegen hatte. Ihr Lächeln war längst verblasst als sie die Aufzeichnungen des Gesprächs weiterleitete.

tbc: für Daniel & Chris - zurück auf der Vancouver

"Immer noch so temperamentvoll wie damals mh?" Fragte Eli lachend, welcher in einen schwarzen Anzug gekleidet war, an dessen Hosenbund ein fein verarbeiteter Gürtel mit teurer Schnalle zu sehen war. In seiner Hand lag ein altes Klemmbrett, ein Relikt das er rein symbolisch immer noch mit sich herum trug, einfach um an etwas festzuhalten. Doch war es nicht das einzige Relikt das er mit sich herum trug, er selbst war ebenfalls eines, zumindest in seiner Abteilung. Die Industrie verlangte nach immer schnelleren Arbeiterkantaten, die schnelle Resultate nur von der jungen Generation erwartete, nicht von erfahrenen Männern wie Eli. In der chemischen Abteilung hatte er nur noch eine untergeordnete Rolle, organisierte größtenteils Feldtests und Versuche an Objekten. Höhere Aufgaben gab man anderen, Jüngeren, die größtenteils durch Vitamin B oder Experimentierfreudigkeit so weit gekommen waren. Ein Fehler, mit dem sich die Allianz selbst ein Bein stellte. Cerberus hingegen... sie zahlten gut und boten einem eine Perspektive. Sichtweisen, Mittel und Wege die man auf anderem Wege nicht bekam.
"Was machst du hier? Drangsalierst du immer noch die Assistenten mit deinen perfektionistischen Anweisungen?" Seine Mundwinkel zuckten erneut ein Stück weit, ehe er seine Arme hinter seinem Rücken verschränkte. "Zweieinhalb Würfelzucker und eine 0.33 Litertasse, hab ich das richtig in Erinnerung?"

"Das eben war ein Teil des Vancouver-Teams, die sich mit mir über meine Forschung unterhalten wollten, Eli", antwortete Laura lediglich, die nur einmal kurz den Blick gehoben hatte und deren Miene sich angesichts des anderen für einen kurzen Moment aufgehellt hatte, ehe selbiges kurzes Lächeln wieder gefroren war und gewohnter Professionalität Platz gemacht hatte. Es gefiel ihr nicht, dass ausgerechnet der Profiler des Teams und sein Schoßhund darüber Bescheid wussten, was sie wirklich tat und wohl bereits Vermutungen darüber anstellen würden, ob sie nun zu Cerberus gehörte oder nicht - es gefiel ihr generell nicht, sich auf dem Prüfstand zu befinden, insbesondere nicht nachdem es jetzt auch um ihren Kopf ging. Umso wichtiger war die Forschung für den Unbekannten, die sie der Allianz vorstellen würde und die sie damit auch gleichzeitig aus allen Vorwürfen heraus manövrieren konnte. Wenn sie es klug anstellte, dann würde sie es so darstellen können, als wolle sie das Team der Vancouver lediglich mundtot machen, als wollen sie ihre Forschung behindern, aber dafür musste sie sich beeilen.
Noch einmal striff ihr Blick den hochgewachsenen Mann, der vor ihr stand und mit dem sie mehr verband, als sie im ersten Moment hatte deutlich machen wollen. Sie hatte ihm schon früher gesagt, dass sie nichts von den alten Klemmbrettern hielt, die er stets nutzte und dass sie seine Erscheinung eher einem Geschäftsmann zutraute als einem Wissenschaftler, doch er hatte sich nie beirren lassen, so dass Laura es irgendwann bei einem kritischen Blick belassen hatte, dem sie ihm auch jetzt wieder zeigte ehe sie mit einem knappen Nicken auf seine Frage antwortete. "Sie wissen mehr, als für sie gut ist", fügte sie an und lehnte sich ein Stück zurück, wobei ihr Gesicht zum ersten Mal Sorge aufwies, die nicht allein ihrer eigenen Tarnung gewidmet war.

"Warte... warte... hast du grad offen deine Gefühle zugegeben? Ich muss mir den Tag im Kalender eintragen... das hätte bestimmt das Zeug zu nem Feiertag. " Er blätterte noch einmal durch die zahlreichen Blätter die unter die Stahlkemme der Brettes geklemmt waren, ehe er den Mund verzog und dann erneut Laura musterte. "Vancouver? Schönes Schiff, neuste Waffentechnik. Das ganze Ding ist vermutlich genauso viel Wert wie ein ganzer Arm der Citadel. Wobei das ganze bis jetzt nur Spielerei ist. Es wird noch Jahrzehnte dauern bis sie die Technik richtig durchbekommen." Er hatte ein paar mal Berichte darüber gelesen, den Einbau der Thanix Kanonen verfolgt, welche seines erachtens nach schon lange einen Nachfolger benötigten. Doch wenn es um die militärische Ausstattung ging ähnelten die Turianer den Russen, man brauchte stets viele Waffen die einmal gut waren, auch wenn es inzwischen weitaus besseres auf dem Markt gab. "Wenn sie wirklich so viel wissen..." Fing er an und sah kurz zu Lauras Büro, welches vor Aktenordnern und Datapads nur so wimmelte. "Warum hast du sie dann einfach so gehen lassen? Es ist doch sonst nicht deine Art potenzielle Beute entkommen zu lassen oder?" Scherzte er leise und schüttelte kurz den Kopf, ehe er sich fragte ob ein paar Attentäter nicht bereits auf die beiden Besucher warteten. Großartig verwundern würde es Eli nicht, auch wenn er den Anstand besaß diesen Gedanken nicht laut auszusprechen.

"Weil der Profiler, der hier gerade erhobenen Hauptes herausmarschiert ist, der beste Freund von Rebecca ist, unserer Tochter, Eli", antwortete Laura ihm lediglich, wenngleich sie auch im ersten Moment einen finsteren Blick hinterher gesetzt hatte, nachdem seine spöttischen Worte an ihre Ohren gedrungen waren. Unwirsch erhob sich die Wissenschaftlerin wieder, fragte sich einmal mehr, weshalb sie sich überhaupt mit ihm unterhielt und was sie sich davon versprach, doch einmal mehr fand ihr Verstand keinerlei Antwort darauf. Sie hatte einen Moment lang darüber nachgedacht, ob sie nicht einfach Kai Leng auf die beiden Soldaten ansetzen sollte, nachdem sie ein kurzes Gespräch mit ihrem Vorgesetzten darüber geführt hatte, doch letztendlich hatte sie sich dagegen entschieden, um ihre Tochter zu schützen und die Arbeit des Teams der Vancouver, das dem Unbekannten so wichtig war, nicht weiter zu behindern. Angesichts seiner Entschlüsselung der Technologie auf der Vancouver jedoch hatte Laura lediglich den Kopf geschüttelt und einen kurzen Laut hinterher gesetzt, welcher nur allzu deutlich ihre Gedanken äußerte - sie war nicht begeistert von Elis Faszination über ein Allianzschiff, insbesondere nicht, wenn es dabei um das Allianzschiff ging, das Cerberus schon mehr als nur einmal das Leben schwer gemacht hatte.
"Auf den anderen werden zur richtigen Zeit ein paar Soldaten warten", setzte sie wenig später noch hintenan während sie begann die Datapads zu ordnen, die sich auf ihrem Schreibtisch zwischen den Aktenbergen türmten. Ein paar davon würde sie in den nächsten Stunden versenden müssen, der andere Teil davon betraf lediglich die Forschung über die VI, von der jeder etwas wusste, der sich für diese Thematik interessierte. "Ich lasse mich äußerst ungern in die Ecke drängen", beendete sie ihre Worte wie beiläufig und schob ein paar neuere PDA's in eine Schublade, welche sie mit einem Code verriegelte bevor sie sich erneut zu Eli umwandte und den anderen kritisch musterte. "Aber das solltest du wissen."

"Mhhhhh... ich erinnere mich." Meinte Eli mit einem Seufzen, machte kurz darauf ein paar Schritte nach vorn und sah über den Schreibtisch. "Für was die dir hier Gelder geben... ich glaub Kosten für die Laborgeräte sind gar nicht das Problem, du machst die ganze Abteilung arm." Scherzte er erneut, ehe er nach einer Schachtel Zigaretten griff, die er sich am heutigen Morgen neben einem kleinen Bahnhof gekauft hatte. "Ach... hier ist ja gar kein Raucher Bereich..." Stellte er kurz darauf fest und schob den Glimmstängel zurück in die Schachtel, welche er in einer der Innentaschen seines Sakkos verstaute. "Betreffend unserer Tochter. Ich dachte du distanzierst dich von ihr? Ich meine, mir hast du das gleiche vorgeschrieben. Es ist in Ordnung aber... ich hatte es nicht erwatet, das du nun doch ein Auge auf sie hast." Laura war stets sehr eigen mit Rebecca umgegangen, hatte nicht unbedingt viel auf eine konventionelle Erziehung gegeben. Der erste Punkt darin war zum damaligen Zeitpunkt gewesen, es Eli auszureden, sich mit seiner Tochter in Kontakt zu setzten. "Es würde nur unnötige Fragen geben, wo wäre alles viel einfacher."
Wirklich einfacher war es nicht geworden. Über die Jahre hinweg hatte sich zwischen den beiden ein Graben aufgetan, dessen Boden man inzwischen nicht mehr sehen konnte.
"Warum eigentlich? Warum verschonst du ihren Freund? Hast du ein schlechtes Gewissen und versuchst es so auszugleichen?"

"Sie ist unsere Tochter, Eli. Natürlich achte ich auf sie, insbesondere seitdem ich weiß mit welchem Team sie unterwegs ist und wie gefährlich die Dinge sind, mit denen sie sich beschäftigt. Ich habe nie aufgehört zu wissen, wo sich unsere Tochter aufhält und was sie tut - im Gegensatz zu dir", antwortete Laura ohne dabei eine einzige Miene zu verziehen, wenngleich sie auch das Mienenspiel ihres Gegenüber genau beobachtet hatte. Ihr war seine Geste nicht entgangen, zu welcher er immer griff, wenn er sich in einem Gespräch unwohl fühlte und es brachte Laura dazu müde zu lächeln ehe sie sich wieder abwandte und erneut ein paar der Akten zurück an ihren Platz räumte. Es war der Vorschlag des Unbekannten gewesen, Eli aus der Erziehung Rebeccas vollkommen herauszuhalten, hatte er doch nicht riskieren wollen, dass Laura selbst durch Elis ständige Anwesenheit ihre eigene Arbeit aus den Augen verlor und die Aufträge, welche ihr gegeben worden waren nicht mehr mit der Zuverlässigkeit ausführte, die er von ihr gewohnt war. Das Gleiche war es mit ihrer eigenen Erziehung für ihre Tochter gewesen - er hatte es für besser so gehalten und Laura hatte nicht einen einzigen Gedanken daran verschwendet, dass es falsch sein könnte, stattdessen hatte sie seine Befehle schweigend hingenommen und ausgeführt.
"Was Rebeccas Freund angeht - ich halte es für falsch, ihr eine Stütze zu nehmen und sie allein dort zu lassen. Das hat nichts damit zu tun, dass ich ein schlechtes Gewissen haben könnte. Ich akzeptiere ihre Entscheidung, nichts mehr mit mir zu tun haben zu wollen", schloss sie ihre zuvor begonnenen Worte ab und lächelte erneut, scheinbar vollkommen freundlich. Eli hatte sich irgendwann an ihre Bitte, er möge nicht den Kontakt mit Rebecca suchen, gehalten und im Stillen war Laura ihm durchaus dankbar darum. Rebecca wusste nichts über ihren Vater, wusste nicht einmal dessen Namen, war Laura selbst den Fragen des Mädchens über ihren Vater immer nur ausgewichen. "Wobei ich mich zu fragen beginne, Eli, seit wann du dich wieder für Rebecca interessierst."

"Ich..." Er hielt für einen Moment inne, überdachte seine Antwort noch einmal und zog sie im selben Moment zurück. Man musste genau beachten was man zu Laura sagte, zumindest sollte man dies. Es war eine Devise, die man schon nach kurzer Zeit beherzigte, doch Eli hielt sich schon lange nicht mehr an diese. Er hatte zu viel Zeit mit der Wissenschaftlerin verbracht, sodass er sie als das sah was sie war, nicht was ihre Titel von ihr behaupteten. "Sie ist nun einmal meine Tochter Laura. Ich weiß nicht ob es dir entfallen ist, aber ich bin nach wie vor für ein anderes Kind eine Vaterfigur und ich würde es begrüßen wenn... ach, vergiss es." Er schwenkte kurz mit der Hand und griff dann erneut nach seiner Zigarettenschachtel, wobei seine Gesichtszüge sich etwas verhärteten und von Gedanken zeugten, die ihm nicht sonderlich gut bekamen. Die Vorschrift des Nichtraucher Bereiches war ihm in diesem Moment vollkommen egal, es war nicht einmal ein EX Bereich, sodass keine Gefahr bestand, bis auf passionierte Nichtraucher die mit ihren Parolen jeden der nicht ihrer Auffassung war zu Tode quatschten. "Mir... mir wäre es einfach lieb wenn du mir ab und zu etwas von ihr erzählen könntest, okay? Und vielleicht könntest du mir ein Bild schicken, ich weiß ... ich weiß nicht einmal wie sie aussieht." Er legte ein kleines Feuerzeug an seine Zigarette, zündete das vordere Ende kurz darauf und und zog genüsslich an dem Glimmstängel, ehe er langsam den Rauch ausblies. "Ich weiß nicht ob ich damals einen Fehler gemacht habe so leicht nachzugeben..." Meinte er nach einiger Zeit leise und schüttelte kurz den Kopf. "Vielleicht ist es nur ein Versuch mein eigenes Schuldgefühl etwas zu mindern, ich weiß es nicht genau." Er hatte nie viel von seiner Tochter gehört, hatte nur ab und zu ein paar Flüchtige Informationen aufgreifen können, doch die beleuchteten das Licht seiner Tochter nur spärlich, sodass er nach wie vor kaum etwas erkannte. "Wie geht's dir eigentlich? Du siehst... geschafft aus."

"Die Erkenntnis kommt reichlich spät, findest du nicht, Eli?", fragte Laura und vermochte nicht, den schroffen Tonfall, den sie angeschlagen hatte, gänzlich zu unterdrücken während sie wieder zurück zu ihrem Schreibtisch trat und sich auf den Bürostuhl sinken ließ. Ihre Finger begannen beiläufig verschiedene Notizen in das Netzwerk zu übertragen, Forschungsergebnisse in die Systeme einzuspeisen, die ihr die Allianz gegeben hatte und die zuvor noch auf ihrem PDA gespeichert gewesen waren, bis sie ein festes Ergebnis gehabt hatte. Sie ließ Eli im Unklaren darüber, ob sie nun seiner Bitte, ihm etwas über Rebecca zu erzählen oder ihm ein Bild zu schicken, zugestimmt hatte oder nicht - es würde für ihn nicht schwer werden, sie zu finden und so machte sich Laura gar nicht erst die Mühe, ihm dabei unter die Arme zu greifen, zumal sie befürchtete, dass er dem Team der Vancouver damit nur noch mehr in die Hände spielte, ihrer beider Arbeit und ihrer beider Vorgesetzten mehr in Gefahr brachte, als ihm selbst klar war. Wenn er wirklich wissen wollte, wer und vor allem wie seine Tochter war, dann würde er selbst aktiv werden müssen, so wie sie es getan hatte, nachdem Rebecca von Zuhause weggelaufen war.
"Es geht mir gut. Ich habe sehr viel Arbeit hier und viele Forschungen, auf deren Ergebnisse wichtige Entscheidungen aufbauen. Die Traumata-VI für die Allianz ist noch immer nicht so weit, wie ich es mir gewünscht habe", beantwortete sie dann schließlich seine letzte Frage, wenngleich sie auch eine Augenbraue ein Stück in die Höhe zog, angesichts seiner Wortwahl, sie würde erschöpft aussehen, unmerklich noch einmal in dem spiegelnden Display ihres Terminals ihr Aussehen überprüfend. Sutherland hatte sie mehr Energie gekostet, als der Profiler verdient hatte. "Was ist mit dir? Woran arbeitest du?"

"Ich?" Fragte Eli erstaunt darüber, das Laura überhaupt Interesse an seinem Forschungsgebiet zeigte. "Ich arbeite derzeit an einer neuen chemischen Substanz die das Sauerstoffmolekül so spaltet, das die herkömmlichen Gasmasken ihre Wirkung verlieren. Ein wirklicher Durchbruch allerdings ist die Tatsache, das dieses Stoffgemisch nicht nur für Menschen, sondern auch für Turianer, Salarianer und Asari tödlich ist. Das würde uns in einem Szenario, in dem einer der anderen Rassen uns angreift einen entscheidenden Vorteil geben." Zwar war dies nur ein Auftrag der Allianz und somit kaum wirksam gegen die Reaper, doch es war eine gute Nebenbeschäftigung, spülte zusätzliches Geld in die Familienkasse und bot ihm ein gutes Deckblatt für seine eigentliche Forschung. Derzeit entwarf er ein neues Modell des Impuls Gewehrs, das die Geth bereits seit Jahrzehnten nutzen. Die Waffengattung bot eine unglaubliche Überlegenheit gegenüber biotischen und normalen Schilden, was sicherlich auf dem Schlachtfeld für die Soldaten eine große Erleichterung wäre. Schwierig war dabei bloß die Grundzüge der Geth Waffen derart umzubauen, das sie für den Menschen kompatibel wurden. "Ansonsten... du weißt schon, das übliche eben. " Eli zuckte kurz mit den Schulter und zog dann erneut an seiner Zigarette, die er zwischen Zeigefinger und Daumen hielt.
"Die Erkenntnis kommt reichlich spät..." Recht hatte Laura. Lange Zeit war er sich unsicher gewesen. Betreffend Rebecca und Laura. Schließlich hatte er eine Entscheidung treffen müssen, wobei es die leichtere gewesen war. Und wir Eli glaubte, auch die falsche. Er hatte sic zu schnell zurück gezogen. Vielleicht hatte Laura nur testen wollen wie sehr ihm das Wohlergehen des Kindes am Herzen lag. "Einerlei... es ist Geschichte... vergangen..."

Lauras Universalgerät leuchtete kurz auf, ehe das Gesicht Johns auftauchte.
"Laura? Hier John über den Gesicherten Kanal!" knarzte die Stimme des selbignamigen durch die Leitung. Er hatte sich über Lauras GPS absichern können, dass sie sich in ihrem eigenen Büro befand und ein Anruf so sicher war.
"Ich habe gerade eben nochmal die Daten gecheckt und ich befürchte, wir haben einen Code Gelb" erklärte er und verzog das Gesicht ehe er seine Brille zurecht rückte.
"Unsere Kleine... sie... hatte zugriff aufs Extranet, hat dort wohl nach ihrer Schwester gesucht. Sie hat versucht das zu verbergen, allerdings ist unsere Datenrate in den Keller gegangen, daher hab ichs bemerkt" er strich sich einige Strähnen aus dem Gesicht und schnaubte.
"Du sagtest das dies nicht möglich ist! Verdammt nochmal! Weißt du was alles hätte passieren können wenn sie sich extern hochgeladen hätte? Verdammte scheiße Laura! Du sagtest dein Code wäre sicher!" er schnaubte und schüttelte mit dem Kopf.
"Beste Wissenschaftlerin, von wegen! Das war verdammte Schlamperei"

"John, bist du wahnsinnig!?", herrschte Laura ungehalten und wirbelte zu ihrem Terminal herum, das sie für einen kurzen Moment aus den Augen gelassen hatte, um sich wieder dem Gespräch mit Eli zu widmen. Der andere wusste nicht, woran sie arbeitete - oder hatte nicht gewusst, woran sie gearbeitet hatte, wenn er jetzt Johns Nachricht richtig interpretierte und einmal mehr begann sich Laura zu fragen, ob sie eigentlich nur von Stümpern und Narren umgeben war, die nicht wusste, wie wichtig es, gerade für ihrer aller Zugehörigkeit, war den Mund zu halten und Stillschweigen über das zu bewahren. Im selben Moment, in dem John seine Nachricht beendet hatte, verengte Laura für einen Moment die Augen, musterte das Gesicht des Wissenschaftlers, der sich noch immer auf Gei Hinnom befand während sie fieberhaft darüber nachdachte, wie sie all das entschärfen konnte - es war zu spät. Eli war nicht dumm und wenngleich auch der Kanal gesichert war, eine einzige Aufzeichnung aus einer der Kameras, die sich hier befanden und sie war geliefert.
"Die Crew der Vancouver, damit hat sie sich vernetzt", antwortete sie deshalb und warf Eli lediglich einen warnenden Blick zu, der zum ersten Mal wirklich davon sprach, dass er besser niemandem etwas darüber erzählen sollte. "Ich hatte bereits ein Gespräch mit dem Profiler, der uns langsam auf die Fersen kommt. Sie wissen von unserer Arbeit, John, vor allem seit deine Frau und dein Sohn auf dem Schiff sind", fuhr sie fort und verschränkte die Arme vor der Brust. Das alles lief nicht so, wie sie es gewollt hatte und langsam begann die gesamte Sache hier zu heiß zu werden. Ein falscher Schritt und ihre Tarnung würde auffliegen und würde ihr damit enorme Möglichkeiten nehmen, die sie zuvor gern genutzt hatte.
"Was ist mit den Sicherheitssystemen? Die Protokolle? Wie ist sie die umgangen? Du hättest vorher informiert werden müssen, bevor dieser Kontakt statt finden konnte - du hättest eingreifen müssen, John."

"Versuch du mir nur nicht die Schuld an alle dem zu geben! Unser Boss ist bereits darüber informiert und er ist ebenso ungehalten. Ich lass mir nicht den schwarzen Peter zuschieben!" raunte er boshaft ehe er den Kopf schüttelte.
"Hayley und Noah?" fragte er schließlich leiser und verengte die Augen - das war garnicht gut, überhaupt nicht. "Wieso nutzen wir die Chance nicht Noah zurück zu bekommen? Ein paar veraltete Waffen und pure Kevlarplatten ohne Elektronik und wir haben das kleine Genie wieder! Ich... ich glaub ich werde einige anrufe machen! Er war so lange von der Bildfläche verschwunden und... und jetzt" er lächelte, nickte.
"Er könnte der Schlüssel sein den unser Boss sucht, für das was kommt - das was sonst keiner aufhalten kann! Er ist das Verbindungsstück!" er schien irgendetwas zu suchen, zumindest konnte man das aus seinen hektischen Bewegungen heraus lesen-
"seit wann weißt du das? Wieso hast du es mir nicht schon früher gesagt?"

"Und er wird nicht minder begeistert davon sein, dass du mich hier kontaktiert hast!", fauchte Laura ungeniert und schüttelte den Kopf. Sie würde sich mit Sicherheit nicht einfach von einem einfachen Wissenschaftler von ihrer Position verdrängen lassen, weil er glaubte, er müsse petzen und verzweifelt versuchen, ihr die Schuld zuzuschieben. Jetzt jedoch galt es erst einmal, alles zu sichern, was nicht in die Hände der Allianz gehörte und bei Möglichkeit sich auch diesem trotzigen, starrsinnigen Wissenschaftlers zu entledigen, der sie hier so leichtsinnig kontaktiert hatte. Zehn Minuten früher und sie hätte der Crew der Vancouver den entscheidenden Beweis für eine Verhaftung in die Hände geschoben - John hatte nicht auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwendet, dass sie hier durchaus ebenfalls mit Allianzwissenschaftlern sprach, die nicht zu Cerberus gehörten. "Mach die Kleine fertig und bring sie weg. Es ist zu gefährlich für sie dort, wo sie momentan ist und ich möchte ungern riskieren, dass sie in die falschen Hände kommt, dafür ist sie zu wertvoll", raunte sie noch hinterher und kämpfte wieder um die Kontrolle, die sie für einen kurzen Moment lang verloren geglaubt hatte. Das durfte doch alles nicht wahr sein.
"Du wirst deine Finger von der Crew der Vancouver lassen. Wir haben unsere Befehle und es wäre einer Zusammenarbeit nicht zuträglich", setzte sie wenig später noch anbei und verengte die Augen, eine stille Warnung ihren Worten miteinfließen lassend. Sie konnten es nicht riskieren, sich erneut mit einem Allianzteam anzulegen - nicht nach alledem, was vor 18 Jahren geschehen war, als das letzte Team Noah zurückgeholt hatte. Der Unbekannte brauchte das Team der Vancouver und sie würden ihren Hass wecken, wenn John jetzt begann, ein Mitglied des Teams zu entführen.

"Sollte ich irgendetwas wissen?" Fragte Eli und zog erneut eine Augenbraue nach oben, förderte kurz darauf einen kleinen, länglichen Behälter zu Tage, in welchem er kurz darauf den Zigarettenstummel verstaute, da in dem Büro jegliche Möglichkeit zum ausdrücken des Glimmstängels fehlten. Er wusste nicht wer der Mann war mit dem Laura gesprochen hatte, doch anscheinend schien er neu bei Cerberus zu sein und deren Regeln nicht sonderlich zu achten. Selbst die Assistenten wussten, das keine Information nach außen sickern durften. Und eine der Wissenschaftlerinnen direkt in einem fremden Labor anzurufen und mit dort über die derzeitige Lage der Forschung zu besprechen war nicht erade das, was Eli unter Diskretion verstand. "Falls du Hilfe brauchst Laura... dann überwinde dein Ego und frag mich um Hilfe. Ich hab was von Kevlarplatten und älteren Waffen gehört. Gib mir einfach deine Anforderungen... dann erledige ich den Rest." Mit einem letzten Seufzen wandte er sich langsam ab, drehte sich aber noch einmal um bevor er das Labor verließ. "Im übrigen, was schön dich mal wieder zu sehen Laura." Mit diesen Worten verschwand Eli durch die Tür, im begriff etwas zu tun, das gleichermaßen wichtig wie gefährlich war.

tbc. ähm... seht ihr gleich? ^^

Nathan zog sich langsam die dunklen, zur Rüstung passenden Handschuhe über, bewegte übungshalber die Finger und stellte zufrieden fest, dass alle Gelenk wie geplant und gewollt funktionierten. Er war im Krankenhaus gewesen um sich einen neuen biotischen Chip einpflanzen zu lassen. Die Allianz bezahlte den Austausch von biotischen Verstärkern nicht, doch Nathan war die Macken und Fehler der ersten Generation leid und seit dem Pokerturnier verfügte er über genügend Mittel um nicht mehr bei jedem Scheiß auf die Allianz angewiesen zu sein.
"Ich denke das könnte spannend werden" meinte er langsam und rieb sich den Hinterkopf. Nur eine klitzekleine kahlrasierte Stelle und eine dortige Narbe sprach noch von seinem Besuch im Huerta-Krankenhaus. Nathan stand hoch oben auf einem der Hochhäuser und sondierte die Lage mit einem Fernglas und sah wie die Teammitglieder in die Stadt stürmten, Befehle zu brüllen schienen und sich von A nach B bewegten, ehe sie zwischen den Häusern verschwanden. Er ließ die Halswirbel knacken und setzte ein sanftes Lächeln auf.
Wind strich über sein gesicht so hoch oben wie er war, während Staub und Sand aufgewirbelt wurde. Er hielt sich an einer der großen Antennen fest und warf noch einen kurzen Blick zu Natalee.
"Wir müssen die Scharfschützen zuerst ausschalten, ich übernehme Hasi - du übernimmst Jill. Dann können wir uns auf den Rest konzentrieren!"

"Alles klar, ihr verteilt euch in zweier Teams über das Schlachtfeld. Chris, Jill, ihr sondiert die Lage, am besten grabt ihr euch in irgend eine Ecke ein und nutzt Stolperdraht um euch abzusichern. Kein Schuss wenn ihr nicht sicher seit das ihr einen der beiden mit einem Treffer direkt ausschalten könnt. Wir haben nur euch beide als Distanzeinheit und um ehrlich zu sein würde ich nur ungern darauf verzichten. Der einzige der allein gehen wird ist Kain. Er ist es ohnehin gewohnt allein zu operieren und wei0 wie man sich dementsprechend Verhalten muss. Ansonsten werde ich mit Dante losziehen und sie Agent werden mit Skeav in einem Team operieren." Es war eine simple Taktik, doch hatte er weder die Zeit noch die Aufmerksamkeit der Truppe um sich etwas komplexeres auszudenken. Die jeweiligen Crewmitgliedenr spurteten in ihre Richtung, wissend das die Übung bereits jetzt im vollen Gange war, ehe er sich der alte Turianer langsam aufrappelte, sein Sturmgewehr von seinem Rücken zog, dieses kurz darauf schulterte und kurz mit den Kieferplatten klackte. "Los." Mit diesen Worten setzte auch her sich in Bewegung, in Richtung der kleinen zerstörten Stadt die vor ihm lag. Es schien als könnte hinter jeder Ecke ein vermeidlicher Gegner lauern, doch täuschten die Schatten und die kaputten Metallträger dies oftmals nur vor.
"Funkkontakt nur bei Sichtung oder äußerstem Notfall." Erinnerte sein Team noch einmal, ehe er sich, zusammen mit dem Geth der ihn ruhig folgte gegen eine Wand presste und noch einmal tief Luft holte. Er wusste immer noch nicht warum Natalee und Alan sich all dies freiwillig aufhalsten. Vielleicht hatten sie noch eine Überraschung in der Hinterhand, doch so oder so war er nicht gewillt gegen ein Team von 2 Soldaten zu verlieren.

Mit einem stillen Lächeln auf den Lippen verharrte Natalee still in der Hocke neben Nathan und hielt die Augen auf die zerstörte Stadt gerichtet, die unter ihnen lag und durch die sich die restlichen Teammitglieder gerade ihren Weg suchten. Wie in einem großen Speicher begannen sich Bilder der aktuellen Lage in ihrem Kopf abzulegen während sie langsam den Kopf hob und die Augen für einen kurzen Moment schloss, um sich besser auf die aktuellen Witterungsverhältnisse einstellen zu können, die hier simuliert wurden. Ein Sandsturm fegte unaufhörlich über die Stadt hinweg, trieb ihr die für einen kurzen Moment die Tränen in die geschlossenen Augen und ließ sie knapp den Kopf schütteln ehe sie sich langsam erhob und einen Schritt nach vorn, auf die kleine, übrig gebliebene Brüstung zumachte, die das Hochhaus von dem unteren Teil der Stadt trennte. Sie hatten hier vor langen Jahren schon einmal gegeneinander gekämpft während sie selbst auf einer Brücke gestanden, und sich die entsprechenden Szenen angesehen hatte - es war nichts, was sie hier nicht kannte und seltsamerweise fiel es ihr erstaunlich leicht, sich an die Gegebenheiten zu gewöhnen und sich die alten Erinnerungen wieder vor Augen zu rufen.
Die junge Frau hatte darauf verzichtet, eine dicke Kampfpanzerung anzulegen, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass sie wusste, dass sich Kain dort unten befand und sie das dicke Kevlar nur behindern würde, statt ihr im Kampf gegen den Attentäter weiterzuhelfen. Die beiden Scharfschützen ... noch einmal ließ sie ihren Blick über die aktuelle Situation unter ihnen wandern ehe sie sich zu Nathan wandte und die Augenbrauen ein Stück in die Höhe zog während ihr der Wind ein paar Strähnen ins Gesicht trieb, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten. "Lass uns Spaß haben", sagte sie während ihr Lächeln ehrlicher und fröhlicher wurde, dann setzte sie den letzten Schritt nach vorn, über die Brüstung hinweg, nur um sich wenig später an einer Fahnenstange ein paar Meter unter ihr festzuhalten und sich von dort aus in das nächste Stockwerk unter dem Dach zu begeben und von dort aus ihren Weg fort zu setzen.

Nathan blieb noch etwas auf dem Hochhaus stehen, beobachtete mit seinem Fernglas weiterhin die Lage, striff über die einzelnen Positionen welche seine Teammitglieder eingenommen hatten, wenngleich er auch nicht jeden finden konnte. Das die Scharfschützen sich am besten versteckt hatten war zu erwarten gewesen dabei waren es eben sie, welchen am Anfang die größte Aufmerksamkeit zuteil werden musste.
Er fuhr mit dem Fernglas weiter über die marode und zerstörte Stadt, sah hinab in jenen Staub und Krieg welcher ihn so sehr an Rio erinnerte, wenngleich nicht die ganze Stadt in Flammen stand. Dann entdeckte er das wonach er gesucht hatte. Die simulierte Sonne am Himmel kam hinter einer dicken Wolkendecke hervor und ein kurzes blitzen in einem Hochhaus hundert Meter von ihm verriet ihm die Position des Scharfschützen, welcher die Straße unter sich absuchte.
Nathan trat langsam an den Rand des Daches, ehe er seinen Arm ausstreckte. Ein doppelseitiger Greifhaken schoss heraus, krallte sich an der Wand hinter ihm und an jener des Hochhauses 100 Meter vor ihm fest. Nathan sprang ab und glitt das Seil entlang zum gegenüberliegenden Gebäude.
Er raste näher, sah noch das erschrockene Gesicht des Scharfschützen, wie jener das Gewehr hochriss - doch in diesem Moment trafen ihn schon die Füße des Agenten. Der Scharfschütze fiel nach hinten, fiel klappernd auf den Boden und Nathan löste das Seil, rollte sich ab und griff nach dem stumpfen Messer an seinem Bein und zog jenes heraus. Blitze tanzten über die Klinge als er sich Hasib nährte.